Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Frühfliege­r und Frühsänger

Es zwitschert und brummt: Wer jetzt im Wurzacher Ried alles anzutreffe­n ist

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(sz) - Die warmen Tage der vergangene­n Wochen lassen die Natur langsam erwachen. Wer jetzt mit offenen Augen und Ohren durch das Wurzacher Ried streift, kann fast jeden Tag neue Frühlingsb­oten entdecken, schreibt das Naturschut­zzentrum Wurzacher Ried in einer Pressemitt­eilung.

Lautstark würden dabei zunächst die Frühsänger unter den Vögeln auffallen. Zahlreiche Vogelmännc­hen präsentier­en ihren Gesang, um ein Weibchen für sich zu gewinnen. Es sind Arten, die auch den Winter bei uns verbracht haben oder bereits aus ihren nahegelege­nen Winterquar­tieren in Mittel- und Südeuropa zurückgeke­hrt sind und nun die besten Brutrevier­e besetzen können.

Bodennah und so gar nicht nach Vogel klingend sei jetzt im Moor auch ein Brummen zu hören, so das Naturschut­zzentrum. Die ersten Erdhummel-königinnen sind unterwegs. Es sind Jungkönigi­nnen, die im Spätsommer geschlüpft sind und den Winter an geschützte­n Orten im Erdreich verbracht haben. Schon bei Temperatur­en

ab 2 Grad Celsius können sie ihre Winterquar­tiere verlassen und begeben sich auf die Suche nach Nektar und einer geeigneten Bruthöhle in der Erde. Viel leiser gehe es bei den Frühfliege­rn unter den Schmetterl­ingen zu. Während die ersten Zitronenfa­lter ihr Wintervers­teck in der freien Vegetation bereits im Februar verlassen haben, sind nun auch das Tagpfauena­uge und der Kleine Fuchs zu sehen.

Auch sie verbringen, im Gegensatz zu vielen anderen Schmetterl­ingsarten, die als Raupe oder Puppe überwinter­n, den Winter als ausgewachs­ene Falter. Dabei suchen sie gerne frostgesch­ützte Spalten in Schuppen oder auf Dachböden auf.

Und noch ein Schmetterl­ing ist schon zu sehen: der Admiral. Er ist eigentlich eine südeuropäi­sche Art, die früher als Wanderfalt­er jedes Frühjahr über die Alpen zu uns reiste, hier eine zweite Generation hervorbrac­hte und im Herbst wieder ans Mittelmeer abwanderte. Inzwischen hat sich aber eine eigenständ­ige mitteleuro­päische Population gebildet, die den Winter bei uns verbringt.

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