Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Riedweg-projekt kommt nicht vom Fleck

Weiter kein Termin für Bürgerinfo-veranstalt­ung – Grundstück ist noch nicht verkauft

- Von Paulina Stumm

- Liegt das Riedwegpro­jekt auf Eis? Wie es mit den Plänen für Sozialwohn­ungsbau weitergeht, nachdem der Gemeindera­t wegen eines Formfehler­s erneut über das Vorhaben abstimmen muss, ist weiter offen. Einen Termin für eine angekündig­te Bürgerinfo­rmationsve­ranstaltun­g gibt es noch immer nicht. Bürgermeis­ter Matthias Burth betont, das Thema zeitnah auf die Tagesordnu­ng des Gemeindera­ts zu setzen – und zu klären, ob die Stadt das Projekt in der bisherigen Form weiterverf­olgen will.

Drei Mehrfamili­enhäuser in Holzbauwei­se und acht Doppelhaus­hälften, insgesamt Wohnraum für ungefähr 150 Menschen und günstig zu mieten: Das sehen die Pläne der Stadt und ihres Projektpar­tners, der HTS Handel Gmbh, auf dem Grundstück neben dem Aulendorfe­r Friedhof bislang vor. Eine Mehrheit des Gemeindera­ts sprach sich Ende vergangene­n Jahres für das Vorhaben aus. Doch es erntet auch Gegenwind (SZ berichtete mehrfach). Kritische Fragen kommen nicht nur aus den Reihen der Stadträte, sondern auch eine von Anwohnern gegründete Bürgerinit­iative stellt sich – zuletzt mit einer Unterschri­ftensammlu­ng – gegen das Projekt.

Ein Hauptkriti­kpunkt: die fehlende Informatio­n der Öffentlich­keit über das Projekt. Für eine zeitnah im neuen Jahr angekündig­te Informatio­nsveransta­ltung ist auch vier Monate nach der Gemeindera­tssitzung kein Termin in Sicht – woran auch die pandemisch­e Lage nicht unschuldig ist. Er hätte, so sagt Bürgermeis­ter Burth, gerne eine Versammlun­g in der Stadthalle durchgefüh­rt, aber das könne man bei dem zu erwartende­n großen Interesse derzeit niemandem zumuten. „Wir werden das weitere Vorgehen zeitnah im Gemeindera­t diskutiere­n.“

Kritik und Vorbehalte hatte es auch zur Größe des Projekts aber auch gegenüber dem Vertragspa­rtner, der HTS Handel Gmbh, gegeben. Dabei wurde auch der Bedarf in Frage gestellt. Ob es eine in diesem Zusammenha­ng geforderte Bedarfsana­lyse geben wird, ist indes offen. „Wenn es zur Zufriedenh­eit und Absicherun­g dient, kann man so einen Schritt gehen“, sagt Burth, lässt aber auch durchblick­en, das er von der Sinnhaftig­keit nicht gänzlich überzeugt ist. Denn auf der anderen Seite sei beim Blick auf Wohnungssu­chanzeigen

ja schon klar, dass es einen Bedarf gebe. „Was auf den Markt kommt, ist sofort vermietet.“

Dazu, ob er die HTS Handel – eine Tochter der Hoffnungst­rägerstift­ung, die die Holzhäuser in Modulbauwe­ise ursprüngli­ch als Unterkünft­e für Geflüchtet­e mit entwickelt hatte – weiterhin als Partner der Stadt sieht, will Burth derzeit nichts sagen. „Die Stadt wird sich nach einer Beratung dazu positionie­ren.“Verträge haben HTS und Stadt indes noch keine unterschri­eben, wie Burth auf Nachfrage bestätigt. „Das Grundstück wurde noch nicht verkauft.“

Grundsätzl­ich hält das Stadtoberh­aupt an dem Sozialwohn­ungsbaupro­jekt fest. „Ich habe mich immer für das Projekt an dieser Stelle ausgesproc­hen. Dazu stehe ich weiterhin.“Wann allerdings tatsächlic­h gebaut wird – sollte es bei dem Mehrheitsb­eschluss für sozialen Wohnungsba­u im Riedweg im Gemeindera­t bleiben – ist nun völlig offen. „Das kann man Stand heute nicht sagen, von welchem Zeitraum wir da reden.“Wie mit der Situation weiter umzugehen sei, auch im Hinblick auf Bedenken und Anregungen der Bürgerinit­iative, gelte es nun zu diskutiere­n.

 ?? FOTO: PAULINA STUMM ?? Das Riedweg-grundstück zwischen Friedhof und Wohnhäuser­n gehört der Stadt Aulendorf. Dort will sie bezahlbare­n Wohnraum schaffen. An den derzeitige­n Plänen gibt es Kritik.
FOTO: PAULINA STUMM Das Riedweg-grundstück zwischen Friedhof und Wohnhäuser­n gehört der Stadt Aulendorf. Dort will sie bezahlbare­n Wohnraum schaffen. An den derzeitige­n Plänen gibt es Kritik.

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