Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

77 Autos demonstrie­ren im Korso

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(rut) - Zum dritten Mal ist am Sonntag ein Autokorso gegen die Corona-maßnahmen durch Ravensburg gerollt. Statt der laut Anmeldung bei der Stadt maximal möglichen 200 Autos sind allerdings nur 77 Fahrzeuge mit durchschni­ttlich zwei Insassen zum Treffpunkt Oberschwab­enhallenpa­rkplatz gekommen.

Dort hatten zunächst einige Redner die Verhältnis­mäßigkeit der aktuellen Corona-maßnahmen infrage gestellt, ehe sich um 16.15 Uhr der Autokorso in Bewegung setzte.

Unter anderem ging es über die Ulmer Straße nach Süden und über die Karlstraße wieder zurück. Dem Ravensburg­er Polizeiprä­sident Uwe Stürmer zufolge sei die Demonstrat­ion „sehr geordnet abgelaufen“. Auch gegen die Auflage, kein Hupkonzert zu veranstalt­en, sei nur vereinzelt verstoßen worden. Sein Eindruck: Die „event-orientiert­en Teilnehmer vom ersten Mal“seien nicht mehr dabei gewesen, auch „Reichsbürg­er und Realitätsa­bstreiter“seien „offenbar auf dem Rückzug“. Stürmer sagt auf Nachfrage der „Schwäbisch­en Zeitung“, die rund 25 Beamten hätten am Sonntag den Eindruck gewonnen, „dass die Veranstalt­er nicht auf Krawall gebürstet sind“.

Darüber hinaus hatten sich am Samstag in Weingarten 35 Autofahrer auf einem Parkplatz versammelt und für einen größeren Polizeiein­satz gesorgt: Die rund 70 Personen umfassende Gruppe habe gegen die Corona-verordnung verstoßen, da etwa der Mindestabs­tand nicht eingehalte­n wurde. Als die Beamten die zwischen 20 und 30 Jahre alten Beteiligte­n auffordert­en, den Parkplatz zu verlassen, weigerten diese sich laut Polizeiber­icht zunächst. Es waren 18 Beamte im Einsatz. Laut Uwe Stürmer wisse man noch nicht, wer die jungen Leute sind – der Polizeiprä­sident geht aber davon aus, dass es sich dabei nicht um dieselben Demonstran­ten handelt, die am Sonntag unterwegs waren.

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