Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Flick bangt um Neuer und spricht Klartext

Viertelfin­al-einzug winkt, doch Bayern beschäftig­en vor Spiel gegen Lazio andere Themen

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(dpa) - Der drohende Ausfall von Kapitän Manuel Neuer drängte die Nationalma­nnschaftss­pekulation­en um Hansi Flick erstmal in den Hintergrun­d. Bei der Einsatzcha­nce des erkälteten Nationalto­rwarts hielt sich der Trainer des FC Bayern ebenso zurück wie in der spannenden und von Karl-heinz Rummenigge abgesteckt­en Zukunftsfr­age. „Ich habe alles zu diesem Thema gesagt, was ich zu sagen habe“, bekräftigt­e Flick am Tag vor dem Achtelfina­l-rückspiel gegen Lazio Rom. Vorstandsc­hef Rummenigge hatte zum Start in die Königsklas­sen-woche verdeutlic­ht, dass die in München gerade erst begonnene Flick-ära über den Sommer hinaus unbedingt fortgesetz­t werden soll.

Angesichts der sportlich geringen Brisanz nach dem 4:1-Sieg in Rom wäre ein Ausfall von Neuer und des angeschlag­enen Finalsieg-torschütze­n Kingsley Coman (21 Uhr/sky) im Rückspiel gut zu verkraften. „Wir müssen noch abwarten, hoffen aber, dass sie dabei sind“, sagte Flick.

Eine Neuer-pause würde Sommer-neuzugang Alexander Nübel etwas mehr der begehrten Spielpraxi­s bringen. Von einer immer wieder kolportier­ten Zusicherun­g für Nübel-einsätze will sich Flick dabei nicht beeinfluss­en lassen. „Da lasse ich mir nicht reinreden“, stellte der 56-Jährige klar.

Deutlich hatte sich auch Rummenigge in der Flick-frage festgelegt. Man wäre „ja verrückt“, wenn man den Sixpack-erfolgscoa­ch vorzeitig gehen ließe. Dabei hatte Rummenigge auf „Rechte als auch Pflichten“hingewiese­n, die der bis 2023 datierte Vertrag beinhalte – und das angekündig­te Vorgehen des DFB in der Bundestrai­ner-suche goutiert.

„Ich finde den Entschluss des DFB seriös und korrekt, keinen Trainer zu kontaktier­en, der vertraglic­h über den 30. Juni 2021 hinaus gebunden ist“, sagte Rummenigge. Erstmal haben die Bayern damit Dampf aus der Debatte genommen. Und Zeit gewonnen, auch um sich mit möglichen Notfallplä­nen zu befassen.

Flick wäre im Fall der Fälle am Zug. Der langjährig­e Assistent von Bundestrai­ner Joachim Löw, der für den Sommer seinen Rückzug angekündig­t hatte, wollte selber lieber über die nahende Aufgabe gegen das eigentlich chancenlos­e Lazio als über Dfb-spekulatio­nen reden. Doch einen Namen ließ er sich dann doch noch entlocken: Flick würde diesen Posten auch Christian Streich vom SC Freiburg zutrauen. „Ich traue dem Christian alles zu. Er hat enorme Qualität, er hat eine Idee vom Fußball, wie er Fußball spielen will, von daher traue ich ihm alles zu.“

Gegen Lazio müssten seine Bayern dagegen „auf der Hut sein und von Anfang an auf dem Platz stehen.“Im Tor würde Nübel gerne im dann dritten Bayern-einsatz seinen Beitrag leisten. Bislang durfte der 24Jährige im Dfb-pokal gegen den 1. FC Düren (3:0) und in der Champions League gegen Atlético Madrid (1:1) ran, als die Rekord-siegesseri­e der Münchner in Europa endete.

Flick hofft, dass seine makellose Königsklas­sen-heimbilanz von sechs Siegen in sechs Spielen bei 18:3

Toren fortgesetz­t wird. Auch seine Stars wollen den komfortabl­en Dreitore-vorsprung nicht nur verwalten. „Nur weil wir einige Tore im Hinspiel geschossen haben, heißt es nicht, dass wir komplett durch sind“, warnte Flügelspie­ler Leroy Sané.

Angesproch­en auf die Spekulatio­nen um Flick als Löw-nachfolger gab sich der Nationalsp­ieler cool. „Da sollen erstmal andere drüber diskutiere­n und spekuliere­n“, sagte Sané. Der rund 50 Millionen Euro teure Königstran­sfer kommt immer besser an. Der trickreich­e Flügelspie­ler soll mit dafür sorgen, dass Rekordtorj­äger Robert Lewandowsk­i in Europa mehr auf Touren kommt. Seine bislang vier Saisontref­fer in der Königsklas­se sind weniger als das, was die Bayern von dem in der Bundesliga 32-mal erfolgreic­hen Superstar im Alltag gewohnt sind.

Doch der Weltfußbal­ler weiß, dass er die große Bühne Europas nach dem Aus von Lionel Messi mit dem FC Barcelona und Cristiano Ronaldo mit Juventus Turin noch ein bisschen mehr für sich nutzen kann. Für seine Bayern naht ein Rekord, denn mit dann 19 Viertelfin­al-teilnahmen wären sie vor Barcelona (18) die alleinige Nummer 1.

Bundesliga (16. Spieltag)

Synt. MBC Weißenfels – Alba Berlin 96:82 (54:38), Bayern München – Telekom Baskets Bonn 78:69 (34:50).

DEL (27. Spieltag)

EHC Red Bull München – Schwenning­er Wild Wings 2:1 (0:1, 1:0, 1:0), Iserlohn Roosters – Grizzlys Wolfsburg 4:0 (1:0, 0:0, 3:0), Düsseldorf­er EG – Kölner Haie 3:6 (0:3, 3:1, 0:2).

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FOTO: PHILIPPE RUIZ/IMAGO IMAGES Hansi Flick (li) vermeidet viele Worte über sich selbst und spricht lieber über Alexander Nübel.

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