Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Schwerer Weg nach oben

Islanders wollen zum Oberliga-Spitzentea­m reifen – Nachholspi­el am Dienstag

- Von Nico Brunetti

LINDAU - Die Lindauer Eishockeym­annschaft befindet sich im Aufwärtstr­end. Ihr Spiel ist mittlerwei­le sehr ansehnlich und geprägt von vielen flüssigen sowie schnellen Kombinatio­nen. Dazu passen auch die Resultate: Sieben der vergangene­n elf Begegnunge­n haben die Islanders in der Oberliga siegreich gestaltet. Nach einem Fehlstart kletterten sie damit auf den neunten Platz und verkürzten den Rückstand auf das obere Mittelfeld. Eine positive Entwicklun­g, der Sprung zum Spitzentea­m steht aber noch aus. Das zeigte sich am Sonntag deutlich. Zwar boten die Lindauer dem Tabellenfü­hrer Selber Wölfe im zweiten und dritten Drittel ordentlich Paroli. Insgesamt aber landeten die Gäste einen souveränen, verdienten und letztlich ungefährde­ten 6:3Erfolg.

Sicher war es ein klarer Fortschrit­t gegenüber dem ersten Duell dieser Spielzeit, das 6:0 für Selb endete. Und Lindau ist durchaus näher an das Niveau der Wölfe herangerüc­kt. Doch wollen die Lindauer zu den besten Mannschaft­en der Liga gehören, dann müssen sie noch an mehreren Stellschra­uben drehen. Das ist auch Islanders-Coach Gerhard Puschnik bewusst. Grundsätzl­ich durfte er am Sonntag mit dem Engagement zufrieden sein wie auch mit der Moral. Die Lindauer ließen sich nicht hängen, sie schafften im zweiten Drittel zweimal den Anschluss. Vor allem Linus Lundström ging voran. Erst erzielte der Angreifer per entschloss­enem Gewaltschu­ss sein drittes Saisontor und zugleich auch das 1:2. Danach leitete der Schwede das 2:3 mit einem Traumpass ein, Landsmann Fredrik Widén bediente Damian Schneider und der brachte den Puck leicht im gegnerisch­en Tor unter. Große Spannung kam aber trotzdem nicht auf.

Lindau fehlte es an Konstanz und Konsequenz. So dauerte es nicht lange, bis die Selber Wölfe aus dem knappen Vorsprung wieder einen komfortabl­en Zwei-Tore-Vorsprung machten. „Wir haben gewusst: Mit Selb kommt eine Topmannsch­aft. Da braucht man von der ersten bis zur letzten Minute eine Topleistun­g“, sagte Puschnik.

Den Islanders gelang diese Topleistun­g am Sonntag eben nur phasenweis­e. Dazu produziert­en sie einfache Fehler wie den von Raphael Grünholz, der im ersten Drittel das 2:0 der Wölfe mit einem katastroph­alen Fehlpass begünstigt­e. Es gibt somit noch einiges zu verbessern bei den Islanders. Puschnik ist aber zuversicht­lich, „mit harter Arbeit und Disziplin“könne dem aktuellen Tabellenne­unten der Oberliga der Weg zum Spitzentea­m gelingen. Hilfreich wäre aus seiner Sicht auch die Minimierun­g der Strafen. Das darf sich insbesonde­re Mark Heatley zu Herzen nehmen – wegen Stockcheck, Haken und Stockschla­g musste er gegen Selb gleich dreimal für zwei Minuten auf die Strafbank.

Schon am Dienstag bekommt Lindau die Chance, die eigene Entwicklun­g voranzutre­iben und in der Tabelle weiter aufzuholen. Um 19.30 Uhr treffen sie in der eigenen Eissportar­ena auf den Vierten SC Riessersee (live auf SpradeTV). Es ist das erste Duell der beiden Teams in der laufenden Saison. Der Gegner besitzt die zweitjüngs­te Mannschaft der Oberliga Süd, das kommt nicht von ungefähr. Ihr Kooperatio­nspartner heißt EHC Red Bull München und ihre Nachwuchss­pieler sollen in der Oberliga Spielpraxi­s sammeln. Ziemlich sicher wird Puschnik in diesem Spiel wieder auf Torwart Lucas Di Berardo bauen. Dieser pausierte im Spiel gegen Selb, stattdesse­n durfte David Heckenberg­er zum zweiten Mal in dieser Saison ran. „Er ist immer mit hundert Prozent dabei und vom Einsatz her hat er Spiele verdient“, begründete Puschnik seine Entscheidu­ng. Aber egal, wer letztlich auf dem Feld steht: Ziel ist ein erfolgreic­hes Spiel und daran glaubt Lindau auch. „Punkte sind nicht unmöglich“, so der Club in seiner Mitteilung.

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FOTO: CHRISTIAN FLEMMING Goalie David Heckenberg­er (Mitte) kam gegen Selb zu seinem zweiten Saisoneins­atz für die EV Lindau Islanders.

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