Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Virus-mutation in der Klinik Maximilianbad festgestellt
Betroffene in Zimmerquarantäne – Kein Aufnahmestopp verordnet – Therapien finden wie gewohnt statt
- Vier Corona-fälle sind in dieser Woche in der Klinik Maximilianbad aufgetreten. Drei Patienten und ein Mitarbeiter haben sich nachweislich infiziert, in einem Fall wurde eine Coronavirus-mutation festgestellt, wie Bäderdirektor Peter Blank mitteilt. Die Verantwortlichen gehen transparent und professionell mit der Situation um.
In einer „Information der Klinikleitung an alle Patienten“weisen Blank und Verwaltungsleiterin Sabine Nägele auf die positiven Testergebnisse hin, bei denen auch eine „Covid-19-virus-variante nachgewiesen wurde“. Allen Beteiligten gehe es gut und sie würden keinerlei Symptome zeigen. Gleichwohl befinden sich die betroffenen Patienten und der Mitarbeiter – nach Rücksprache mit dem Gesundheitsamt Ravensburg und dem Ordnungsamt Bad Waldsee – in Zimmerquarantäne. Und auch die Patienten und Mitarbeiter, die als Kontaktperson der Kategorie 1 bestimmt wurden, werden auf ihren Zimmern versorgt und dürfen diese nicht verlassen.
Am Donnerstagabend wurde die Klinikleitung von einem Testlabor über die Corona-mutante im Maximilianbad in Kenntnis gesetzt. Unverzüglich setzte sich der interne
Krisenstab der Rehakliniken mit diesen in Verbindung, und noch am Abend wurde mit der Testung aller Patienten und Mitarbeiter begonnen. Derzeit befinden sich rund 130 Patienten im Haus. Bis Samstag sollen die speziellen Pcr-tests bereits abgeschlossen sein.
Wie aus der „Information der Klinikleitung“hervorgeht, hat das Gesundheitsamt keinen Aufnahmestopp ausgesprochen. Es dürfen also weiterhin Reha-patienten aufgenommen und die Reha-maßnahmen fortgesetzt werden. Alle Therapien finden wie gewohnt statt. Das therapeutische Schwimmen wurde allerdings vorsorglich bis auf Weiteres eingestellt. Die Klinikverantwortlichen sehen derzeit keinen Grund für Patienten, die Reha vorzeitig abzubrechen. „Dass kein Aufnahmestopp ausgesprochen wurde, hat für mich eine gewisse Signalwirkung. Wir glauben, dass es beherrschbar ist, aber wissen es nicht, und deswegen sind wir so vorsichtig“, erklärt Bäderdirektor Blank, der den Patienten die derzeitige Situation transparent macht. Und wer dennoch Sorgen habe, dürfe natürlich abreisen, sofern diejenigen nicht unter die angeordneten Quarantäneregeln fallen.
Blank und Nägele haben die Patienten zudem nochmals darauf hingewiesen, die Abstands- und Hygieneregeln innerhalb der Klinik strikt einzuhalten. „Auch zu viel ,Nähe’ zwischen den Patienten, Umarmungen bei der Abreise oder auch private Treffen ohne Mund-nasen-schutz in der Freizeit bitten wir dringend einzustellen. Dieses Ereignis zeigt uns, wie wichtig die Einhaltung aller Regeln ist, auf die wir mehrfach hingewiesen haben“, heißt es in der schriftlichen Information. Wie das Virus trotz der hohen Hygienestandards und regelmäßiger Testungen – erst vergangene Woche wurden alle Mitarbeiter negativ getestet – in die Klinik gelangen konnte, ist unklar.