Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Hallenbad wird saniert
Mehrere Schulen nutzen das Becken in Eberhardzell
- Die Gemeinde Eberhardzell erhält knapp 1,8 Millionen Euro aus dem Bund-länder-programm „Investitionspakt Sportstätten“, um ihr marodes Lehrschwimmbecken zu modernisieren. Das sagte Biberachs Bundestagsabgeordneter Martin Gerster (SPD) am Mittwoch. Es ist die höchstmögliche Fördersumme für das Projekt.
Die Gesamtbaukosten belaufen sich nach aktuellen Schätzungen seitens der Gemeinde auf 3,3 Millionen Euro. Zusätzlich zu den 1,5 Millionen Euro aus Berlin gibt es noch einen Zuschuss aus Stuttgart über knapp 0,3 Millionen Euro. „Der Löwenanteil der Förderung kommt damit aus dem Bundeshaushalt“, so Gerster, der stellvertretender Vorsitzender des Haushaltsausschusses ist. „Ich freue mich sehr, dass davon nun auch ein so gutes Projekt aus dem Landkreis Biberach profitiert“, so Gerster, der sich zusammen mit Bürgermeister Guntram Grabherr noch vor Kurzem selbst vor Ort einen Eindruck von dem Sanierungsvorhaben gemacht und sich für die Förderung eingesetzt hatte. Bürgermeister Grabherr zeigte sich sehr erfreut über die Zusage. In der ersten Vergaberunde war die Gemeinde noch nicht zum Zug gekommen. Dass es nun doch noch geklappt hat, sei positiv. „Wenn wir das Lehrschwimmbecken sanieren wollen, dann ist jetzt der richtige Zeitpunkt gekommen“, so Grabherr. Denn eine derart hohe Fördersumme werde es wahrscheinlich nie wieder geben. Und der Gemeinderat habe bereits seine Absicht bekundet, das Projekt im Falle einer Förderung anzupacken. Schon seit Jahren ist der sanierungsbedürftige Zustand des Bads immer wieder ein Thema in der Gemeinde. Einst in den 1970erjahren als Lehrschwimmbecken für die Schüler in Eberhardzell angelegt, wird es mittlerweile auch von den Grundschulen aus Hochdorf, Steinhausen an der Rottum, Ellwangen und der Grund- und Hauptschule Ummendorf für den Schwimmunterricht genutzt. Zudem nutzt der DLRG Biberach das Becken, um in Eberhardzell Kinderschwimmkurse anzubieten, ebenso wieder Sportverein Eberhardzell. Zudem ist das Bad normalerweise zweimal die Woche abends für den öffentlichen Badebetrieb geöffnet. Aufgrund der Corona-pandemie ist es seit dem Frühjahr geschlossen.
Ohne die nun bewilligten Zuschüsse hätte das Bad in Eberhardzell über kurz oder lang schließen müssen – was vor allem für die Schulen einen enormen Nachteil bedeutet hätte. „Sobald das Becken saniert ist, gehen wir davon aus, dass es dann sogar von noch viel mehr Menschen genutzt wird“, sagte der Bürgermeister. Denn in den vergangenen Jahren habe es aufgrund seines Zustands stark an Attraktivität eingebüßt, auch wenn die Wasserqualität weiterhin stets einwandfrei gewesen sei. Da der Förderbescheid derzeit noch nicht schriftlich vorliege, wisse die Gemeinde noch nicht, ob es Vorgaben bezüglich des Baustarts gebe, so Grabherr. Er gehe jedoch von einem Baustart in diesem Jahr aus. „Die baugenehmigungsreifen Pläne für die Modernisierung sind vorhanden, wir müssen nur noch tiefer in die Fachplanung einsteigen und dann das Ganze ausschreiben“, sagte er. Wenn alles nach Plan laufe, sei ein Baubeginn im Herbst realistisch.
Auch sonst ist es eine gute Woche für die Gemeinde Eberhardzell. Die Mittel für das Stadtsanierungsprogramm wurden der Gemeinde um weitere 700 000 Euro aufgestockt und aus dem Elr-programm (Entwicklung Ländlicher Raum) fließen 250 000 Euro in die Gemeinde für die energetische Sanierung der Sporthalle Oberessendorf. Auch dieses Projekt soll zeitnah umgesetzt werden. Voraussichtlich noch dieses Jahr soll die Bauarbeiten für die Sporthalle ausgeschrieben und vergeben werden.