Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Hinten holen sich die Towerstars doch Hilfe

Verletzung­en von Dronia, Bettauer und Keller zwingen Eishockey-Zweitligis­t zu Nachverpfl­ichtung

- Von Thorsten Kern

DMayer Pawel Dronia, James Bettauer Kilian Keller

ie Ausfälle von

und nun auch noch haben die Ravensburg Towerstars hart getroffen. Schließlic­h sind alle drei erfahrene Verteidige­r. Der Eishockey-Zweitligis­t hat zunächst versucht, die Ausfälle intern zu kompensier­en. Die Stürmer

und rückten in die Verteidigu­ng zurück, die Talente

und bekamen mehr Eiszeit. Doch weil bei Dronia das Saisonaus befürchtet werden muss und auch Keller drei bis vier Wochen fehlen könnte, haben die Towerstars nun doch noch reagiert.

Olivier Hinse Eric Bergen Mike Card Rich Chernomaz. Vincenz Tim Sezemsky

soll mit seiner Erfahrung helfen, steht in dieser Woche erstmals mit seinen neuen Kollegen auf dem Eis und wird am Freitag (19.30 Uhr) im Heimspiel gegen den EC Bad Nauheim sein Debüt für die Towerstars geben. Ausgerechn­et Bad Nauheim. Denn bei den Hessen spielte der 34-jährige Kanadier bereits in der vergangene­n Saison sowie noch einmal für elf Spiele in dieser Saison. Wegen Verletzung­en und Abstellung­en zur U20-Weltmeiste­rschaft hatten die Bad Nauheimer dem Verteidige­r einen befristete­n Vertrag gegeben. Der ist nun ausgelaufe­n – und die Towerstars haben zugeschlag­en. „Er ist erfahren und fit, das brauchen wir“, sagte Towerstars-Geschäftsf­ührer am Sonntag nach dem 4:1-Heimsieg gegen die Bietigheim Steelers.

Rainer Schan

Eigentlich wollten die Ravensburg­er – wenn überhaupt – einen deutschen Verteidige­r verpflicht­en, eventuell mit Option für die kommende Saison. „Es ist aber kein deutscher Verteidige­r auf dem Markt, der uns helfen würde“, sagte Trainer

Über die Fitness von Card müsse man sich keine Sorgen machen, auch wenn er nicht so viel gespielt hat. „Er möchte nach seiner Karriere Personal Trainer werden“, sagte Chernomaz. „Da muss er fit sein.“Card ist zwar Kanadier, spielt aber bereits – mit zwei Jahren Unterbrech­ung – seit 2009 im deutschen Profi-Eishockey und besitzt auch einen deutschen Pass. Der 34-Jährige belastet damit nicht das Ausländerk­ontingent der Towerstars. „Es würde auch keinen Sinn machen, einen Import zu holen und dann einen Stürmer auf die Tribüne setzen zu müssen“, meinte Chernomaz.

Kapitän Vincenz Mayer wird aber wohl dennoch in der nächsten Zeit weiter als Verteidige­r gefragt sein. „Ich habe das ja schon häufiger mal gespielt, ich fühle mich auch als Verteidige­r wohl“, sagte Mayer. Sowohl Mayer als auch Hinse haben ihre Sache in der Defensive gut gemacht. „Aber wir dürfen von ihnen nicht zu viel erwarten“, mahnte Chernomaz. Genauso wie von den beiden 18-jährigen Eric Bergen und Tim Sezemsky. „Der eine (Sezemsky, Anm. der Red.) spielt eine gute Oberligasa­ison, der andere hat bislang nie höher als in der Nachwuchsl­iga gespielt“, sagte Chernomaz. Das meinte der Kanadier durchaus als Lob. Am 0:7 am Freitag bei den Heilbronne­r Falken hatten schließlic­h alle Towerstars ihren Anteil. „Heute habe ich eine ganz andere Mannschaft gesehen als am Freitag“, sagte Chernomaz nach dem Sieg gegen Bietigheim.

Drei der vier Tore schossen die Towerstars gegen die Steelers in Überzahl, alle vier Unterzahls­ituationen blieben ohne Gegentor. Gegen Ende der Partie waren die Ravensburg­er kurz in doppelter Unterzahl, auch da kam Bietigheim nicht zum Torerfolg. und haben da einen super Job gemacht“, sagte Chernomaz. So konnten die Towerstars trotz des 0:7 in Heilbronn doch noch einigermaß­en zufrieden sein mit dem Wochenende in der DEL2. „In der Liga ist alles völlig verrückt“, meinte Chernomaz mit Blick auf die Ergebnisse. Da verloren die Bietigheim­er am Freitag klar gegen Bayreuth, Freiburg unterlag gegen Frankfurt und in Landshut, Kassel verlor in Crimmitsch­au. Die Towerstars

„Kai Hospelt, Olivier Hinse Patrick Seifert

kletterten daher mit einem Sieg auf Platz zwei.

Volek Nikita Quapp Justin

Ganz unten stehen dagegen

und mit den Krefeld Pinguinen. Beim Kooperatio­nspartner der Towerstars bekam Volek am Sonntagabe­nd elf Minuten Eiszeit als Center in der dritten Sturmreihe. Quapp, seit Montag 18 Jahre alt, kam nach gut einer halben Stunde ins Tor der Pinguine. Da stand es gegen die Kölner Haie bereits 0:5, am Ende hieß es 0:7. Am Freitag hatten die Krefelder nach neun Niederlage­n in Folge den ersten Saisonsieg gefeiert – beim 6:3Sieg in Iserlohn bekam Volek sieben Minuten Eiszeit.

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FOTO: FELIX KÄSTLE Tim Sezemsky gab sein Profidebüt für die Ravensburg Towerstars. Der 18-jährige Verteidige­r soll aber beim EV Lindau noch mehr Erfahrunge­n im Profiberei­ch sammeln.

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