Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
So will die CDU das Baustoffrecycling voranbringen
Einsparungen bei Primärrohstoffen könnten Kiesabbau vermeiden – Was dem Landkreis aber bisher fehlt
- Recycling als Alternative zum Kiesabbau wurde in den vergangenen Monaten vor allem durch die Debatte über den möglichen Kiesabbau in Grund im Altdorfer Wald interessant. Was dem Landkreis derzeit aber für das Baustoffrecycling fehlt.
Kreis Ravensburg - Die Cdukreistagsfraktion hat bei der jüngsten Kreistagssitzung in Wolfegg einen Antrag zur Bereitstellung von Flächen für das Recycling von Baustoffen gestellt. Der Landkreis Ravensburg soll überprüfen, ob Flächen vorhanden und im Besitz des Landkreises sind, die für das Baustoffrecycling genutzt werden könnten. Dabei würde die CDU Flächen in oder an den beiden Entsorgungszentren des Landkreises bevorzugen.
Antragssteller für die CDU, Dieter Krattenmacher aus Kißlegg, betonte, es sei im Rahmen des Klimaschutzes wichtig, den Anteil von Recyclingbaustoffen bei Bauarbeiten zu erhöhen. Außerdem sollten die Kiesressourcen geschont werden.
Unter anderem habe beispielsweise der Bau der Sporthalle in Wangen gezeigt, dass für die Wiederverwendung von Betonabfällen die Voraussetzungen fehlen. Es gebe zu wenig geeignete Lager- und Aufbereitungsflächen. Auf Baustellen selbst stoße auch die vorübergehende Aufbereitung von Baustoffen oft auf Ablehnung in der Nachbarschaft. Dazu komme, dass die Nachfrage noch verhalten sei. Mit einem
Angebot von geeigneten und genehmigten Recyclingplätzen könnte hier ein Beitrag zu mehr und besserem Recycling geleistet werden.
Recycling als Alternative zum Kiesabbau wurde in den vergangenen Monaten vor allem durch die Debatte über den möglichen Kiesabbau in Grund im Altdorfer Wald interessant. Einsparungen bei den Primärrohstoffen könnten unter Umständen den Kiesabbau in sensiblen Gebieten wie dem Altdorfer Wald vermeiden. Auch das Landesabfallgesetz fordert, dass Recycling-baustoffe bevorzugt verwendet werden.
Mehrere Unternehmen der Bauwirtschaft in der Region haben laut Krattenmacher ein grundsätzliches Interesse daran, im Baustoffrecycling aktiv zu werden. Ein Problem sei jedoch, dass bislang Flächen fehlen, um Baustoffe lagern und aufbereiten zu können. Der Kißlegger Bürgermeister erwartet, dass in Zukunft mehr Material zur Verfügung stehen wird, „weil Siedlungen umgestaltet und in dem Zug alte Gebäude abgerissen werden“. „Wenn es gelingt auch bei den Bauherren mehr Vertrauen zu schaffen und Baustoffrecycling einfacher und günstiger wird, dann kann es zu einer echten Alternative zum frisch abgebauten Kies werden.
Eine wichtige Voraussetzung dafür ist allerdings, dass es Flächen gibt, auf denen der Recyclingprozess stattfinden kann“, begründet Dieter Krattenmacher den Antrag der Christdemokraten.