Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Wertschätzung über Bord geworfen
das Schicksal seiner Tiere sehr wohl bekannt!
Edeltraud Fürst,
Weingarten
Eine tickende Zeitbombe
Zum Leitartikel „Kein Zurück zum Atomstrom“(11.3.):
Zumindest der Atomausstieg wird für mich als eine positive Erinnerung an die Amtszeit der Bundeskanzlerin zurückbleiben, obwohl ich denke, dass ihre finale Entscheidung weniger rational begründet war als opportunistisch. Aber, sei’s drum. Diese Technologie scheint mir nach wie vor unbeherrschbar und das Thema Atommüll ist ebenfalls eine tickende Zeitbombe – die, zugegebenermaßen, wahrscheinlich erst lange nach unserer Zeit „explodieren“könnte. Was aber nun nach zehn Jahren Atomausstieg als fader Beigeschmack zurückbleibt, sind zwei Gedanken: 1. Nach so vielen Jahren ist es Deutschland nicht gelungen, Europa zu einer gemeinsamen
Haltung zum Thema Atomenergie zu bewegen. Einfach fatal, trotz deutscher „Scheckbuch-diplomatie“, trotz deutscher Eu-ratspräsidentschaft – und und und.
2. Aus dem Grunde beschleicht mich immer mehr die Sorge, was ist, wenn Europa (und die Welt) uns in Sachen Klimapolitik nicht folgt? Was ist, wenn wir durch die Zerstörung unserer Wettbewerbsfähigkeit unseren stärksten Trumpf in Sachen europäische Beeinflussung, nämlich unsere wirtschaftliche Stärke, verlieren? Viele offene Fragen und Befürchtungen, denn Europa folgt bisher dem deutschen Weg weder in Sachen Atomausstieg noch in Sachen Flüchtlingsaufnahme noch in Sachen Geldpolitik ... Wird uns Europa dann bei der Klimarettung folgen? Bisher scheinen viele Länder Europas uns zwar diesbezüglich zuzustimmen – aber „Die Worte hör ich wohl, allein mir fehlt der Glaube“.
Dr. Werner Graf,
Bad Waldsee
Zu „Tarifvertrag für Altenpflege gescheitert“(26.2.) hat uns die folgende Zuschrift erreicht:
Man kann es fast nicht glauben, ausgerechnet die Caritas als katholischer „Nächstenliebe-wohlfahrtsverband“hat es scheinheilig und unverantwortlich verhindert, dass es zu einem bundesweiten allgemeinverbindlichen Flächenvertrag für Pflegekräfte kam. Noch vor Monaten wurde das Pflegepersonal von Alten- und Pflegeheimen landauf, landab vom Balkon herab mit Applaus als Helden gefeiert, für ihren großartigen Corona-pandemie-einsatz und dafür, wie sie sich täglich aufopferungsvoll um die Schwächsten in unserer Gesellschaft kümmern.
Und jetzt sagt der Sprecher der Dienstgeberseite wehmütig und gramgebeugt, dass man sich die Entscheidung nicht leicht gemacht hätte. Das ist doch ein scheinheiliges Getue der katholischen Kirche und ein Schlag ins Gesicht jeder Beschäftigten in kirchlichen Pflegeeinrichtungen. Und das heißt doch nichts anderes, als dass in der Pflege weiterhin für Gotteslohn gearbeitet wird. Ja, ich frage mich allen Ernstes, wie soll für junge Menschen der Pflegeberuf attraktiv sein, wenn Wertschätzung und eine angemessene Bezahlung von der Kirche und der Caritas unehrenhaft über Bord geworfen werden.
Karl Maier, Unterkochen
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
wir freuen uns über Ihre Briefe. Bitte haben Sie aber Verständnis dafür, dass wir für die Veröffentlichung eine Auswahl treffen und uns auch Kürzungen vorbehalten müssen. Leserzuschriften stellen keine redaktionellen Beiträge dar. Anonyme Zuschriften können wir nicht veröffentlichen.
Schwäbische Zeitung Karlstraße 16
88212 Ravensburg Fax-nr. 0751 / 295599-1499 Leserbriefe@schwaebischezeitung.de
Ihre Redaktion