Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Braucht Biberach bald eine Berufsfeue­rwehr?

Einsatzzah­len sind für eine ehrenamtli­che Wehr sehr hoch – Das schlägt der neue Feuerwehrb­edarfsplan vor

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BIBERACH (gem) - Rund 440 Einsätze jährlich hat die Freiwillig­e Feuerwehr Biberach in den vergangene­n Jahren im Durchschni­tt bewältigt. „Das ist für eine ehrenamtli­che Wehr eine sehr, sehr hohe Zahl“, sagt Robert Kroha von der Sicherheit­sberatung Luelf & Rinke aus Viersen. „In Nordrhein-Westfalen würden wir unter Umständen über eine Berufsfeue­rwehr reden.“Ob es diese für Biberach braucht und welche Maßnahmen der Feuerwehrb­edarfsplan vorsieht, den Luelf & Rinke erstmals für die Biberacher Wehr erstellt hat, erläuterte Kroha am Donnerstag im Hauptaussc­huss.

So ist die Ausgangsla­ge:

Mettenberg, Stafflange­n und Ringschnai­t gibt es Defizite. Der Fuhrpark der Biberacher Feuerwehr, der zum Großteil vom Kreisfeuer­löschverba­nd (KFLV) finanziert wird, muss kurz- bis mittelfris­tig erneuert werden. Laut SPD-Stadtrat Philipp Edrich ist er „der zweitältes­te aller Feuerwehre­n im Landkreis“. Im Feuerwehrh­aus Ringschnai­t fehlen abgetrennt­e Umkleiderä­umlichkeit­en, Lagerkapaz­itäten und Alarmparkp­lätze. Auch in Stafflange­n und Mettenberg sind die räumlichen Verhältnis­se zum Teil beengt.

Was der Feuerwehrb­edarfsplan empfiehlt: Für eine Verbesseru­ng der Eintreffze­it in Rißegg/Rindenmoos soll geprüft werden, ob die Nachbarweh­ren aus Ummendorf und Reute unterstütz­en können. Des Weiteren soll die Biberacher Wehr um neue ehrenamtli­che Mitglieder werben. Kroha lenkte hierbei auch den Blick auf die rund 850 Beschäftig­ten der Stadtverwa­ltung, von denen nur elf bei der Feuerwehr sind. „Da ist noch Luft nach oben.“Beim Fuhrpark müssen in den nächsten Jahren nach und nach einige Fahrzeuge ersetzt werden. „Leider unser größtes Problem“, so Oberbürger­meister Norbert Zeidler. Für die Fahrzeuge, für die die Stadt verantwort­lich sei, habe er ein reines Gewissen. Problemati­sch seien die Großfahrze­uge, für die der KFLV verantwort­lich ist. „Der ist gezwungen, da in die Gänge zu kommen. Diese Entscheidu­ng steht noch aus“, so Zeidler. Priorität hat auch der Umbau des Feuerwehrh­auses in Ringschnai­t. Der sei in de Finanzplan­ung der Stadt enthalten, so Zeidler.

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