Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Diese Effekte hat die Pandemie auf die Aktion Fairtrade-stadt Aulendorf

Steuerungs­gruppe trifft sich zur zweiten Sitzung – Das ist in den nächsten Monaten geplant

- Von Sybille Glatz

- Die Steuerungs­gruppe der Aktion Fairtrade-stadt Aulendorf ist am Dienstagab­end zu einer Sitzung im Ratssaal im Schloss Aulendorf zusammenge­kommen. Insgesamt zehn Vertreter von örtlichen Vereinen, der Stadt, der Kirchengem­einden, der Schulen, der Gastronomi­e und des Handels trafen sich zum Austausch. Auch eine interessie­rte Bürgerin kam zu der öffentlich­en Sitzung, die die zweite der Gruppe war.

Bei dem Treffen wurde deutlich, dass die Corona-pandemie sowohl negative als auch positive Effekte auf das Ziel der Aktion hat, fair gehandelte Lebensmitt­el und Kleidung stärker in Aulendorf zu verankern. Neben einem Blick zurück auf die zurücklieg­enden Monate ging es der Gruppe auch um die Planung zukünftige­r Aktionen. „Die Coronapand­emie hat die Aktion ein bisschen ausgebrems­t. Aber es ist auch einiges Beachtlich­e passiert“, sagte Bürgermeis­ter Matthias Burth. So habe man gemerkt, dass sich die Menschen mehr für bewusstere­s Einkaufen und regionale Produkte interessie­ren würden. Diesen Eindruck bestätigte der Bericht von Christiane Pepe vom Aulendorfe­r Modehaus Scheffold. „Die Leute waren interessie­rter und offener, in Gesprächen wurde deutlich, dass sie sich mehr Gedanken machen, wo Kleidung produziert wird“, berichtete Pepe.

Anderersei­ts seien aufgrund der Pandemie und des Lockdowns weniger Aktionen möglich gewesen, vieles sei über Social Media und die Bestückung der Schaufenst­er gegangen. Von einer guten Nachfrage nach fair gehandelte­n Produkten berichtete auch Sebastian Bayer vom Edeka-markt Sigmund. Zwischen 50 und 100 fair gehandelte­n Produkten hat der Markt im Sortiment. „Das Angebot wird angenommen, die Zahlen sprechen für sich“, berichtete Bayer. Doch auch hier wirkte die Pandemie bremsend: „Großartige Aktionen wie Verkostung­en konnten wir coronabedi­ngt nicht machen“, sagte er.

Von einer positiven Resonanz berichtete ebenfalls Rita Dittrich von der katholisch­en Kirchengem­einde

St. Martin. „Die Ministrant­en haben am ersten Adventswoc­henende fair gehandelte Schokobisc­höfe nach den Gottesdien­sten verkauft“, so Dittrich. Der Verkauf fand im Rahmen der Aktion „Faire Woche im Advent“statt. Diese Aktion wurde aufgrund der großen Nachfrage damals sogar um eine Woche verlängert. Wie Klaus Schneiderh­an, Schulleite­r des Studienkol­legs Blönried, ausführte, beschäftig­t sich auch das Gymnasium seit Längerem mit den Themen fairer Handel und Nachhaltig­keit (die SZ kommt darauf zurück).

Nach einem Rückblick befasste sich die Steuerungs­gruppe mit zukünftige­n Aktionen. Bruno Sing, Sprecher der Steuerungs­gruppe, wies auf die „Faire Woche“hin, die von 10. bis 24. September bundesweit stattfinde­n wird. Er schlug vor, in diesem Zeitraum in Aulendorf eine Stadtrally­e auszuricht­en. Die Teilnehmer der Gruppe nahmen den Vorschlag positiv auf, die Details der Rallye sollen bei einem nächsten Treffen geklärt werden.

Zudem vereinbart­en die Mitglieder der Steuerungs­gruppe zu versuchen, weitere lokale Einrichtun­gen und Firmen dafür zu gewinnen, sich an der Aktion Fairtrade-stadt Aulendorf zu beteiligen.

 ?? FOTO: SYBILLE GLATZ ?? Der Steuerungs­kreis der Fairtrade-stadt Aulendorf hat sich zur zweiten Sitzung getroffen. Bürgermeis­ter Matthias Burth (vorne links) vertritt in dem Kreis die Verwaltung, Bruno Sing (vorne rechts) ist Sprecher der Aktion.
FOTO: SYBILLE GLATZ Der Steuerungs­kreis der Fairtrade-stadt Aulendorf hat sich zur zweiten Sitzung getroffen. Bürgermeis­ter Matthias Burth (vorne links) vertritt in dem Kreis die Verwaltung, Bruno Sing (vorne rechts) ist Sprecher der Aktion.

Newspapers in German

Newspapers from Germany