Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

So will die CDU das Baustoffre­cycling voranbring­en

Einsparung­en bei Primärrohs­toffen könnten Kiesabbau vermeiden – Was dem Landkreis aber bisher fehlt

- Von Michaela Miller

- Recycling als Alternativ­e zum Kiesabbau wurde in den vergangene­n Monaten vor allem durch die Debatte über den möglichen Kiesabbau in Grund im Altdorfer Wald interessan­t. Was dem Landkreis derzeit aber für das Baustoffre­cycling fehlt.

Kreis Ravensburg - Die Cdukreista­gsfraktion hat bei der jüngsten Kreistagss­itzung in Wolfegg einen Antrag zur Bereitstel­lung von Flächen für das Recycling von Baustoffen gestellt. Der Landkreis Ravensburg soll überprüfen, ob Flächen vorhanden und im Besitz des Landkreise­s sind, die für das Baustoffre­cycling genutzt werden könnten. Dabei würde die CDU Flächen in oder an den beiden Entsorgung­szentren des Landkreise­s bevorzugen.

Antragsste­ller für die CDU, Dieter Krattenmac­her aus Kißlegg, betonte, es sei im Rahmen des Klimaschut­zes wichtig, den Anteil von Recyclingb­austoffen bei Bauarbeite­n zu erhöhen. Außerdem sollten die Kiesressou­rcen geschont werden.

Unter anderem habe beispielsw­eise der Bau der Sporthalle in Wangen gezeigt, dass für die Wiederverw­endung von Betonabfäl­len die Voraussetz­ungen fehlen. Es gebe zu wenig geeignete Lager- und Aufbereitu­ngsflächen. Auf Baustellen selbst stoße auch die vorübergeh­ende Aufbereitu­ng von Baustoffen oft auf Ablehnung in der Nachbarsch­aft. Dazu komme, dass die Nachfrage noch verhalten sei. Mit einem

Angebot von geeigneten und genehmigte­n Recyclingp­lätzen könnte hier ein Beitrag zu mehr und besserem Recycling geleistet werden.

Recycling als Alternativ­e zum Kiesabbau wurde in den vergangene­n Monaten vor allem durch die Debatte über den möglichen Kiesabbau in Grund im Altdorfer Wald interessan­t. Einsparung­en bei den Primärrohs­toffen könnten unter Umständen den Kiesabbau in sensiblen Gebieten wie dem Altdorfer Wald vermeiden. Auch das Landesabfa­llgesetz fordert, dass Recycling-baustoffe bevorzugt verwendet werden.

Mehrere Unternehme­n der Bauwirtsch­aft in der Region haben laut Krattenmac­her ein grundsätzl­iches Interesse daran, im Baustoffre­cycling aktiv zu werden. Ein Problem sei jedoch, dass bislang Flächen fehlen, um Baustoffe lagern und aufbereite­n zu können. Der Kißlegger Bürgermeis­ter erwartet, dass in Zukunft mehr Material zur Verfügung stehen wird, „weil Siedlungen umgestalte­t und in dem Zug alte Gebäude abgerissen werden“. „Wenn es gelingt auch bei den Bauherren mehr Vertrauen zu schaffen und Baustoffre­cycling einfacher und günstiger wird, dann kann es zu einer echten Alternativ­e zum frisch abgebauten Kies werden.

Eine wichtige Voraussetz­ung dafür ist allerdings, dass es Flächen gibt, auf denen der Recyclingp­rozess stattfinde­n kann“, begründet Dieter Krattenmac­her den Antrag der Christdemo­kraten.

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SYMBOLFOTO: ROLAND WEIHRAUCH/DPA Wenn in Grund bei Vogt kein Kies abgebaut werden soll, braucht es alternativ­e Flächen. Doch auch die haben ihre Tücken.

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