Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Das Abi hat begonnen: Ängste sind größer als sonst
Den Anfang machen die Deutsch-prüfungen: Die Schülerinnen und Schüler müssen die ganze Zeit über Maske tragen
- Auch in Ravensburg, Weingarten und Wilhelmsdorf wurden am Dienstag die ersten schriftlichen Abiprüfungen geschrieben. Die SZ im hat mit den Verantwortlichen über die Situation gesprochen.
Als „nicht unlösbar“bezeichnet Johannes Baumann, Schulleiter am
die Vorgaben zum Infektionsschutz während der Abiprüfungen. In Wilhelmsdorf sind 79 Schülerinnen und Schüler zum Abitur angemeldet. Sie werden im Bürgersaal und in der Rotachhalle ihre Prüfungen ablegen. Diese Trennung ist notwendig, weil Prüflinge, die sich nicht testen lassen wollen, nicht mit ihren Mitschülern in einem Raum geprüft werden sollen. „Was die Lehrer mitmachen, ist schon beachtlich“, so Baumann. „Es gibt keine Routinen, ständig müssen wir unsere Strategie ändern.“
Die Schülerinnen und Schüler des Abiturjahrgangs seien jedoch gut vorbereitet, da für sie relativ viel Präsenzunterricht angeboten worden sei. Die Zuversicht, mit der sie in die Abirüfungen gehen, reiche jedoch kaum über die Prüfungsphase hinaus.
Gymnasium in Wilhelmsdorf,
„Es sind schon mehr Ängste da als in anderen Jahren“, meint Baumann. Die Planungen für die Zeit nach dem Abitur seien sehr vage. Weder könne eine Reise geplant werden, noch sei ein Studium, das möglicherweise nur online stattfinden wird, sehr verlockend.
In werden die Prüfungen in der Sporthalle abgelegt. Dort könne man mit großen Abständen für eine virologisch unbedenkliche
Weingarten
Prüfungssituation sorgen, erläutert Rektor Günter Erdmann. Trotzdem tragen die Abiturienten Maske. Die räumliche Trennung zwischen getesteten und nicht getesteten Schülern sei aufwendig, aber machbar. Die jungen Leute wollen die Prüfungen so reibungslos wie möglich hinter sich bringen. Die Möglichkeit, zum Nachtermin im Juni anzutreten, damit noch mehr Zeit zum Lernen bleibt, habe keiner Anspruch genommen, berichtet Erdmann. Die Vorbereitungen seien zwar „emotional etwas aufgeregter“abgelaufen, aber auch er ist optimistisch: „Die Schüler sind gut vorbereitet.“Insgesamt sei die Situation natürlich nicht schön. „Die Abiturienten können nicht so feiern und leben wie sonst.“
„Von den 22 Schülerinnen und Schülern waren Flexibilität und Durchhaltekraft gefordert. Und das oft ohne die motivierende Lerngemeinschaft“, beschreibt Konrad Eßeling, Abiturbeauftragter an der
Freien Waldorfschule Ravensburg,
die Situation in der Vorbereitung. Lehrer und Verwaltung hätten viel Zeit investiert, um alle Corona-verordnungen umzusetzen. Trotz guter Vorbereitung sei bei den Prüflingen die Angst groß, dass die Ergebnisse nicht wie erhofft ausfallen könnten. Auch die 13. Klasse der Waldorfschule hat während der vergangenen zwei Wochen ausschließlich zu Hause gelernt, um die Gefahr einer Infektion zu minimieren.
Die Rektoren des
Ravensburger Spohn-, Welfen- und Albert-einstein-gymnasiums
freuen sich, dass am Dienstagvormittag alles gut gelaufen ist. Susanne Lutz, Schulleiterin
am Spohn-gymnasium, sagt: „Die Sorge um eine mögliche Ansteckung war natürlich da, auch wenn alles getan wurde, um das zu verhindern.“Die Schülerinnen und Schüler wollten „unbedingt“die Abiprüfungen schreiben, sie fühlten sich gut vorbereitet, erzählt Daniela Deginder vom Leitungsteam des Welfen-gymnasiums. Die letzten Wochen, teilweise auch die Wochenenden, seien für Schulleitung und Kollegium sehr arbeitsintensiv gewesen.
Für die Prüfungen selbst haben die Abiturienten in diesem Jahr mehr Zeit. Die gesamte Prüfungszeit, im Fach Deutsch von 9 Uhr bis 14.45 Uhr, muss Maske getragen werden. Deshalb brauchen die Prüflinge die Möglichkeit, auch mal zum Durchschnaufen vor die Tür zu gehen, so Aeg-chefin Annette Brunke-kullik.
Im Regierungsbezirk Tübingen sind 8568 Schülerinnen und Schüler zum Abi angemeldet. Die schriftlichen Prüfungen sind vor Pfingsten durch. Im Juli folgen die mündlichen Prüfungen, spätestens am 23. Juli sollen die Zeugnisse ausgehändigt werden.