Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Selb ist in Überzahl besser

EV Lindau Islanders verlieren erstes Play-off-viertelfin­ale in der Eishockey-oberliga

- Von Thorsten Kern

- Die EV Lindau Islanders haben im ersten Spiel des Play-off-viertelfin­ales in der Eishockey-oberliga Süd lange mit dem Favoriten mithalten können. Letztlich verloren die Lindauer am Dienstagab­end aber bei den Selber Wölfen mit 1:4. Drei Treffer des Hauptrunde­nzweiten fielen in Überzahl. Spiel zwei in der Serie „Best of Five“ist am Freitag in Lindau.

Die Lindauer begannen stark. Selb hatte zu Beginn Probleme, die Angriffe strukturie­rt aufzubauen. Die besseren Gelegenhei­ten hatten zunächst die Islanders. Damian Schneider und Brayden Low mit der Rückhand sorgten als Erste für Gefahr vor dem Tor von Selbs Goalie Michel Weidekamp. Bei einem klasse Konter legte Dominik Ochmann die Scheibe quer zu Daniel Schwamberg­er, der aber weder zum Abschluss kam noch den Puck zu einem Mitspieler brachte. Die beste Möglichkei­t für die Islanders hatte in der zehnten Minute Fabian Birner, der aber an Weidekamp scheiterte.

Eine harte Strafe gegen Herbert Geisberger brachte Selb dann ins Spiel. Die aus ihrer Sicht unnötige Strafzeit sorgte bei den Wölfen scheinbar für positive Energie. Nicholas Miglio konterte in Unterzahl gefährlich und musste von Ochmann auf Kosten einer Lindauer Strafe gestoppt werden. Im Spiel vier gegen vier drückte Selb aufs Tempo, ohne sich aber die ganz dicken Chancen herauszusp­ielen. In der ersten Drittelpau­se hatten beide Mannschaft­en viel Zeit, sich auf das weitere Spiel einzustell­en – wegen der Reparatur an der Plexiglasb­ande hinter einem der Tore verzögerte sich der Start ins zweite Drittel um mehrere Minuten.

Als es schließlic­h weitergehe­n konnte, legten die Selber in Überzahl vor. Daniel Schwamberg­er musste bei den Lindauern auf die Strafbank, der Ex-islander Jan Hammerbaue­r traf zum 1:0. Lindau verpasste durch Fredrik Widén die schnelle Antwort und hatte Pech, dass die Scheibe knapp am Pfosten vorbeiging, als Weidenkamp danebengri­ff. Die Islanders bekamen dann aber mehr und mehr Probleme. Vor allem der schnelle Brad Snetsinger sorgte für Gefahr – nach einem starken Solo schoss Snetsinger aber erst vorbei und scheiterte dann an Di Berardo.

Der Unterschie­d im zweiten Drittel: das Überzahlsp­iel. Lindau spielte im Powerplay nicht gut und hatte beim Pfostentre­ffer von Mark Heatley erneut Pech. Selb machte dagegen auch den zweiten Treffer bei einem Mann mehr auf dem Eis. Für 1:15 Minuten waren die Islanders in der 39. Minute sogar in doppelter Unterzahl. Da verteidigt­e Lindau stark, doch als Marvin Wucher zurückkam, traf Steven Deeg mit einem harten Schuss aus der Distanz zum 2:0.

Zu Beginn des Schlussdri­ttels hatten die Islanders die Möglichkei­t, in Überzahl heranzukom­men. Mehr als ein Schuss von Low ans Außennetz gab es aber nicht. Selb hatte die Partie weitestgeh­end im Griff, nur vereinzelt kam Lindau ins Angriffsdr­ittel. Die Gäste kamen dennoch heran. Damian Schneider blieb in der 48. Minute bei einem Penalty cool und verkürzte auf 1:2. Durch viele Unterbrech­ungen und teils strittige Strafen wurde es eine zerfahrene Angelegenh­eit. Die Lindauer hatten zwischenze­itlich sechs (!) Minuten Überzahl am Stück – diese Topgelegen­heit zum Ausgleich konnten die Islanders allerdings nicht nutzen. Der Unterschie­d am Dienstag: Selb traf zum dritten Mal in Überzahl – nach dem 3:1 von Snetsinger in der 58. Minute war die Partie entschiede­n.

Die Selber ließen den Lindauern keine Chance mehr, noch einmal heranzukom­men. Auch mit dem sechsten Feldspiele­r kamen die Islanders nicht mehr zu einem Treffer. Lucas Miculka traf drei Sekunden vor Schluss noch ins leere Tor zum 4:1.

Play-off-viertelfin­ale („Best of Five“), Spiel 1:

Selber Wölfe – EV Lindau Islanders 4:1 (0:0, 2:0, 2:1)

Tore: 1:0 (22:15 ÜZ) Jan Hammerbaue­r (Deeg, Gare), 2:0 (39:09 ÜZ) Steven Deeg (Gare, Hammerbaue­r), 2:1 (47:31 Penalty) Damian Schneider, 3:1 (57:14 ÜZ) Brad Snetsinger (Verelst, Linden), 4:1 (59:57 empty net) Lucas Miculka (Slavetinsk­y, Snetsinger) Strafen: Selb 14 Minuten + 10 (Geisberger, Check gegen Kopf/ Nacken), Lindau 12 Minuten

Spiel 2: EV Lindau Islanders – Selber Wölfe (Fr., 19.30 Uhr).

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FOTO: CHRISTIAN FLEMMING Die EV Lindau Islanders (Mark Heatley) haben das erste Viertelfin­alspiel gegen die Selber Wölfe (Goalie Michel Weidekamp) verloren.

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