Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

WFV verabschie­det sich von Auf- und Abstiegsru­nde

Amateurfuß­baller wollen Vorrunde mit Wertung beenden oder die Saison annulliere­n

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(aw) - Der Württember­gische Fußballver­band (WFV) hat auf die von der Politik beschlosse­ne Verlängeru­ng des Lockdowns bis 7. März reagiert und hält zur Fortsetzun­g seiner Saison 2020/21 den Modus einer Auf- und Abstiegsru­nde nach der Vorrunde für nicht mehr möglich. Dies teilte der WFV am Donnerstag mit. Von einer Saison mit Vor- und Rückrunde war der Verband schon vorher abgerückt. Da die Spielzeit am 20. Juni enden und danach nur noch die Relegation ausgetrage­n werden soll, verbleiben aus Sicht des WFV zwei Szenarien: Wertung nach Abschluss der Vorrunde oder Annullieru­ng.

Die bevorzugte Lösung ist für den Verband klar: „Die klare Prämisse liegt auf einer sportliche­n Ermittlung von Auf- und Absteigern.“Eine Annullieru­ng solle vermieden werden. Ausschließ­en lässt sie sich aber nicht – um zu werten, müssten 50 Prozent der ursprüngli­ch geplanten Spiele ausgetrage­n sein, sprich: Die Vorrunde müsste zu Ende gespielt sein.

Der Verband setzt dafür einen Stichtag: Bei Wiederaufn­ahme des seit 29. Oktober ruhenden Spielbetri­ebs spätestens bis 9. Mai würden nur die Vorrunden abgeschlos­sen und so direkte Auf- und Absteiger ermittelt; im Anschluss daran würde die Relegation ausgetrage­n. Sollte eine Fortsetzun­g bis 9. Mai nicht gelingen, „bleibt nur die Annullieru­ng der laufenden Saison mit der Folge, dass weder Auf- noch Absteiger ermittelt werden können und mit demselben Teilnehmer­feld in die Folge-saison 2021/22 gestartet werden muss“, so der WFV.

„Wir haben in vielen Gesprächen mit Vereins- und Bezirksver­tretern festgestel­lt, dass ein großer Bedarf an Klarheit und Einheitlic­hkeit besteht, um die Saisonplan­ungen weiterführ­en zu können. Was wir nicht liefern können, ist eine Aussage zum Zeitpunkt der Rückkehr auf den Platz. Unsere Vorlage bietet daher eine Orientieru­ng angesichts der noch zur Verfügung stehenden Optionen“, sagt Harald Müller, Vorsitzend­er des Wfv-verbandssp­ielausschu­sses.

Der Ausschuss, der die Szenarien erarbeitet hatte, habe einen „defensiven Ansatz“verfolgt und in die Planung nach Möglichkei­t keine Wochen-spieltage einbezogen, „um auf Spielausfä­lle reagieren zu können“, teilt der WFV mit. Angestrebt würden zudem über Ligen und Bezirke hinweg einheitlic­he Regelungen, Spielmodi und Termine, „um Wettbewerb­sgleichhei­t und Klarheit“zu gewährleis­ten; allerdings würden bei einer sehr kleinen Staffelgrö­ße „einige wenige Ausnahmen“gewährt. Wichtig ist dem Verband auch, dass die geplante Vorgehensw­eise nicht nur in den Ligen der Männer, sondern auch in allen Frauen-staffeln und den überbezirk­lichen Staffeln der Jugend gelten soll.

Die für den Spielbetri­eb verantwort­lichen Gremien auf Bezirksund Verbandseb­ene seien von Beginn an bei der Ausarbeitu­ng aller Szenarien eng eingebunde­n gewesen. Am Donnerstag wurden die Vereine über die aktuellen Überlegung­en des Spielaussc­husses und die Beschlussv­orlage informiert. Die Vereine haben die Möglichkei­t, sich bis 17. Februar zum geplanten weiteren Vorgehen zu äußern. Eine Entscheidu­ng wird der Wfv-beirat am 19. Februar treffen.

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