Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Islanders droht Saisonende
Lindau verliert auch zweites Play-off-viertelfinale in der Eishockey-oberliga gegen die Selber Wölfe
- Für die EV Lindau Islanders könnte am Sonntag die Saison in der Eishockey-oberliga Süd beendet sein. Die Mannschaft von Trainer Gerhard Puschnik verlor am Freitag auch das zweite Play-off-viertelfinale gegen die Selber Wölfe mit 2:4 (1:1, 0:2, 1:1). Bei einer weiteren Niederlage wäre der Beginn der Sommerpause für die Islanders besiegelt.
Ganz schlechte Nachrichten gab es für die EV Lindau Islanders kurz vor dem Eröffnungsbully: Für Importverteidiger Fredrik Widén und Topstürmer Simon Klingler ist die Saison beendet – beide müssen wegen einer im ersten Viertelfinale am Dienstag erlittenen Oberkörperverletzung passen. Damit ging Lindau ohne drei ganz wichtige Stützen ins erste Heimspiel der Serie, nachdem David Farny schon vor den Pre-playoffs in der vergangenen Woche ausgefallen war.
Ohne die Ausfälle taten sich die Lindauer schwer, ordentlich ins Spiel zu kommen. Selb dominierte schnell und hielt die Islanders oft von der Angriffszone weg. Die Wölfe dagegen tauchten oft gefährlich vor Lucas Di Berardo auf. Besonders brenzlig wurde es, als erst Andreas Farny und später Mark Heatley auf die Strafbank mussten. Doch die Powerplays der Gäste überstanden die Islanders mit Leidenschaft. In Rückstand gerieten sie dann aber trotzdem: Landon Gare traf zum verdienten 0:1 (15.). Dass es mit einem Unentschieden in die erste Pause ging, lag an Dominik Ochmann, dessen Kracher von der blauen Linie genau in den Winkel passte – 1:1 (19.).
Kurz nach Beginn des zweiten Drittels war die Freude über den Ausgleich schon wieder dahin. Selbs Robert Hechtl eroberte den Puck in zentraler Position im Lindauer Drittel, marschierte auf Di Berardo zu, der den harten Schuss zwar scheinbar hielt, ihn aber dann über den Handschuh zum 1:2 (23.) wegrutschen ließ. Vom erneuten Rückstand ließen sich die Islanders nicht beirren. Sie versuchten alles, um ihr Spiel aufzuziehen, taten sich aber weiter sehr schwer gegen stark aufspielende Wölfe. Eine schon richtungsweisende Phase erlebte das Spiel Mitte des zweiten Abschnitts: Erst war Lindau in Überzahl, allerdings nicht lange. Zwei eigene Strafen (wieder gegen Heatley und Farny) brachte die Islanders in Unterzahl. Und Selb nutzte das Powerplay eiskalt aus und überwand Di Berardo zum dritten Mal – für das 1:3 (35.) zeichnete Sam Verelst verantwortlich.
Noch gaben sich die Islanders aber längst nicht geschlagen. Erneut Dominik Ochmann verkürzte in Überzahl früh im Schlussdrittel auf 2:3 (43.) und hielt die Partie spannend. Doch danach tickte die Zeit erbarmungslos bis zur Schlussoffensive in den letzten zweieinhalb Minuten runter, als Puschnik erst eine Auszeit nahm und dann Goalie Di Berardo auf der Bank ließ. Als Lukas Slavetinsky fast übers ganze Eis ins leere Lindauer Tor zum 2:4 (59.) traf, war die Partie entschieden.
EV Lindau Islanders – Selber Wölfe 2:4 (1:1, 0:2, 1:1)
Tore: 0:1 (14:36) Landon Gare (Miglio, Deeg), 1:1 (18:20) Dominik Ochmann (Andreas Farny, Marvin Wucher), 1:2 (22:58) Robert Hechtl, 1:3 (34:20 UZ) Sam Verelst (Deeg, Miculka), 2:3 (42:33 ÜZ) Dominik Ochmann (Grünholz), 2:4 (58:16 empty net) Lukas Slavetinsky
Strafen: Lindau 12 Minuten, Selb 8 Minuten
Zuschauer: 0.