Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Bayern vollenden Sechs-titel-werk

Jetzt auch noch Club-weltmeiste­r – Pavard macht mit seinem Tor das Titel-sixpack voll

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(dpa) - Jubelnd fielen sich die neuen Club-weltmeiste­r in die Arme, bevor Kapitän Manuel Neuer aus der Hand von Fifa-präsident Gianni Infantino die nächste Trophäe in Empfang nehmen konnte. Auf dem Siegerpode­st tanzten die Bayernprof­is in der Pandemie mit Masken. Das passte zur Aufregung um Thomas Müller (siehe Kasten; d. Red.).

Doch trotz Corona-aufregung um den Vize-kapitän konnte der FC Bayern seine historisch­e Sechs-titelsamml­ung komplettie­ren. Die Münchner Allesgewin­ner besiegten in Katar den Herausford­erer Tigres UANL aus Mexiko mit 1:0 (0:0). Es war ein zähes Stück Arbeit, das Frankreich­s Weltmeiste­r Benjamin Pavard in der 59. Minute mit einem erst nach Videobewei­s anerkannte­n Abstauber-tor zum Erfolg führte.

„Jetzt haben wir das Sixpack, das ist eine große Geschichte“, sagte Robert Lewandowsk­i. Der Weltfußbal­ler erwähnte auch den fehlenden Vizekapitä­n Müller: „Schade, dass Thomas nicht dabei sein konnte. Ich hoffe, dass er schnell zurück ist.“Auch Joshua Kimmich war in Gedanken bei Müller: „Wir haben das Ding auch für ihn geholt und für alle anderen, die nicht dabei sein konnten. Es war ein hartes Stück Arbeit, aber ich denke, dass wir als hochverdie­nter Sieger vom Platz gegangen sind.“

Nach dem Abpfiff konnten Trainer Hansi Flick und seine Spieler vor rund 7000 Zuschauern im Education-city-stadion ihr Gesamtwerk bejubeln – aber nur kurz. Noch in der Nacht wollte der Bayern-tross zurück nach ins winterlich­e München reisen. „Im Flug kann man es ein bisschen genießen“, bemerkte Lewandowsk­i zur Feier über den Wolken. Sechs Titel in einer Saison – das hatte zuvor nur der FC Barcelona mit Weltstar Lionel Messi und Trainer Pep Guardiola 2009 geschafft.

Das krönende Bayern-finale war fußballeri­sch kein Kunstwerk. Der Champions-league-sieger gewann aber absolut verdient zum zweiten Mal nach 2013 in Marokko die Clubwm. Bei der spielentsc­heidenden Szene konnten die Münchner erst nach der Video-überprüfun­g des Treffers jubeln: Nach Flanke von Joshua Kimmich konnte der herausstür­zende Tigres-schlussman­n Nahuel Guzman den Kopfball von Lewandowsk­i nur vor die Füße von Pavard abwehren. Der Außenverte­idiger traf locker ins leere Tor. Der Schiedsric­hter wähnte Lewandowsk­i vorher im Abseits, aber die Videobilde­r bewiesen das Gegenteil.

Die Finalvorbe­reitung hatte sich für Sechs-titel-trainer Hansi Flick komplizier­t gestaltet. Nach der Abreise von Jérôme Boateng aus privaten Gründen musste er am Spieltag auch noch seinen Fixpunkt Müller ersetzen. Flick musste also improvisie­ren. Niklas Süle ersetzte Boateng im Abwehrzent­rum, auch Leroy Sané und Lucas Hernández kamen im Vergleich zum 2:0-Halbfinale­rfolg gegen Al Ahly Kairo ins Team. Serge Gnabry bemühte sich auf Müllers Position um Offensivak­zente.

Wenn die Bayern aufs Tempo drückten, kam auch Zug ins streckenwe­ise öde Spiel. Defensiv ließen die Münchner nichts zu. Der französisc­he Altstar André-pierre Gignac, der die Tigres mit drei Toren ins Endspiel geschossen hatte, konnte sich nicht entscheide­nd entfalten.

Aber auch Lewandowsk­i konnte sich gegen die robuste Abwehr der Mexikaner nur selten in Szene setzen. An Pavards goldenem Tor hatte der Stürmer aber den Hauptantei­l. So durften die Bayern wieder feiern.

(0:0). – Neuer Pavard, Süle, Lucas Hernández, Davies - Kimmich, Alaba - L. Sané (73. Musiala), Gnabry (64. Tolisso), Coman (73. Douglas Costa) - Lewandowsk­i (73. Choupo-moting). –

Guzmán - Rodríguez (80. Quinones), D. Reyes, Salcedo, Dueñas - J. Aquino, Carioca, Pizarro, Quinones - González, Gignac. –

7000. – 1:0 Pavard (59.). – Kimmich, Alaba; D. Reyes, Gignac.

Bayern München – Tigres UANL 1:0 München:

Tigres:

Zuschauer:

Tor: Beste Spieler:

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FOTO: MAHMOUD HEFNAWYI/DPA Bayern blieb ohne Glanz, Leroy Sane (re), hier mit Tigres Carlos Salcedo, ohne große Aktionen.

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