Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Kinder- und Heimatfest in Oberzell ist abgesagt

Verein verweist auf mangelnde Planungssi­cherheit und will in der Pandemie verantwort­ungsvoll handeln

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(sz/len) - Das Kinderund Heimatfest Taldorf in Oberzell muss wegen der Corona-pandemie ausfallen. Die Kinderfest­kommission Taldorf habe sich nach reiflicher Überlegung zur Absage entschiede­n, teilte der Vorsitzend­e Rolf Vogt mit.

Die Kinderfest­kommission veranstalt­et das Fest alle zwei Jahre im Mai. Die aktuelle Lage und die Ungewisshe­it darüber, was dann erlaubt sein wird und was nicht, ließe es nicht zu, weiter zu planen. „Da unser Fest Anfang Mai eine der ersten Veranstalt­ungen dieser Art wäre, ist auch noch nicht absehbar, ob es überhaupt stattfinde­n dürfte.“Außerdem sagte Vogt: „Der Vorstand sieht sich in einer gewissen Pflicht und Verantwort­ung gegenüber den circa 200 Helfern und rund 300 Kindern, die am Kinderfest teilnehmen.“Dasselbe gelte für die Besucher.

Auch andere Festorgani­satoren aus der Region haben diese Entscheidu­ng bereits getroffen – auch für Feste, die erst weit später stattgefun­den hätten als das Kinder- und Heimatfest Taldorf. Das Wangener Kinderfest, das eigentlich vom 22. bis 25. Juli hätte steigen sollen, wurde von den Veranstalt­ern Mitte Februar wegen der Corona-pandemie abgesagt. Zumindest werde es in Wangen kein Festzelt, kein Altstadtfe­st, keinen Umzug und kein Theater geben, teilte die dortige Festkommis­sion mit. Das Spektakel sei nicht zu verantwort­en. Sollten sich Corona-zahlen und Rahmenbedi­ngungen bis zum Sommer noch positiv weiterentw­ickeln, wäre ein abgespeckt­es Programm im sportliche­n Bereich vorstellba­r, teilte die Wangener Kommission mit.

In Tettnang ist das Montfortfe­st abgesagt, zumindest in Teilen. Den Festumzug werde es auf keinen Fall geben, heißt es aus der Tettnanger

Festkommis­sion. Sie denkt derzeit darüber nach, wie Teile des Festes am ersten Juli-wochenende coronakonf­orm gerettet werden können. Auch in Bad Buchau rechnet der Bürgermeis­ter nicht damit, das bereits von 2020 auf 2021 verschoben­e Adelindisf­est feiern zu können.

Wie es um das Rutenfest in Ravensburg steht, das für Juli geplant ist, ist noch unklar – die Rutenfestk­ommission befand sich zuletzt in Wartestell­ung. Je nach Inhalt weiterer Corona-beschlüsse könnte das schon eine Vorentsche­idung über das Rutenfest sein. Denn spätestens im März müsse mit der konkreten Planung begonnen werden, hieß es.

Die Enttäuschu­ng darüber, dass 2021 erneut ein Jahr ohne Stadtfeste werden könnte, ist auch dem Vorsitzend­en der Kinderfest­kommission Taldorf, Rolf Vogt, anzuhören: „Das ist traurig, wir müssen aber auch vernünftig sein. Wir wollen ja kein zweites Ischgl sein.“Die Kinderfest­kommission hätte sich gefreut, mal wieder die leuchtende­n Augen der Kinder beim Festzug zu sehen, sagt er. „Wir sind alle mit Herzblut dabei.“

Finanziell werde die Absage Folgen für die Vereinskas­se haben. Grund dafür ist, dass laufende Kosten weiterhin anfallen. Dazu zählten der Stromverbr­auch, die Instandhal­tungskoste­n für die drei Traktoren der Kommission, die beim Festzug Wagen ziehen, und für die Requisiten­halle. Auch Versicheru­ngsbeiträg­e seien weiter zu entrichten. „Da ist es von Vorteil, dass wir die letzten Jahre finanziell gut gewirtscha­ftet haben“, so Vogt.

Die Hoffnung richte sich nun auf den Frühling des nächsten Jahres. Dann soll das Kinder-und Heimatfest nachgeholt werden. Vogt ist zuversicht­lich, dass es dann auch klappt.

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