Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Feuerwehrkommandant tritt zurück
Markus Sonntag will Amt abgeben – Zeitmangel als Grund genannt – Neuwahlen laufen derzeit
- Die Feuerwehr Aulendorf wählt derzeit einen neuen Kommandanten. Der bisherige Gesamtund Stadtkommandant Markus Sonntag tritt zurück. Das bestätigte Bürgermeister Matthias Burth der „Schwäbischen Zeitung“. Damit die Wahlen zu Pandemiezeiten überhaupt stattfinden können, musste jüngst die Feuerwehrsatzung geändert werden.
„Der Gesamtkommandant hat mitgeteilt, dass er aus persönlichen Gründen sein Amt niederlegen möchte“, erklärt Burth. Bis ein neuer Kommandant gewählt ist, bleibt Sonntag im Amt. Mitgeteilt habe Sonntag seine Entscheidung bereits Ende Januar. Überrascht hat Burth das nicht. „Es gab schon Gespräche im Vorfeld, wo es sich angedeutet hat, dass es zu so einer Entscheidung kommt“, sagt das Stadtoberhaupt. Sonntag habe mitgeteilt, dass es für ihn zeitlich schwierig zu bewerkstelligen sei, das gelte es zu akzeptieren. „Es war für ihn sicher nicht einfach, so eine Entscheidung zu treffen. Er ist ein sehr verdienter Feuerwehrmann.“
Sonntag war Anfang 2019 als Gesamtund Stadtkommandant auf Markus Huchler gefolgt, der sich nach vielen Jahren und dreimaliger Wiederwahl aus dem aktiven Dienst verabschiedet hatte. Seinen Rücktritt begründet Sonntag mit Zeitmangel und verweist auf die Kombination von umfangreichen Aufgaben eines Kommandanten, seinen Hauptberuf und seine Familie. „Es ist mir aus zeitlichen Gründen nicht möglich, es ist einfach zu viel“, räumt er ein.
Nun wird neu gewählt. Und zwar zunächst der Abteilungskommandant Stadt, der traditionell auch den Posten des Gesamtkommandanten übernimmt – ob es dabei auch künftig bleibt, ist offen; Die Gesamtkommandantenwahl findet erst später und separat statt. In Aulendorf übernehmen Feuerwehrkommandanten die Aufgabe – im Gegensatz zu Bad Waldsee, das das Amt jüngst zu einem hauptamtlichen machte – im Ehrenamt.
Ihre Stimme abgeben können die Feuerwehrangehörigen heuer per Briefwahl, denn Hauptversammlungen und Wahlen in Präsenz sind wegen der aktuellen pandemischen Lage und den damit verbundenen Kontaktbeschränkungen nur schwer möglich. Alternative Formate zu Präsenzuveranstaltungen waren bislang allerdings satzungsgemäß nicht vorgesehen. Der Gemeinderat hat deshalb Ende Februar der Änderung der Feuerwehrsatzung zugestimmt. Die Änderung basiert auf der überarbeiteten Mustersatzung, die der Gemeindetag Anfang Januar herausgegeben hat.
Am vergangenen Montag nun hat die Stadtverwaltung die Briefwahlunterlagen für die Wahl des Abteilungskommandanten und seiner Stellvertreter verschickt. Bis kommenden Montag, 15. März, haben die wahlberechtigten Feuerwehrangehörigen nun Zeit, ihre Stimmen einzureichen. Aufstellen lassen hat sich jeweils nur ein Kandidat: Für das Amt des Abteilungskommandanten Stadt kandidiert Martin Seifert, der bislang stellvertretender Abteilungskommandant ist. Für die Ämter der Stellvertreter kandidieren Jochen Rauch und Johannes Bürkle.
Sind die Stimmen dieser Wahl ausgezählt, geht es darum, einen neuen Gesamtkommandanten sowie seine Stellvertreter zu finden. Dann können laut Burth zunächst wieder Wahlvorschläge gemacht werden. Stichtag dieser Wahl ist dann der 1. April. Der Gemeinderat wird den neuen Gesamtkommandanten und die Stellvertreter laut Burth dann am 26. April bestellen – für drei Jahre, quasi die Restlaufzeit der aktuellen Amtszeit. Regulär wären fünf Jahre.