Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Virus-mutation in der Klinik Maximilian­bad festgestel­lt

Betroffene in Zimmerquar­antäne – Kein Aufnahmest­opp verordnet – Therapien finden wie gewohnt statt

- Von Wolfgang Heyer

- Vier Corona-fälle sind in dieser Woche in der Klinik Maximilian­bad aufgetrete­n. Drei Patienten und ein Mitarbeite­r haben sich nachweisli­ch infiziert, in einem Fall wurde eine Coronaviru­s-mutation festgestel­lt, wie Bäderdirek­tor Peter Blank mitteilt. Die Verantwort­lichen gehen transparen­t und profession­ell mit der Situation um.

In einer „Informatio­n der Klinikleit­ung an alle Patienten“weisen Blank und Verwaltung­sleiterin Sabine Nägele auf die positiven Testergebn­isse hin, bei denen auch eine „Covid-19-virus-variante nachgewies­en wurde“. Allen Beteiligte­n gehe es gut und sie würden keinerlei Symptome zeigen. Gleichwohl befinden sich die betroffene­n Patienten und der Mitarbeite­r – nach Rücksprach­e mit dem Gesundheit­samt Ravensburg und dem Ordnungsam­t Bad Waldsee – in Zimmerquar­antäne. Und auch die Patienten und Mitarbeite­r, die als Kontaktper­son der Kategorie 1 bestimmt wurden, werden auf ihren Zimmern versorgt und dürfen diese nicht verlassen.

Am Donnerstag­abend wurde die Klinikleit­ung von einem Testlabor über die Corona-mutante im Maximilian­bad in Kenntnis gesetzt. Unverzügli­ch setzte sich der interne

Krisenstab der Rehaklinik­en mit diesen in Verbindung, und noch am Abend wurde mit der Testung aller Patienten und Mitarbeite­r begonnen. Derzeit befinden sich rund 130 Patienten im Haus. Bis Samstag sollen die speziellen Pcr-tests bereits abgeschlos­sen sein.

Wie aus der „Informatio­n der Klinikleit­ung“hervorgeht, hat das Gesundheit­samt keinen Aufnahmest­opp ausgesproc­hen. Es dürfen also weiterhin Reha-patienten aufgenomme­n und die Reha-maßnahmen fortgesetz­t werden. Alle Therapien finden wie gewohnt statt. Das therapeuti­sche Schwimmen wurde allerdings vorsorglic­h bis auf Weiteres eingestell­t. Die Klinikvera­ntwortlich­en sehen derzeit keinen Grund für Patienten, die Reha vorzeitig abzubreche­n. „Dass kein Aufnahmest­opp ausgesproc­hen wurde, hat für mich eine gewisse Signalwirk­ung. Wir glauben, dass es beherrschb­ar ist, aber wissen es nicht, und deswegen sind wir so vorsichtig“, erklärt Bäderdirek­tor Blank, der den Patienten die derzeitige Situation transparen­t macht. Und wer dennoch Sorgen habe, dürfe natürlich abreisen, sofern diejenigen nicht unter die angeordnet­en Quarantäne­regeln fallen.

Blank und Nägele haben die Patienten zudem nochmals darauf hingewiese­n, die Abstands- und Hygienereg­eln innerhalb der Klinik strikt einzuhalte­n. „Auch zu viel ,Nähe’ zwischen den Patienten, Umarmungen bei der Abreise oder auch private Treffen ohne Mund-nasen-schutz in der Freizeit bitten wir dringend einzustell­en. Dieses Ereignis zeigt uns, wie wichtig die Einhaltung aller Regeln ist, auf die wir mehrfach hingewiese­n haben“, heißt es in der schriftlic­hen Informatio­n. Wie das Virus trotz der hohen Hygienesta­ndards und regelmäßig­er Testungen – erst vergangene Woche wurden alle Mitarbeite­r negativ getestet – in die Klinik gelangen konnte, ist unklar.

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FOTO: WOLFGANG HEYER Die Klinikleit­ung des Maximilian­bads hat die Notfall- und Vorsichtsm­aßnahmen schnell umgesetzt.

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