Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
In Reute-gaisbeuren stehen große Investitionen an
Ortsvorsteher Achim Strobel lobt den Haushaltsplan, der die Ortschaft „wieder angemessen berücksichtigt“
- Große Zufriedenheit über den diesjährigen Haushaltsplan ist aus Reute-gaisbeuren zu vernehmen. Wie Ortsvorsteher Achim Strobel der „Schwäbischen Zeitung“berichtet, gab es bei der Haushaltsanhörung im Ortschaftsrat viel Lob für die geplanten Investitionen in den Neubau des Kindergartens sowie in den „dringender denn je benötigten Breitbandausbau“. Gewürdigt wurde auch, dass nach mehr als zweijährigem Stillstand der „Lange Weg“, der von Steinach durch das Ried nach Möllenbronn führt, saniert wird.
„Es handelt sich vermutlich seit 16 Jahren um den ersten Haushaltsplanentwurf, bei dem auch die Ortschaft Reute-gaisbeuren wieder angemessen berücksichtigt wurde und mit Breitband und Kindergarten mit direktem Nutzen für die Bürger investiert wird“, erklärt Strobel und erinnert sich lediglich im Jahr 2003/2004 an ähnlich große Investitionen. Damals stand das Dorfgemeinschaftshaus mit Kindergarten auf dem Plan, das noch vom damaligen Bürgermeister Rudolf Forcher auf den Weg gebracht wurde. In diesem Jahr nun präsentierten erstmals Bürgermeister Matthias Henne und die Erste Beigeordnete Monika Ludy den Haushaltsplan und gingen detailliert auf die geplanten Investitionen in der Ortschaft ein.
Indes ist die Corona-krise auch in Reute-gaisbeuren zu spüren. „Corona trifft nicht nur die von Schließungen betroffenen Dienstleister, Restaurants und Gewerbetreibenden schwer. Kurzarbeit, Homeoffice und vielleicht auch die Angst vor dem Arbeitsplatzverlust ziehen sich für viele Bürger nun schon sehr lange hin und entfalten teilweise eine zermürbende Wirkung“, skizziert Strobel ein Bild, das vielerorts wahrzunehmen ist, und weiter: „Ich denke, es fehlen vor allem die menschlichen Kontakte, die eigentlich fast nicht zu ersetzen sind“Besonders betroffen sind aus seiner Sicht Familien mit Kindern – insbesondere die Kinder. Schließlich sei beim Erlass der Kontaktbeschränkungen kaum Rücksicht auf sie und ihre Entwicklung genommen worden, so der Ortsvorsteher.
Auch im Bereich der Kinderbetreuung macht Strobel auf eine Krux aufmerksam. So könnten Kindergartenkinder mit Eltern in systemrelevanten Berufen in der Notbetreuung Kontakt mit Gleichaltrigen haben, während andere Kinder davon ausgeschlossen sind. „Die Eltern müssen bislang dennoch den Kindergartenbeitrag in voller Höhe bezahlen“, äußert Strobel sein Unverständnis. Auch auf den Grundschulbereich wirkt sich die Pandemie aus. So hätten manche Kinder „bereits ein Jahr verloren, das nur schwer wieder aufzuholen ist, und auch für Jugendliche sind die Kontaktbeschränkungen schwierig, da auch bei diesen selbst feste Lerngruppen mit mehr als zwei Personen von den Beschränkungen der Corona-verordnung nicht ausgenommen sind“.
Das gesellschaftliche Leben leidet unter dem weltweit grassierenden Virus. Das bekommen auch die Vereine in Reute-gaisbeuren zu spüren. Einerseits gibt es so gut wie kein Vereinsleben mehr. Andererseits müssen Fixkosten bezahlt werden, obwohl die Einnahmen fehlen. Wie Strobel verdeutlicht, sei kaum mehr Jugendarbeit möglich und so stelle sich die Frage, ob das Vereinsleben nach der Pandemie wieder so wird wie davor. Beinahe ein Jahr lang können die Vereine nun schon nicht mehr so agieren, wie sie es gewohnt waren. „Eine weitere Herausforderung ist sicherlich die Unsicherheit, wie es weitergeht. Die ständigen Änderungen der Corona-verordnungen tragen sicherlich weiter zur Verunsicherung bei“, so Strobel.