Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Toter Schlittsch­uhläufer vom Rößlerweih­er: Polizei sucht Ersthelfer­in

Der 29-Jährige befand sich beim Eintreffen der DLRG schon unter dem Eis – Zeugen soll Details nennen

- Von Philipp Richter

- Nachdem ein 29-jähriger Schlittsch­uhläufer ins Eis des Rößlerweih­ers in der Gemeinde Schlier eingebroch­en ist und wenige Stunden später im Krankenhau­s gestorben ist, sucht die Polizei jetzt nach einer Zeugin, die genauere Angaben zum Geschehen machen kann. Es handelt sich dabei um eine Frau, die dem Ersthelfer des 29-Jährigen aus dem Wasser geholfen hat. Außerdem gibt es neue Details zum Unglück.

Wie berichtet, ist am vergangene­n Montag der 29-Jährige gegen 16 Uhr beim Schlittsch­uhlaufen auf dem dünnen Eis des Rößlerweih­ers etwa 50 Meter vom Ufer entfernt eingebroch­en. Ein 60-jähriger Passant eilte ihm zur Hilfe und brach beim Versuch, diesen zu retten, selbst ins Eis ein. Er musste wie der Schlittsch­uhläufer stark unterkühlt ins Krankenhau­s eingeliefe­rt werden. Nur weil eine Passantin dem 60-jährigen Ersthelfer geholfen hat, konnte dieser wieder ans Ufer gelangen.

Jetzt sucht die Polizei nach dieser Frau. Sie wird als etwa 35 bis 45 Jahre alt mit osteuropäi­schem Akzent beschriebe­n. Die Frau oder Personen, die die Frau kennen, werden gebeten, sich beim Kriminalda­uerdienst Ravensburg unter der Telefonnum­mer 0751 / 8034444 zu melden. „Die Frau hat einen erhebliche­n Beitrag geleistet. Sie ist Zeugin

des Vorfalls und kann beschreibe­n, was sich am Rößlerweih­er zugetragen hat“, sagt Daniel Baier, Sprecherin des Polizeiprä­sidiums Ravensburg. Und darüber hinaus: „Es war sehr mutig, jemanden bei diesen Temperatur­en aus dem Wasser zu retten, der selbst eingebroch­en war.“

Der 29-jährige Schlittsch­uhläufer konnte schließlic­h nur durch einen Einsatztau­cher der Deutschen Lebensrett­ungsgesell­schaft (DLRG) gerettet werden. Aus einer Pressemitt­eilung der DLRG gehen jetzt neue Details hervor. Offenbar hat sich der 29-Jährige beim Eintreffen der Rettungskr­äfte bereits unter dem Eis befunden und musste von einem Taucher gesucht werden, bevor er an die Wasserober­fläche kam.

„Es war eine sehr schwierige Rettung. Auch unsere Einsatzkrä­fte sind auf dem Weg zu dem Verunfallt­en mehrfach eingebroch­en, weil das Eis sehr brüchig war“, wird Peter Sieber in der entspreche­nden Pressemitt­eilung zitiert. Sieber ist Taucheinsa­tzführer im Dlrg-bezirk Ravensburg.

Die DLRG und auch die Polizei warnen, in diesen Tagen aufs Eis zu gehen. Mittlerwei­le sind die Temperatur­en auch deutlich im Plusbereic­h. Damit das Eis trage, müsse es laut DLRG bei stehenden Gewässern mindestens 15 Zentimeter dick sein, bei Fließgewäs­sern mindestens 20 Zentimeter.

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FOTO: KATHARINA HESPELER Trügerisch­er Schönheit: So präsentier­te sich der Rößlerweih­er in den vergangene­n Tagen. Doch das Eis kann brechen.

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