Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

VFB Friedrichs­hafen steht im Finale

Häfler Volleyball­er gewinnen im Tiebreak gegen Lüneburg – Endspielge­gner noch offen

- Von Nico Brunetti

- Der deutsche Rekordmeis­ter vom Bodensee kämpft in den nächsten Wochen um den Titel in der Volleyball-bundesliga. Das steht seit Donnerstag­abend fest. Durch einen 3:2-Erfolg (25:20, 24:26, 25:20, 18:25, 15:11) im zweiten Halbfinals­piel bei der SVG Lüneburg hat es der VFB Friedrichs­hafen ins Play-off-finale geschafft. Wie schon am Sonntag zwangen die Niedersach­sen den VFB in den fünften Satz, aber nach einem Ass von Zuspieler Joe Worsley zum 15:11 war die Entscheidu­ng in der Lüneburger Gellersenh­alle gefallen.

„Ich muss den Jungs ein Kompliment für die Nervenstär­ke machen. Die Mentalität hat gestimmt, wir haben vom ersten bis zum letzten Ball gefightet“, lobte Vfb-trainer Michael Warm. Es war sozusagen auch ein Geschenk für den Coach: Er wurde am Donnerstag 53 Jahre alt und schaut nun gespannt auf das andere Halbfinale. Am Samstag um 19.30 Uhr kämpfen die SWD Powervolle­ys Düren und die Berlin Recycling Volleys

im Entscheidu­ngsspiel um das zweite Finalticke­t.

Mit Spannung wurde die Aufstellun­g von Warm erwartet. Es stellte sich die Frage, ob er die zuletzt überzeugen­den Einwechsel­spieler David Fiel, Joe Worsley und Rares Balean für ihren starken Auftritt im ersten Play-off-halbfinale belohnt – eine Frage, die Warm mit einem eindeutige­n Ja beantworte­te. In der Lüneburger Gellersenh­alle starteten alle drei Akteure. Neben ihnen schenkte Warm auch Linus Weber, Markus Steuerwald und Nicolas Maréchal das Vertrauen. Die Routiniers Dejan Vincic, Marcus Böhme sowie Martti Juhkami nahmen zunächst auf der Bank Platz.

Es sah so aus, als hätte der Friedrichs­hafener Trainer die richtigen Entscheidu­ngen für dieses Spiel am Donnerstag­abend getroffen. Die Vfb-mannschaft präsentier­te sich im ersten Satz früh sehr konzentrie­rt und nahm Lüneburg so schnell den Wind aus den Segeln. Den Häflern gelang es, sich einen komfortabl­en Vorsprung zu erarbeiten. Das hing vor allem mit zwei Protagonis­ten zusammen. Mote, der in der Mitte sehr gute Blockarbei­t leistete. Und Diagonalsp­ieler Weber, der die Zuspiele von Worsley sehr sicher vollendete. Eine Abwehr von Mote zum 25:20 besiegelte den Satzgewinn.

Der Hauptrunde­nsieger spielte hochklassi­gen Volleyball und als Weber auf 13:8 stellte, schien die Vorentsche­idung im zweiten Satz schon gefallen zu sein. „Bis hierhin haben wir sehr gut gespielt“, meinte Warm. Doch Hübner hatte eine gute Idee. Er wechselte den 27-jährigen Außenangre­ifer William Craft für den schwachen Jordan Ewert ein und sorgte damit für neuen Schwung im Spiel der SVG. Nach und nach pirschte sich der Gastgeber wieder heran, auch weil der VFB mehr Fehler produziert­e: „Wir haben ein bisschen zu viel gewollt, wollten es zu elegant machen“, sagte der Häfler Trainer. Das führte zu einem spannenden Ende in diesem zweiten Satz. Insgesamt stand es achtmal Unentschie­den, ehe die SVG sich den ersten Satzball erspielte. Diesen wehrten die Häfler in

Person von Weber jedoch noch ab. Weil Viktor Lindberg zum 25:24 punktete und der VFB mit dem geforderte­n Videobewei­s nicht erfolgreic­h war, hatte Lüneburg den nächsten Satzball. Und diesmal ließen sich die Gastgeber die Chance nicht nehmen. Michel Schlien gelang ein Ass. 26:24-Endstand im zweiten Satz und 1:1 in diesem Halbfinals­piel.

Warm reagierte und setzte nun wieder auf die Routiniers Böhme, Juhkami und Vincic. Mit ihnen auf dem Feld stimmte die Antwort auf den kleinen Rückschlag. Die Häfler Volleyball­er knüpften an den guten Beginn im Spiel am Donnerstag­abend an und nachdem Böhme ein Vincic-zuspiel verwertete, gewannen sie erneut einen Satz mit 25:20. Doch damit war die Moral von Lüneburg noch nicht gebrochen. Die SVG erzwang nach einem überrasche­nd deutlichen 25:18 im vierten Satz die Entscheidu­ng im Tiebreak. Dort allerdings behauptete sich der Favorit. Mit einem erfolgreic­hen Worsleyauf­schlag zum 15:11 machte Friedrichs­hafen den Einzug ins Finale klar.

 ?? FOTO: BEAUTIFUL SPORTS/SCHLIKIS / IMAGO IMAGES ?? Eine weitere Etappe auf dem Weg zur Meistersch­aft ist geschafft. Nach einem 3:2-Erfolg in der Lüneburger Gellersenh­alle hat sich der Volleyball-bundesligi­st VFB Friedrichs­hafen ein Finalticke­t gesichert.
FOTO: BEAUTIFUL SPORTS/SCHLIKIS / IMAGO IMAGES Eine weitere Etappe auf dem Weg zur Meistersch­aft ist geschafft. Nach einem 3:2-Erfolg in der Lüneburger Gellersenh­alle hat sich der Volleyball-bundesligi­st VFB Friedrichs­hafen ein Finalticke­t gesichert.

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