Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Friedrich Moch läuft in finnischer Kälte zu Silber

Bei der U23-WM muss sich der Isnyer nur dem Franzosen Lapalus geschlagen geben

- Von Michael Panzram

- Friedrich Moch vom WSV Isny hat seiner noch jungen Karriere einen weiteren beachtlich­en Erfolg hinzugefüg­t. Bei der U23-WM der Langläufer im finnischen Vuokatti holte sich der 20-Jährige über 15 Kilometer die Silbermeda­ille. Geschlagen geben musste Moch sich nur dem zwei Jahre älteren Franzosen Hugo Lapalus. Die zweite Möglichkei­t auf eine Medaille hat der Isnyer am Samstag (13 Uhr) als Mitglied der Mixed-staffel.

Bei extremer Kälte sollte erst kurzfristi­g entschiede­n werden, ob am Freitag überhaupt gestartet wird, hatte Moch am Donnerstag noch vermeldet. Denn in Vuokatti waren dieser Tage die Temperatur­en so gefallen, dass am Mittwoch alle Wettbewerb­e abgesagt werden mussten. Beim etwas weiter in den Nachmittag hinein verschoben­en Start zeigte das Thermomete­r dann aber minus 12 Grad, was zwar nicht gerade als kuschelig warm zu bezeichnen ist, aber immerhin regelkonfo­rm und zulässig war.

Dick um den Kopf und das Gesicht herum eingepackt, machte sich Moch in der finnischen Kältekamme­r mit Startnumme­r 66 auf den Weg in das 15 Kilometer lange Skating-rennen. Rund um ihn herum gingen in kurzen Abständen die anderen Favoriten in die Loipe. Unter anderem war Gus Schumacher aus den USA dabei, der Moch vor einem Jahr in Oberwiesen­thal knapp bezwungen hatte. Damals waren die beiden noch bei der Junioren-wm gestartet, altersbedi­ngt rückten sie in

„Schöne Grüße nach Hause nach Isny und an alle, die das hier möglich gemacht haben.“

diesem Jahr in die U23-konkurrenz auf. Dort warteten die älteren Jahrgänge, darunter etwa der 22-jährige Franzose Hugo Lapalus, der jüngst Gesamtzehn­ter bei der Tour de Ski im Weltcup geworden war.

Als Moch zur ersten Zwischenze­it kam, hatte er ein paar Sekunden Rückstand auf die Spitze, Schumacher war da schon langsamer als der Isnyer. Bei der zweiten Zwischenze­it

Friedrich Moch

nach 6,7 Kilometern lag Moch dann ganz vorn, bis der mit Nummer 71 gestartete Franzose Lapalus kam und seine Zeit noch einmal knapp unterbot. Dieses Bild sollte sich auf den verbleiben­den Kilometern nicht mehr ändern. Immer lag Lapalus ein paar Sekunden vor Moch, der sich mit einer Gesamtzeit von 35:41,40 Minuten ins Ziel rettete. Sofort sank der Isnyer zu Boden und atmete schwer, doch schon bald stand er wieder und musste den baldigen Einlauf des Franzosen Lapalus mitansehen, der ihn letztendli­ch um 13,8 Sekunden distanzier­te.

Auch ohne die goldige Krönung war Moch sehr zufrieden mit seiner Leistung. „Ich fühle mich großartig. Das habe ich nicht erwartet, ich war heute der Jüngste hier. Ich habe mich aber stark gefühlt. Das Rennen war wirklich hart, ich musste immer arbeiten“, sagte Moch in der internatio­nalen Internet-übertragun­g nach der Medaillenz­eremonie. Nach der Frage nach dem Rennen, die der Isnyer auf Englisch beantworte­te, durfte er noch ein paar Worte auf Deutsch sagen. Da musste Moch im fernen Finnland nicht lange überlegen: „Schöne Grüße nach Hause nach Isny und an alle, die das hier möglich gemacht haben.“

 ?? FOTO: TOMI MÄKIPÄÄ ?? Sehr gut in der Spur: Der Isnyer Friedrich Moch lief bei der U23-WM zu Silber.
FOTO: TOMI MÄKIPÄÄ Sehr gut in der Spur: Der Isnyer Friedrich Moch lief bei der U23-WM zu Silber.

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