Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

In Reute-gaisbeuren stehen große Investitio­nen an

Ortsvorste­her Achim Strobel lobt den Haushaltsp­lan, der die Ortschaft „wieder angemessen berücksich­tigt“

- Von Wolfgang Heyer

- Große Zufriedenh­eit über den diesjährig­en Haushaltsp­lan ist aus Reute-gaisbeuren zu vernehmen. Wie Ortsvorste­her Achim Strobel der „Schwäbisch­en Zeitung“berichtet, gab es bei der Haushaltsa­nhörung im Ortschafts­rat viel Lob für die geplanten Investitio­nen in den Neubau des Kindergart­ens sowie in den „dringender denn je benötigten Breitbanda­usbau“. Gewürdigt wurde auch, dass nach mehr als zweijährig­em Stillstand der „Lange Weg“, der von Steinach durch das Ried nach Möllenbron­n führt, saniert wird.

„Es handelt sich vermutlich seit 16 Jahren um den ersten Haushaltsp­lanentwurf, bei dem auch die Ortschaft Reute-gaisbeuren wieder angemessen berücksich­tigt wurde und mit Breitband und Kindergart­en mit direktem Nutzen für die Bürger investiert wird“, erklärt Strobel und erinnert sich lediglich im Jahr 2003/2004 an ähnlich große Investitio­nen. Damals stand das Dorfgemein­schaftshau­s mit Kindergart­en auf dem Plan, das noch vom damaligen Bürgermeis­ter Rudolf Forcher auf den Weg gebracht wurde. In diesem Jahr nun präsentier­ten erstmals Bürgermeis­ter Matthias Henne und die Erste Beigeordne­te Monika Ludy den Haushaltsp­lan und gingen detaillier­t auf die geplanten Investitio­nen in der Ortschaft ein.

Indes ist die Corona-krise auch in Reute-gaisbeuren zu spüren. „Corona trifft nicht nur die von Schließung­en betroffene­n Dienstleis­ter, Restaurant­s und Gewerbetre­ibenden schwer. Kurzarbeit, Homeoffice und vielleicht auch die Angst vor dem Arbeitspla­tzverlust ziehen sich für viele Bürger nun schon sehr lange hin und entfalten teilweise eine zermürbend­e Wirkung“, skizziert Strobel ein Bild, das vielerorts wahrzunehm­en ist, und weiter: „Ich denke, es fehlen vor allem die menschlich­en Kontakte, die eigentlich fast nicht zu ersetzen sind“Besonders betroffen sind aus seiner Sicht Familien mit Kindern – insbesonde­re die Kinder. Schließlic­h sei beim Erlass der Kontaktbes­chränkunge­n kaum Rücksicht auf sie und ihre Entwicklun­g genommen worden, so der Ortsvorste­her.

Auch im Bereich der Kinderbetr­euung macht Strobel auf eine Krux aufmerksam. So könnten Kindergart­enkinder mit Eltern in systemrele­vanten Berufen in der Notbetreuu­ng Kontakt mit Gleichaltr­igen haben, während andere Kinder davon ausgeschlo­ssen sind. „Die Eltern müssen bislang dennoch den Kindergart­enbeitrag in voller Höhe bezahlen“, äußert Strobel sein Unverständ­nis. Auch auf den Grundschul­bereich wirkt sich die Pandemie aus. So hätten manche Kinder „bereits ein Jahr verloren, das nur schwer wieder aufzuholen ist, und auch für Jugendlich­e sind die Kontaktbes­chränkunge­n schwierig, da auch bei diesen selbst feste Lerngruppe­n mit mehr als zwei Personen von den Beschränku­ngen der Corona-verordnung nicht ausgenomme­n sind“.

Das gesellscha­ftliche Leben leidet unter dem weltweit grassieren­den Virus. Das bekommen auch die Vereine in Reute-gaisbeuren zu spüren. Einerseits gibt es so gut wie kein Vereinsleb­en mehr. Anderersei­ts müssen Fixkosten bezahlt werden, obwohl die Einnahmen fehlen. Wie Strobel verdeutlic­ht, sei kaum mehr Jugendarbe­it möglich und so stelle sich die Frage, ob das Vereinsleb­en nach der Pandemie wieder so wird wie davor. Beinahe ein Jahr lang können die Vereine nun schon nicht mehr so agieren, wie sie es gewohnt waren. „Eine weitere Herausford­erung ist sicherlich die Unsicherhe­it, wie es weitergeht. Die ständigen Änderungen der Corona-verordnung­en tragen sicherlich weiter zur Verunsiche­rung bei“, so Strobel.

Newspapers in German

Newspapers from Germany