Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

„Katastroph­aler Straßenzus­tand“in der Schillerst­raße

Erneut wird der Ärger über die nicht fertig sanierte Straße laut

- Von Wolfgang Heyer

- Auf den „katastroph­alen Straßenzus­tand“der Schillerst­raße hat nicht nur Stadtrat Edmund Gresser zuletzt hingewiese­n, auch mehrere Leser haben die „Schwäbisch­e Zeitung“darauf aufmerksam gemacht.

Renate Baur fährt die Straße mit dem Fahrrad mehrmals pro Woche entlang und ärgert sich jedes Mal über den holprigen Untergrund: „Seit eineinhalb Jahren ist die Schillerst­raße eine einzige Katastroph­e. Wenn man da runterfähr­t, dann muss man dauernd bremsen, weil es schlackert wie hulle und 100 Schlaglöch­er auf einen warten. Das ist doch kein Zustand.“

Die Bad Waldseerin wünscht sich eine ordentlich­e, geteerte Straße und keine unbefriedi­gende Straßensit­uation. „Warum kann man nicht wenigstens den Zustand wieder herstellen, den die Straße zuvor hatte?“, fragt Baur.

Stadtrat Edmund Gresser kam in der Gemeindera­tssitzung Anfang März ebenfalls auf das „unangenehm­e Thema“zu sprechen und hakte nach, was mit der Straße passieren wird. „Ich fahre dort jeden Tag und ärgere mich jeden Tag. Die Straße ist auf Schwäbisch gesagt unter aller Sau, das ist eine Zumutung und da müssen wir etwas tun“, fand der Cdu-stadtrat klare Worte. Auch die Einrichtun­g einer 30er-zone ändere nichts am desolaten Zustand der Schillerst­raße. „So können wir es nicht lassen“, befand Gresser.

Ob die Stadtverwa­ltung etwas gegen den desaströse­n Zustand der Schillerst­raße unternehme­n möchte und wie sie die derzeitige Situation bewertet, wollte die SZ von der Stadtverwa­ltung wissen und hat eine Presseanfr­age gestellt. Aus dem Rathaus ist in puncto Schillerst­raße zu erfahren, dass die Straßenobe­rfläche aufgrund einer Kanal- und Leitungsma­ßnahme im Herbst 2019 hergestell­t wurde. Grundlage dafür ist ein Gemeindera­tsbeschlus­s vom April 2019. „In der Regel ist angestrebt, dass im Zuge von Leitungsma­ßnahmen auch die Straße endgültig hergestell­t werden soll. Bei der Schillerst­raße war dies ausnahmswe­ise nicht möglich, da die notwendige­n Grundstück­e derzeit nicht verfügbar sind“, teilt Rathausspr­echerin Brigitte Göppel mit.

Der endgültige Straßenbau sei deshalb in der Beschlussf­assung des Gemeindera­ts von den Leitungsma­ßnahmen abgetrennt worden und solle zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen. „Die Angabe eines konkreten Zeitpunkts hierfür ist derzeit leider noch nicht möglich“, berichtet Göppel. Demnach bleibt abzuwarten, wann die Straße für die Verkehrste­ilnehmer keine Belastung mehr darstellt.

Die Crux beschreibt Göppel so: „Die endgültige Herstellun­g der Schillerst­raße ist erschließu­ngsbeitrag­spflichtig. Das heißt, die Anlieger der Straße müssen den größten Teil der entstehend­en Kosten übernehmen. Die Straße war somit bereits vor der Leitungsma­ßnahme ein Provisoriu­m. Für die Leitungsma­ßnahme gab es deshalb die Vorgabe, die Straße nicht endgültig herzustell­en. Es durfte durch die Erneuerung der Straße im Zuge der Leitungsba­ustelle keineswegs der Eindruck einer fertigen und endgültig hergestell­ten Straße vermittelt werden. Denn hierdurch könnte die Stadt – also die Steuerzahl­ergemeinsc­haft – den Anspruch auf Erschließu­ngsbeiträg­e verlieren.“Kurzum: Die Straße sollte auch nach der Leitungsba­umaßnahme ein Provisoriu­m bleiben.

 ?? FOTO: WOLFGANG HEYER ?? Bereits vor einem Jahr berichtete die „Schwäbisch­e Zeitung“über die Schlaglöch­er und die Querrillen in der Schillerst­raße, die vielen Verkehrste­ilnehmern ein Dorn im Auge sind.
FOTO: WOLFGANG HEYER Bereits vor einem Jahr berichtete die „Schwäbisch­e Zeitung“über die Schlaglöch­er und die Querrillen in der Schillerst­raße, die vielen Verkehrste­ilnehmern ein Dorn im Auge sind.

Newspapers in German

Newspapers from Germany