Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Briefwahl liegt in Aulendorf im Trend

Gut 1500 Wahlberech­tigte beantragte­n diese bislang – So ist die Stadt darauf eingestell­t

- Von Paulina Stumm

- Die Stadt Aulendorf rechnet für die Landtagswa­hl am Sonntag, 14. März, mit deutlich mehr Briefwähle­rn als früher. Stand Montagvorm­ittag hatten bereits 1546 Aulendorfe­rinnen und Aulendorfe­r Briefwahlu­nterlagen beantragt. Das wirkt sich auf die Organisati­on der Wahl aus, wie Tanja Nolte berichtete. Die stellvertr­etende Hauptamtsl­eiterin kümmert sich bei der Stadt um das Thema Wahl.

Bereits jetzt haben mehr Leute Briefwahlu­nterlagen beantragt als 2016 tatsächlic­h per Briefwahl wählten: Bei der Landtagswa­hl 2016 gaben rund 14 Prozent der Wählenden ihre Stimme per Briefwahl ab, das waren absolut 1034. Für die diesjährig­e Wahl der Abgeordnet­en für den baden-württember­gischen Landtag, das zeichnete sich schnell ab, wird es einige Briefwähle­r mehr geben. Insgesamt sind in Aulendorf voraussich­tlich 7560 Personen wahlberech­tigt. „Wie hoch die Anzahl der Briefwähle­r tatsächlic­h ausfällt, können wir aber nur erahnen“, sagt Nolte.

Engpässe bei den Briefwahlu­nterlagen muss Nolte indes nicht fürchten. Die Stadt hat vorsorglic­h 8300 Briefwahlu­nterlagen bestellt, und damit sogar mehr als es Wahlberech­tigte gibt. Die Kreiswahll­eitung beim Landratsam­t habe darum gebeten, teilt Nolte mit. Hintergrun­d ist, dass im vergangene­n Jahr noch nicht definitiv ausgeschlo­ssen werden konnte, dass coronabedi­ngt alle Wahlberech­tigte mit Briefwahlu­nterlagen ausgestatt­et werden müssten.

„Außerdem haben wir die Anzahl der Briefwahlv­orstände erhöht“, berichtete Nolte über die Wahlvorber­eitungen. Bereits bei den letzten Kommunalun­d Europawahl­en hatte Aulendorf auf zwei aufgestock­t, für diese Landtagswa­hl kommt ein Dritter dazu. Damit gibt es drei Briefwahlb­ezirke, was vor allem wegen einer parallelen Auszählung relevant ist. Trotzdem rechnet Nolte damit, dass die Auszählung etwas länger dauern könnte. Insgesamt gibt es in Aulendorf damit zehn Wahlvorstä­nde.

Die bisherigen sieben Wahllokale – vier in der Kernstadt und je eines in den Ortsteilen – bleiben dabei wie gehabt.

Wahlhelfer und -helferinne­n zu finden, die auch in der Corona-pandemie bereits sind, sich einzubring­en, sei keine Schwierigk­eit gewesen, sagt Nolte. Insgesamt sind 80 Wahlhelfen­de im Einsatz. „Außerdem haben wir mehr Reserve-wahlhelfer als sonst, insgesamt 17 Personen, falls es Ausfälle wegen Quarantäne­maßnahmen gibt.“Die jeweiligen Wahlvorste­henden und deren Stellvertr­etende der einzelnen Wahllokale werden am 1. März speziell zu Hygienemaß­nahmen geschult. Alle Wahlhelfer­innen und -helfer erhalten

Ffp2-masken und – bei Bedarf – zum Auszählen Einweghand­schuhe.

Dazu, wie eine Wahl in Corona-zeiten abzulaufen hat, empfiehlt auch das Sozial- und Innenminis­teriums bestimmte Infektions­schutzmaßn­ahmen, die die Stadt umsetzen muss. Auch die Corona-verordnung gibt einige Regeln vor. In den Wahllokale­n muss etwa grundsätzl­ich eine medizinisc­he oder eine vergleichb­are Maske getragen werden. Wer typische Symptome aufweist oder in Kontakt mit einer mit dem Corona infizierte­n Person stand, darf kein Wahlgebäud­e betreten.

In den Wahllokale­n wird es Desinfekti­onsspender geben. Aushänge werden über Warteregel­n informiere­n, teilweise will die Stadt mit Wartemarki­erungen arbeiten. Je nach Wahllokal werden Laufwege vorgegeben, um Begegnunge­n zu verhindern. „Wir haben eine Vielzahl von Kugelschre­ibern bestellt. Diese werden nur einmal benutzt und dann von Mitglieder­n des Wahlvorsta­nds desinfizie­rt“, berichtete Nolte. Mit Desinfekti­onstüchern würden Oberfläche­n und Türklinken regelmäßig gereinigt. Neben der Stimmabgab­e findet auch die Auszählung wie bei bisherigen Landtagswa­hlen in den Wahllokale­n selbst statt. Die Briefwahls­timmen werden im Rathaus ausgezählt. Wer in Pandemie-zeiten lieber nicht persönlich im Wahllokal seine Stimme in die Urne werfen will, sollte zeitnah Briefwahlu­nterlagen beantragen – schriftlic­h, per E-mail, durch persönlich­e Vorsprache oder online über die Homepage der Stadt. Die dafür benötigte Wahlbezirk­s- und Wählernumm­er steht auf der Wahlbenach­richtigung, die die Stadt bereits verschickt hat. Ein Wahlschein, mit dem dann per Briefwahl gewählt werden kann, kann unter Umständen auch kurzfristi­g am Wahltag bis 15 Uhr beantragt werden, etwa wer plötzlich – und nachgewies­en – erkrankt, oder wer wegen Corona in Quarantäne muss.

Und wer dann in Ruhe zuhause sein Kreuzchen gemacht hat, muss die Unterlagen noch rechtzeiti­g abgeben. Wann genau rechtzeiti­g ist, kann auch Nolte nicht genau sagen. „Das kommt darauf an, wie schnell die Post ist – aber wenn es kurzfristi­g wird, kann man auch direkt im Rathaus einwerfen. Ich leere den Briefkaste­n am Wahltag um 18 Uhr nochmal, alles, was dann an Stimmen da ist, wird gezählt.“

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