Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Cdu-ortsverbände wünschen sich Söder
Auch in Aulendorf und Bad Waldsee wird über den Cdu-kanzlerkandidaten diskutiert
(pau/ hey) - Wer wird Kanzlerkandidat der CDU? Diese Frage wird landauf, landab derzeit viel diskutiert. Wird es Nordrhein-westfalens Ministerpräsident und Cdu-bundesvorsitzender Armin Laschet oder Bayerns Ministerpräsident Markus Söder? Die Cdu-ortsverbände in Bad Waldsee und Aulendorf haben dazu eine klare Tendenz.
„Die Basis ist Richtung Söder ausgerichtet, das muss man ganz deutlich sagen“, erklärt Maximilian Klingele, Vorsitzender des Cdu-ortsverbandes Bad Waldsee. Obgleich auch Laschet Unterstützer in der Kurstadt hat, sieht die Cdu-mehrheit Söder als besseren Kanzlerkandidaten. Warum das so ist? Die Gründe seien vielfältig, so Klingele, aber Söder habe mit seinem politischen Vorgehen während der Pandemie gepunktet: „Und Mitglieder sagen, er hat eine unglaublich charismatische Art, die begeistert.“Zudem spiele die geografische und gefühlte Nähe und damit Verbundenheit zu Bayern eine Rolle.
Laschet habe hingegen mit seiner Corona-politik viele Sympathien verspielt. „Da gab es viele Kehrtwenden, mal für und mal gegen die Kanzlerin. Das haben ihm viele Leute übel genommen“, verdeutlicht Klingele das leicht angekratzte Image Laschets.
„Ja“, sagt auch Hans-peter Reck, Vorsitzender des Cdu-ortsvereins Aulendorf, er habe wohl einen Favoriten. „Das ist Markus Söder.“Grundsätzlich sei es ja kein Fehler, wenn mehrere sich als Kanzlerkandidat aufstellen lassen wollten. Wichtig sei nun, dass man ohne verbrannte Erde zu einem Ergebnis komme. „Ich hoffe, dass schnell entschieden wird.“
Grundsätzlich könne die Union auch mit Armin Laschet als Kanzlerkandidat ins Rennen gehen. Kurswechsel – etwa in der Coronapolitik –, die Laschet von Kritikern angekreidet werden, habe auch Markus Söder vollzogen. „Aber er hat es cleverer gemacht“, findet Reck. Und: Söder könnte, das legen Umfragen nahe, in der Breite der Bevölkerung besser ankommen.
Wie wichtig der Spitzenkandidat sei, habe man zuletzt bei den Landtagswahlen beobachten können, sagt Reck. Und auch wenn er selbst sich eine stärkere inhaltliche Ausrichtung wünschen würde, in den vergangenen Jahren sei immer deutlicher geworden: „Die Person, mit der man in den Wahlkampf geht, ist wichtiger als Programme, die nicht gelesen werden“, spitzt Reck zu.