Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Schwerer Weg nach oben
Islanders wollen zum Oberliga-Spitzenteam reifen – Nachholspiel am Dienstag
LINDAU - Die Lindauer Eishockeymannschaft befindet sich im Aufwärtstrend. Ihr Spiel ist mittlerweile sehr ansehnlich und geprägt von vielen flüssigen sowie schnellen Kombinationen. Dazu passen auch die Resultate: Sieben der vergangenen elf Begegnungen haben die Islanders in der Oberliga siegreich gestaltet. Nach einem Fehlstart kletterten sie damit auf den neunten Platz und verkürzten den Rückstand auf das obere Mittelfeld. Eine positive Entwicklung, der Sprung zum Spitzenteam steht aber noch aus. Das zeigte sich am Sonntag deutlich. Zwar boten die Lindauer dem Tabellenführer Selber Wölfe im zweiten und dritten Drittel ordentlich Paroli. Insgesamt aber landeten die Gäste einen souveränen, verdienten und letztlich ungefährdeten 6:3Erfolg.
Sicher war es ein klarer Fortschritt gegenüber dem ersten Duell dieser Spielzeit, das 6:0 für Selb endete. Und Lindau ist durchaus näher an das Niveau der Wölfe herangerückt. Doch wollen die Lindauer zu den besten Mannschaften der Liga gehören, dann müssen sie noch an mehreren Stellschrauben drehen. Das ist auch Islanders-Coach Gerhard Puschnik bewusst. Grundsätzlich durfte er am Sonntag mit dem Engagement zufrieden sein wie auch mit der Moral. Die Lindauer ließen sich nicht hängen, sie schafften im zweiten Drittel zweimal den Anschluss. Vor allem Linus Lundström ging voran. Erst erzielte der Angreifer per entschlossenem Gewaltschuss sein drittes Saisontor und zugleich auch das 1:2. Danach leitete der Schwede das 2:3 mit einem Traumpass ein, Landsmann Fredrik Widén bediente Damian Schneider und der brachte den Puck leicht im gegnerischen Tor unter. Große Spannung kam aber trotzdem nicht auf.
Lindau fehlte es an Konstanz und Konsequenz. So dauerte es nicht lange, bis die Selber Wölfe aus dem knappen Vorsprung wieder einen komfortablen Zwei-Tore-Vorsprung machten. „Wir haben gewusst: Mit Selb kommt eine Topmannschaft. Da braucht man von der ersten bis zur letzten Minute eine Topleistung“, sagte Puschnik.
Den Islanders gelang diese Topleistung am Sonntag eben nur phasenweise. Dazu produzierten sie einfache Fehler wie den von Raphael Grünholz, der im ersten Drittel das 2:0 der Wölfe mit einem katastrophalen Fehlpass begünstigte. Es gibt somit noch einiges zu verbessern bei den Islanders. Puschnik ist aber zuversichtlich, „mit harter Arbeit und Disziplin“könne dem aktuellen Tabellenneunten der Oberliga der Weg zum Spitzenteam gelingen. Hilfreich wäre aus seiner Sicht auch die Minimierung der Strafen. Das darf sich insbesondere Mark Heatley zu Herzen nehmen – wegen Stockcheck, Haken und Stockschlag musste er gegen Selb gleich dreimal für zwei Minuten auf die Strafbank.
Schon am Dienstag bekommt Lindau die Chance, die eigene Entwicklung voranzutreiben und in der Tabelle weiter aufzuholen. Um 19.30 Uhr treffen sie in der eigenen Eissportarena auf den Vierten SC Riessersee (live auf SpradeTV). Es ist das erste Duell der beiden Teams in der laufenden Saison. Der Gegner besitzt die zweitjüngste Mannschaft der Oberliga Süd, das kommt nicht von ungefähr. Ihr Kooperationspartner heißt EHC Red Bull München und ihre Nachwuchsspieler sollen in der Oberliga Spielpraxis sammeln. Ziemlich sicher wird Puschnik in diesem Spiel wieder auf Torwart Lucas Di Berardo bauen. Dieser pausierte im Spiel gegen Selb, stattdessen durfte David Heckenberger zum zweiten Mal in dieser Saison ran. „Er ist immer mit hundert Prozent dabei und vom Einsatz her hat er Spiele verdient“, begründete Puschnik seine Entscheidung. Aber egal, wer letztlich auf dem Feld steht: Ziel ist ein erfolgreiches Spiel und daran glaubt Lindau auch. „Punkte sind nicht unmöglich“, so der Club in seiner Mitteilung.