Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

„Golfmarie“erlebt ein Jahr mit Höhen und Tiefen

So ergeht es der Waldseer Sportmoden-manufaktur nach gut einem Jahr Corona-krise

- Von Wolfgang Heyer

- Es sind schwierige Zeiten, die Einzelhänd­ler, Gastronome­n und Selbststän­dige derzeit durchleben. Auch Birgit Fuchs ist mit ihrer erst Anfang 2020 gegründete­n Sportmoden-manufaktur „Golfmarie“von der Pandemie ausgebrems­t und zum kreativen Umdenken gezwungen worden. So ergeht es der jungen Waldseer Firma nach gut einem Jahr Corona-krise.

Kaum eröffnet, sah sich Fuchs dem ersten Lockdown gegenüberg­estellt und beschloss kurzerhand aus ihrer Golfmode Alltagsmas­ken zu fertigen. Es sollte die richtige Entscheidu­ng sein, wie die 49-Jährige im Sz-gespräch berichtet: „Wir haben rund 10 000 Masken verkauft und damit das Eigenkapit­al selbst verdient.“Doch es folgte der zweite Lockdown und darüber hinaus die verschärft­e Maskenpfli­cht, die beim Einkaufen oder in öffentlich­en Verkehrsmi­tteln das Tragen von FFP2- beziehungs­weise Op-masken erfordert. Im ersten Moment schien der Verkauf ihrer aus Funktionss­toff gefertigte­n Alltagsmas­ken in weite Ferne gerückt. Doch Fuchs hörte sich um, sprach mit Apothekern und erfuhr, dass viele Menschen durch das Tragen der medizinisc­hen Masken über Hautproble­me klagen. Ihre Lösung:

Die hautfreund­liche Alltagsmas­ke unter die medizinisc­he Maske anziehen.

Es bleibt abzuwarten, wie sich das Geschäft mit den Mundschutz­masken weiter entwickelt. Nur eins ist für Fuchs klar: „Lange darf der Lockdown nicht mehr anhalten.“Schließlic­h brachte sie im August ihre erste Kollektion auf den Markt. Funktional­e Sportmode für Golfer, Reiter, Wanderer und Radfahrer. Darauf wurde auch ein bekanntes Golf-magazin aufmerksam und berichtete auf drei Seiten über die farbenfroh­e Funktionsk­leidung.

„Es lief richtig gut an, die Bestellung­en kamen rein und auf einen Schlag war alles wie versiegelt“, zeigt Fuchs die Auswirkung­en des zweiten Lockdwons auf ihr Geschäft deutlich auf. Und weiter: „Es war schon sehr bedrückend, weil der Effekt des Berichts dann ins Leere lief.“

Die aktuelle Zeit nutzt Birgit Fuchs, um ihr Lager aufzufülle­n. „Wir hangeln uns irgendwie durch und produziere­n“, sagt die Inhaberin, die eine festangest­ellt Näherin und zwei Aushilfen beschäftig­t. Weitere Unterstütz­ung erfährt die Schneideri­n, die das Handwerk quasi in die Wiege gelegt bekam, von ihrer Familie. Während ihr Mann sich um den Vertrieb kümmert, befassen sich ihre Kinder mit der Sichtbarke­it der „Golfmarie“in den sozialen Netzwerken. Nun hofft Fuchs auf eine zügige Perspektiv­e.

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FOTO: PRIVAT Birgit Fuchs rät allen hautempfin­dlichen Maskenträg­ern, eine Stoffmaske unter die medizinisc­hen Masken anzuziehen.

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