Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Pater Stephan über Papst Benedikt

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Papst Benedikt habe in seiner Amtszeit das Pastorale und die Theologie aufs Engste miteinande­r verbunden, blickt Pater Stephan zurück. „Er war nicht nur Hirte der Kirche, sondern auch ihr Lehrer.“

Das ehemalige Kirchenobe­rhaupt vertrete die Auffassung, dass die Kirche eine Erneuerung aus dem Glauben heraus und auf dem Fundament der Heiligen Schrift und der Kirchenvät­er braucht, um so den Anforderun­gen der Zeit gerecht zu werden. Sie solle als „dynamische Minderheit“auf die Gesellscha­ft Einfluss nehmen, was auch die missionari­sche Aufgabe der Kirche wieder mehr in den Mittelpunk­t rücke. „Gott muss wieder zur Grundlage der Ethik und damit der gesellscha­ftlichen Ordnung werden.“

Als Benedikts Verdienst würdigt Pater Stephan dessen Bemühen um die Ökumene mit Protestant­en und Orthodoxen, aber auch um eine engere Verbundenh­eit mit den Juden. „Er betonte stets das Gemeinsame, um von da aus zu einer tieferen Einheit zu gelangen, geprägt von Brüderlich­keit und

Befreiungs­theologie in Lateinamer­ika zu läutern und in die römisch-katholisch­e Kirche zu integriere­n und so eine Spaltung zu verhindern.

Oft wurde Ratzinger wegen seiner klaren Haltung in Glaubensfr­agen als „Panzer-kardinal“bezeichnet. „So habe ich ihn nie kennengele­rnt“, sagt Pater Stephan energisch. „Er ist ein schlichter, bescheiden­er, sogar etwas scheuer Mensch, freundlich und weltoffen. Das falsche Bild zurechtzur­ücken sehen wir im Schülerkre­is auch als unsere Aufgabe an.“

„Er hinterläss­t als Papst und als Lehrer ein Erbe, das immer mehr reifen und fruchtbar werden wird“, glaubt Pater Stephan. (sl)

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Freundscha­ft.“Nicht hoch genug einschätze­n könne man auch Benedikts erfolgreic­hes Bemühen, die
FOTO: LANG Pater Stephan Otto Horn Freundscha­ft.“Nicht hoch genug einschätze­n könne man auch Benedikts erfolgreic­hes Bemühen, die

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