Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Aulendorfer fragen zu Miete und Bauart nach
Riedweg-projekt ist auch Thema in der Einwohnerfragestunde
(pau) - In der Einwohnerfragestunde der jüngsten Gemeinderatssitzung ist das Riedweg-projekt ebenfalls angesprochen worden. Nachfragen gab es unter anderem zur Miete in den geplanten Sozialwohnungen. Aber auch andere Themen beschäftigten die Fragenden.
„Werden das wirklich billige Holzbaracken oder hat es Wohnwert“, wollte ein Bürger wissen und erkundigte sich nach genauen Beschreibungen der Ausführung. Es gibt, so antwortete Bürgermeister Matthias Burth, zu diesem Zeitpunkt des Verfahrens noch keine Baupläne. Grundsätzlich handle es sich um bezahlbaren Wohnraum mit einem den Baukosten entsprechenden Standard. „Es sind keine Holzbaracken, die Häuser haben schon verschiedene Architekturwettbewerbe gewonnen.“
Auch die Beispiele an möglichen künftigen Mietern, die Bürgermeister und befürwortende Gemeinderäte anführen, beschäftigten den Fragesteller. Ob das fiktiv sei, oder reale Leute, die Interesse hätten? „Das ist nicht fiktiv“, sagte Burth und erklärte die Datengrundlage auf der die Einkommenssituation der Beispiel-mieter berechnet wurden. Ein Interessensbekundungsverfahren habe es zu diesem frühen Zeitpunkt noch nicht gegeben. Offensichtlich hatte der Fragesteller weitere Anliegen, die allerdings mit Verweis auf die Regularien für Einwohnerfragestunden, nicht mehr gehört wurden. Bürgermeister Burth verwies auf die anstehende Bürgerinformationsveranstaltung
im Februar. Einen konkreten Termin nannte er noch nicht.
Dem Vorhaben weniger skeptisch gegenüber äußerte sich eine andere Bürgerin. Sie begrüße sehr, dass sich die Stadt um bezahlbaren Wohnraum kümmere. „Wie sind denn die Mietpreise? Wie sieht denn heute die durchschnittliche Miete in Aulendorf aus?“Burth nannte elf Euro pro Quadratmeter als aktuellen Durchschnittspreis für einen Neubau und ging von diesem aus, als er von zirka sieben Euro bei den Sozialwohnungen sprach. Dass das deutlich von den 5,69 Euro pro Quadratmeter abweicht, von denen noch in der Dezembervorlage für den Gemeinderat die Rede war, begründet das Stadtoberhaupt auf Nachfrage
der „Schwäbischen Zeitung“mit alten Zahlen, die er übernommen habe, ohne dass dabei die zahlreichen Neubauten im Geschosswohnungsbau der letzten Jahre berücksichtigt waren.
Ein weiterer Fragesteller lobte den gewählten Standort und regte an, auch kleine Zweizimmerwohnungen einzubauen. Die auf dem Markt verfügbaren schluckten für einzelne teilweise schon die Hälfte des Einkommens. Fehlende Zweizimmerwohnungen normaler Sozialwohnungsgröße waren auch schon von der Bürgerinitiative Riedweg bemängelt worden. Burth verwies in diesem Zusammenhang auf Gespräche mit dem Anbieter: „Es werden auch Zweizimmerwohnungen in den Gebäuden angeboten werden.“