Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Coco von Bühren schnüffelt in Ravensburg

Schäferhun­d arbeitet im Gefängnis – Was er und seine vier Kollegen zu tun haben

-

RAVENSBURG (sz) - In den badenwürtt­embergisch­en Justizvoll­zugsanstal­ten kommen ab diesem Jahr fünf Spürhunde zum Einsatz. Einer davon ist der Deutsche Schäferhun­d Coco von Bühren, der vom Beamten Roman Schnetz in der Justizvoll­zugsanstal­t Ravensburg geführt wird. Laut einer Pressemitt­eilung des Ministeriu­ms der Justiz und für Europa ist Schnetz zudem der Diensthund­elehrwart der fünf Einsatztea­ms. Daher fanden Teile der Ausbildung auch in der Justizvoll­zugsanstal­t Ravensburg statt.

Die vierbeinig­en Spürnasen sollen in den Justizvoll­zugsanstal­ten nach Betäubungs­mitteln, aber auch nach unerlaubt eingebrach­ten Mobiltelef­onen suchen. „Unerlaubte Gegenständ­e, vor allem Betäubungs­mittel und Drogen, tolerieren wir in unseren Haftanstal­ten nicht. Mit den fünf vollzugsei­genen Spürhunden gelingt uns eine deutlich engmaschig­ere Kontrolle“, wird Justizmini­ster Guido Wolf zitiert.

Die fünf Teams, jeweils ein Hundeführe­r mit seinem zugehörige­n Hund, haben ihre Ausbildung abgeschlos­sen und können nun in allen 17 Justizvoll­zugsanstal­ten des Landes und den jeweiligen Außenstell­en eingesetzt werden. Vier Hunde, nämlich Coco (Deutscher Schäferhun­d), Max und Dexx (jeweils Malinois) und Balin (Malinois/Deutscher Schäferhun­d-Mischling), seien für die Suche nach Betäubungs­mitteln ausgebilde­t. Die Deutsche Schäferhün­din Emily sei auf die Suche nach Mobiltelef­onen und anderen Datenspeic­hern spezialisi­ert.

Die Rauschgift­spürhunde sind den Vollzugsst­andorten Ravensburg, Bruchsal, Freiburg und Heilbronn zugeordnet, würden aber in allen Justizvoll­zugsanstal­ten des Landes eingesetzt.

Handyspürh­ündin Emily ist in zentraler Lage der Justizvoll­zugsanstal­t

Heimsheim zugeordnet und soll ebenfalls landesweit zum Einsatz kommen. Die Ausbildung der Rauschgift­spürhunde, die auch zur Suche an Personen zugelassen sind, erfolgte in Kooperatio­n mit der Zollhundes­chule Neuendette­lsau.

Das Projekt war vom Ministeriu­m der Justiz und für Europa 2019 ins Leben gerufen worden. „Ein flächendec­kender Einsatz eigener Spürhunde war ein lang gehegter Wunsch des baden-württember­gischen Justizvoll­zugs. Mit den fünf Teams wird der Justizvoll­zug deutlich flexibler und ist in normalen Lagen nicht mehr auf die Mithilfe von Polizei und Zoll angewiesen. Mit den fünf Teams ist damit auch ein klarer Gewinn an Sicherheit in den Anstalten verbunden“, so Wolf laut Pressemitt­eilung. Das Einbringen unerlaubte­r Gegenständ­e, insbesonde­re von Betäubungs­mitteln,

zu verhindern, sei eine der wichtigste­n Aufgaben für den Justizvoll­zug und zugleich eine seiner größten Herausford­erungen, heißt es in der Pressemitt­eilung. Im Rahmen der durch die Verfassung gesetzten Grenzen würden hierzu in Baden-Württember­g umfangreic­he Maßnahmen ergriffen. Beispielsw­eise würden die Gefangenen und deren Hafträume regelmäßig kontrollie­rt. Briefe und Pakete würden, gegebenenf­alls unter Einsatz technische­r Hilfsmitte­l, überwacht.

Vor einigen Jahren hatten dem baden-württember­gischen Justizvoll­zug bereits zwei Spürhunde zur Verfügung gestanden. Ergänzend dazu und nachdem diese beiden Hunde nicht mehr eingesetzt werden konnten, musste aber zur Amtshilfe auf Hundeteams der Polizei und des Zolls zurückgegr­iffen werden.

 ?? FOTO: OLIVER HOFMANN ?? Diensthund­elehrwart Roman Schnetz (links) und Minister der Justiz und für Europa Guido Wolf mit dem Betäubungs­mittelspür­hund Coco.
FOTO: OLIVER HOFMANN Diensthund­elehrwart Roman Schnetz (links) und Minister der Justiz und für Europa Guido Wolf mit dem Betäubungs­mittelspür­hund Coco.

Newspapers in German

Newspapers from Germany