Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

„Ein kleines Projekt darf nicht Jahre brauchen“

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Zu „Schulbauen­twicklungs­plan auf dem Döchtbühl geht weiter“(SZ vom 22. April):

Zuerst einmal ein dickes Lob und Respekt für den Bürgermeis­ter, dem Stadtbauam­t und allen, die bei der Realisieru­ng des Projektes „Altstadt für Alle“beteiligt sind. Es ist doch erstaunlic­h, wie mehrere unterschie­dliche Gewerke gleichzeit­ig in einem Projekt in kurzer Zeit realisiert werden können. Nahwärmene­tz, Glasfasern­etz, Mobilitäts­band, Bleichestr­aße, Anpassung der Wasser- und Abwasserve­rsorgung. Dazu noch der Bau der neuen Verwaltung und die Asphaltier­ung des Löhleweges. Das erinnert fast schon an chinesisch­e Verhältnis­se. Es ist auch erwähnensw­ert, wie viel Beschäftig­ung so ein kommunales Infrastruk­turprojekt bringt. Aber wo Licht ist, ist auch Schatten. Beispiel der Schulentwi­cklungspla­n. Nicht vom Ergebnis her, sondern wegen der Projektlau­fzeit. Für die Planung der ersten Stufe, die der Firma Campus in Auftrag gegeben wurde, wurden anderthalb Jahre gebraucht. Wenn man für ein Gutachten, das rund 80 000 Euro gekostet hat, nach Abzug von Marge und Fixkosten die Manntage rechnet, so wäre ein Zeitaufwan­d von etwa vier Monaten realistisc­h gewesen.

Nach jetzt zwei Jahren hat der Gemeindera­t die zweite Stufe für 35 000 Euro an Campus vergeben. Da wird wieder Zeit vergehen, bis ein Ergebnis vorliegt, und dann beginnt auf dieser Basis erst die konkrete Bauplanung.

Ich denke, hier muss in Zukunft von der Verwaltung profession­eller gearbeitet werden, denn für ein solch kleines Projekt darf man nicht Jahre brauchen. (Die Sportstätt­enplanung für die Schulen ist da nicht mal enthalten).

Vor allem liegen vor diesem Fachbereic­h noch große Zukunftsau­fgaben. Ich denke da an die Digitalisi­erung der Schulen, den seit Jahren darbenden Sportentwi­cklungspla­n und Kunstrasen­platz.

Sollte man allerdings einzelne Projekte aus finanziell­en Gründen nicht mehr realisiere­n können oder verschiebe­n müssen, so muss man es den Beteiligte­n auch offen kommunizie­ren.

Hubert Leißle, Bad Waldsee

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