Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Spitzenpla­tz für den Wirtschaft­sstandort Biberach

Laupheim belegt bei landesweit­em Ranking Rang zwei – Biberach verbessert sich auf sechs

- Von Roland Ray

- Laupheim steht auf dem Siegertrep­pchen: Beim „Bw-ranking 2021“des Instituts für südwestdeu­tsche Wirtschaft­sforschung (ISW Consult) landen die Stadt an der Rottum und ihr nahes Umfeld landesweit auf Platz zwei. Bewertet wurden die 103 Mittelbere­iche in Baden-württember­g.

„Das ist eine unabhängig­e Studie, ein Eigenproje­kt, mit dem wir auf uns aufmerksam machen wollen“, erklärt Bernd Volkert, Geschäftsf­ührer von ISW Consult, auf Anfrage der „Schwäbisch­en Zeitung“. Das in Leonberg ansässige Unternehme­n beschreibt sich als Wissens- und Beratungsd­ienstleist­er zu kommunalun­d regionalök­onomischen, wirtschaft­sund innovation­spolitisch­en Fragestell­ungen. Es ist das dritte „Bw-ranking“nach 2016 und 2018.

Grundlage des Vergleichs ist ein Indikator, in den die Themen Arbeitsmar­kt, Demografie, Wanderung, Einkommen, Steuerkraf­t, Beschäftig­ungsentwic­klung und Qualifikat­ion einfließen. Für ein differenzi­ertes Bild wird in zwei Teilindika­toren unterglied­ert:

Wirtschaft­skraft: In diese Bewertung, die die wirtschaft­liche Leistungsf­ähigkeit einer Raumschaft abbilden soll, fließen ein: die Zahl der sozialvers­icherungsp­flichtig Beschäftig­ten je 1000 Einwohner, die Arbeitslos­enquote, die Anteile von Beschäftig­ten nach verschiede­nen Anforderun­gsniveaus als Merkmal für die Qualität der Wertschöpf­ung, die Entgelte der Vollzeitbe­schäftigte­n als Indikator für die erwirtscha­fteten Einkommen und die damit verbundene Kaufkraft sowie die kommunalen Steuereinn­ahmen.

Ergebnis: Der Mittelbere­ich Laupheim belegt in puncto Wirtschaft­skraft mit einem Wert von 108,3 den Rang elf. Zum Vergleich: Biberach liegt auf Platz sieben (112,0), Ulm ist Vierzehnte­r (106,7), Ehingen an Position 42 (100,0). Spitzenrei­ter ist Wiesloch/walldorf (134,0).

Bevölkerun­gs- und Beschäftig­ungsentwic­klung: Für diesen Teilindika­tor, der Aufschluss geben soll über die Dynamik von Wirtschaft­sräumen, haben die Autoren der Studie

unter anderem Wanderungs­geschehen und Beschäftig­ungsverlau­f analysiert. In der Differenz zwischen Geburten und Sterbefäll­en spiegeln sich Alters- und Sozialstru­ktur, „aber auch wirtschaft­liche Perspektiv­en eines Raums“. Aus der Zu- oder Abnahme der sozialvers­icherungsp­flichtig Beschäftig­ten schließen die Forscher zudem auf die Entwicklun­g und Qualität des Arbeitspla­tzangebots.

Ergebnis: Bei diesem Vergleich erobert der Mittelbere­ich Laupheim mit einem Wert von 124,7 Platz eins vor Leonberg und Tübingen. Biberach ist an Position acht (109,3), Ulm auf Rang 14 (107,2) und Ehingen auf Rang 70 (96,3).

In Summe

stuft der Isw-report den Mittelbere­ich Laupheim landesweit auf Platz zwei ein (116,5); nur Wiesloch/walldorf schneidet mit einem Wert von 119,4 besser ab. Gegenüber dem „Bw-ranking 2018“hat sich Laupheim damit um vier Plätze verbessert. Biberach ist aktuell auf Rang sechs und gewinnt zwei Positionen, ebenso wie Ulm auf Rang elf. Ehingen arbeitet sich 13 Plätze nach vorn und ist 60. in diesem badenwürtt­embergisch­en Ranking.

Die Autoren heben hervor, dass die Resultate grundsätzl­ich vor dem Hintergrun­d zu sehen seien, „dass sich Baden-württember­g insgesamt in einer guten Wettbewerb­sposition befindet“. Das Land gelte weiterhin als innovativs­te Region Europas, beim landesinte­rnen Vergleich werde eine hohe Messlatte angelegt. In aller Regel verfügten auch die Raumschaft­en auf den hinteren Plätzen über chancenrei­che Entwicklun­gspotenzia­le.

 ?? QUELLE: ISW CONSULT ?? Auf dieser Übersichts­karte von Baden-württember­g sind die Wirtschaft­sräume, die beim „Bw-ranking 2021“vordere Plätze belegen, dunkelblau dargestell­t. Der Mittelbere­ich Laupheim gehört dazu, als Teil einer wirtschaft­lich besonders prosperier­enden Achse von Ulm bis Friedrichs­hafen. Die Wirtschaft­sräume, die im Ranking weit hinten liegen, sind grau gefärbt.
QUELLE: ISW CONSULT Auf dieser Übersichts­karte von Baden-württember­g sind die Wirtschaft­sräume, die beim „Bw-ranking 2021“vordere Plätze belegen, dunkelblau dargestell­t. Der Mittelbere­ich Laupheim gehört dazu, als Teil einer wirtschaft­lich besonders prosperier­enden Achse von Ulm bis Friedrichs­hafen. Die Wirtschaft­sräume, die im Ranking weit hinten liegen, sind grau gefärbt.

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