Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Dominanter Auftritt der Towerstars
Ravensburg zeigt in der DEL2 in Landshut ein starkes Spiel – Justin Volek trifft doppelt
- Mit einer bärenstarken Leistung haben sich die Ravensburg Towerstars am Montagabend beim EV Landshut drei Punkte geholt. Nach einer überzeugenden Vorstellung kamen die Towerstars in der Deutschen Eishockey-liga 2 zu einem 8:3-Sieg. Damit setzte Ravensburg ein Ausrufezeichen und machte zudem einen weiteren Schritt Richtung Play-offs. „Ich könnte jeden einzelnen hervorheben“, meinte ein restlos zufriedener Towerstars-trainer Marc Vorderbrüggen. „Das war eine sehr, sehr, sehr gute Leistung.“
Kapitän Vincenz Mayer biss auf die Zähne und stand in Landshut doch für die Towerstars auf dem Eis. Das zahlte sich schon nach knapp vier Minuten aus. Mayer passte zu David Zucker, der verzögerte und verzögerte – Landshuts Goalie Dimitri Pätzold hatte wohl mit einem Querpass zu Robbie Czarnik gerechnet, doch Zucker machte es selbst. Kurz nach der Führung der Towerstars lag die Scheibe auch hinter Goalie Olafr Schmidt, Lukas Mühlbauer hatte jedoch den Stock zu hoch, der Treffer zählte nicht. Das war im Grunde die einzige Chance für die Landshuter im ersten Drittel.
Die Towerstars traten dominant auf. Zwar ließen die Gäste eine doppelte Unterzahl ungenutzt. Aber kurz nach den beiden Strafen gegen den EVL schlug Ravensburg wieder zu. Zunächst verpassten Justin Volek und Sebastian Hon einen Treffer, dann zogen Joshua Samanski und Mike Card ab, den zweiten Abpraller verwertete John Henrion zum 2:0. Etwas mehr als eine Minute später spielte Hospelt einen klasse Querpass aus der eigenen Zone heraus, die Scheibe landete über Bande bei Patrick Seifert. Ravensburgs Verteidiger schoss von der rechten Seite ein Traumtor – er nagelte die Scheibe hörbar unter die Latte zum 3:0.
Noch im ersten Drittel gab es schließlich eine Saisonpremiere. Eric Bergen kassierte für einen unsauberen Check gegen Mario Zimmermann zwei plus zehn Strafminuten – es war die erste Zehn-minutendisziplinarstrafe der Towerstars in der gesamten Saison. Daniel Stiefenhofer wechselte während Bergens
Strafzeit in die Verteidigung zurück. Am dominanten Auftritt der Towerstars änderte weder die Unterzahl noch die Umstellung etwas. Die Towerstars zeigten das beste Auswärtsspiel seit Langem. Die so starke erste Reihe der Landshuter mit Ligatopscorer Zach O’brien, Marcus Power und Arturs Kruminsch kam überhaupt nicht zum Zug.
Die Ravensburger schossen viel, sie störten die Landshuter früh und entscheidend im Spielaufbau und hatten alles unter Kontrolle. Jaroslav Hübl, der zum zweiten Drittel für Pätzold ins EVL-TOR kam, wehrte zwar gleich mal ein paar Schüsse der Towerstars gut ab. Doch auch Hübl musste bald hinter sich greifen. Sebastian Hon eroberte sich die Scheibe hinter dem Landshuter Tor, seinen Schuss aus spitzem Winkel wehrte Hübl ab, doch Justin Volek war am rechten Pfosten deutlich energischer als Phillip Messing und traf zum 4:0. Mehr als ein kleines Lebenszeichen
gab es vom EVL nicht. In Überzahl traf Robin Weihager den Pfosten – das war die beste Landshuter Chance der Partie. Auf der Gegenseite fiel in der letzten Minute des zweiten Drittels sogar noch das 5:0. Czarnik nahm Sebastian Busch an der Mittellinie ganz leicht den Puck ab, Zucker konterte, wieder wehrte Hübl ab, doch wieder kam der Abpraller zu den Towerstars – und wieder stand Volek richtig.
Nach zehn Sekunden im letzten Drittel ging es gleich weiter. Henrion legte ab zu Hospelt, der zum 6:0 unter die Latte traf. Ein mögliches Aufbäumen der Landshuter im Schlussabschnitt wurde damit direkt im Keim erstickt. Die Towerstars ließen überhaupt nicht nach und keinen Zweifel am Sieg aufkommen. Am Ende wurde es noch wild, die Tore fielen im Sekundentakt. Kilian Keller traf erstmals in dieser Saison, auf der anderen Seite Maximilian Forster. Dann war Daniel Stiefenhofer dran, ehe Kruminsch und nochmal Forster auf 3:8 stellten. „Ravensburg war in allem viel besser“, meinte Landshuts Trainer Leif Carlsson.
EV Landshut – Ravensburg Towerstars 3:8 (0:3, 0:2, 3:3) Tore: 0:1 (3:16) Zucker (Mayer, Drews), 0:2 (11:20) Henrion (Samanski, Card), 0:3 (12:43) Seifert (Hospelt, Henrion), 0:4 (30:25) Volek (Hon, Seifert), 0:5 (39:14) Volek (Zucker, Czarnik), 0:6 (40:10) Hospelt (Henrion, Samanski), 0:7 (51:23) Keller (Zucker, Czarnik), 1:7 (56:56) Forster (Martens, O’brien), 1:8 (58:19) Stiefenhofer (Volek, Hon, 2:8 (58:50) Kruminsch (Brandl, Laaksonen), 3:8 (59:17) Forster (Power, O’brien)
Strafen: Landshut 4 Minuten, Ravensburg 6 Minuten + 10 (Bergen, Check gegen Kopf oder Nacken).