Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Toter Schlittschuhläufer vom Rößlerweiher: Polizei sucht Ersthelferin
Der 29-Jährige befand sich beim Eintreffen der DLRG schon unter dem Eis – Zeugen soll Details nennen
- Nachdem ein 29-jähriger Schlittschuhläufer ins Eis des Rößlerweihers in der Gemeinde Schlier eingebrochen ist und wenige Stunden später im Krankenhaus gestorben ist, sucht die Polizei jetzt nach einer Zeugin, die genauere Angaben zum Geschehen machen kann. Es handelt sich dabei um eine Frau, die dem Ersthelfer des 29-Jährigen aus dem Wasser geholfen hat. Außerdem gibt es neue Details zum Unglück.
Wie berichtet, ist am vergangenen Montag der 29-Jährige gegen 16 Uhr beim Schlittschuhlaufen auf dem dünnen Eis des Rößlerweihers etwa 50 Meter vom Ufer entfernt eingebrochen. Ein 60-jähriger Passant eilte ihm zur Hilfe und brach beim Versuch, diesen zu retten, selbst ins Eis ein. Er musste wie der Schlittschuhläufer stark unterkühlt ins Krankenhaus eingeliefert werden. Nur weil eine Passantin dem 60-jährigen Ersthelfer geholfen hat, konnte dieser wieder ans Ufer gelangen.
Jetzt sucht die Polizei nach dieser Frau. Sie wird als etwa 35 bis 45 Jahre alt mit osteuropäischem Akzent beschrieben. Die Frau oder Personen, die die Frau kennen, werden gebeten, sich beim Kriminaldauerdienst Ravensburg unter der Telefonnummer 0751 / 8034444 zu melden. „Die Frau hat einen erheblichen Beitrag geleistet. Sie ist Zeugin
des Vorfalls und kann beschreiben, was sich am Rößlerweiher zugetragen hat“, sagt Daniel Baier, Sprecherin des Polizeipräsidiums Ravensburg. Und darüber hinaus: „Es war sehr mutig, jemanden bei diesen Temperaturen aus dem Wasser zu retten, der selbst eingebrochen war.“
Der 29-jährige Schlittschuhläufer konnte schließlich nur durch einen Einsatztaucher der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) gerettet werden. Aus einer Pressemitteilung der DLRG gehen jetzt neue Details hervor. Offenbar hat sich der 29-Jährige beim Eintreffen der Rettungskräfte bereits unter dem Eis befunden und musste von einem Taucher gesucht werden, bevor er an die Wasseroberfläche kam.
„Es war eine sehr schwierige Rettung. Auch unsere Einsatzkräfte sind auf dem Weg zu dem Verunfallten mehrfach eingebrochen, weil das Eis sehr brüchig war“, wird Peter Sieber in der entsprechenden Pressemitteilung zitiert. Sieber ist Taucheinsatzführer im Dlrg-bezirk Ravensburg.
Die DLRG und auch die Polizei warnen, in diesen Tagen aufs Eis zu gehen. Mittlerweile sind die Temperaturen auch deutlich im Plusbereich. Damit das Eis trage, müsse es laut DLRG bei stehenden Gewässern mindestens 15 Zentimeter dick sein, bei Fließgewässern mindestens 20 Zentimeter.