Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Reus verschießt, Dortmund patzt

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DORTMUND (dpa) - Marco Reus war untröstlic­h und suchte erst gar nicht nach Ausreden. Reumütig nahm der Kapitän von Borussia Dortmund die Schuld für das dürftige 1:1 (0:0) gegen Abstiegska­ndidat FSV Mainz auf sich. „Ich muss mich bei der Mannschaft entschuldi­gen. Ich hätte das Spiel entscheide­n oder in die richtige Richtung lenken können. Das ist mir leider nicht gelungen und tut mir für die Mannschaft sehr, sehr leid“, kommentier­te der Pechvogel der Partie.

Mit einer vergebenen Großchance in der ersten Halbzeit und einem verschosse­nen Foulelfmet­er zum möglichen 2:1 trug Reus maßgeblich zum neuerliche­n Rückschlag des BVB im Titelrenne­n bei. Bei allem Frust nahm Trainer Edin Terzic seinen Kapitän, der zum vierten Mal in der Liga vom Elfmeterpu­nkt scheiterte, in Schutz: „Das ist natürlich total ärgerlich. Er weiß es selbst, wir wissen es, kein Vorwurf an ihn.“

Dennoch war Reus Sinnbild für die Misere seines Teams. In Topspielen brilliert die Borussia häufig, schwächelt aber in bedenklich­er Regelmäßig­keit gegen Außenseite­r. Nur eine Woche nach dem sehenswert­en Auftritt in Leipzig (3:1) wurde sie diesem Ruf abermals gerecht. Wie schon bei den Heimnieder­lagen gegen Köln (1:2) und Stuttgart (1:5) blieb Dortmunds Starensemb­le vor allem in der zweiten Halbzeit vieles schuldig. „Wir haben so viele Möglichkei­ten, zurück in die Top drei zu kommen. Jedes Mal fehlt etwas. Es ist unglaublic­h“, klagte Thomas Meunier. Sein erster Treffer im BVB-Trikot tröstete den belgischen Neuzugang nicht: „Ich bin wirklich enttäuscht.“

Eine Inspiratio­n für die kniffligen Duelle am Dienstag beim punktgleic­hen Dritten Leverkusen und drei Tage später in Mönchengla­dbach war der Auftritt gegen Mainz bei allem Engagement wahrlich nicht. „Wir hatten uns viel vorgenomme­n“, sagte Trainer Edin Terzic, der vorerst auch wieder auf Dan-Axel Zagadou verzichten muss. Der Abwehrspie­ler zog sich eine Muskelverl­etzung zu.

Nach starker erster Halbzeit mit 11:3-Torschüsse­n zugunsten des BVB verlor Terzics Team nach dem sehenswert­en Mainzer Führungstr­effer durch Levin Öztunali (57.) den Faden und musste am Ende froh sein, dass den tapferen Gästen bei einem der Konter nicht der Siegtreffe­r gelang.

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