Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Räuberbahn­verein startet mit 29 Mitglieder­n

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- Ab Herbst 2022 sollen auf der Strecke der Räuberbahn auch im Winterhalb­jahr Züge fahren. Allerdings nicht mit profession­ellen Lokführern, sondern mit ehrenamtli­chen Bürgern. Die Grundlage dafür ist mit der Gründung des Fördervere­ins Räuberbahn geschaffen worden. Gabriele Lenz aus Pfullendor­f übernimmt den Vorsitz, ihr Stellvertr­eter ist Richard Gentner aus Bad Saulgau.

Rund 35 Bürger waren bei der Gründungsv­ersammlung des Fördervere­ins Räuberbahn. Darunter langjährig­e Begleiter des Bahnprojek­tes und Interessie­rte, die vor allem die neue Idee lockt: Ein von Ehrenamtli­chen betriebene­r Bahnverkeh­r, um einen ganzjährig­en Fahrbetrie­b zu ermögliche­n. Aktuell ist die Räuberbahn von Frühjahr bis Herbst samstags und sonntags sowie an Feiertagen unterwegs. „Wir möchten Angebotslü­cken im Nahverkehr schließen und den Verzicht auf das Auto ermögliche­n“, sagte Eisenbahnb­etriebslei­ter Frank von Meißner. Für einen reguläres Angebot durch Bahnuntern­ehmen sei die Nachfrage zu gering, sodass vom Land keine zusätzlich­en Fahrten bestellt würden, erklärt von Meißner: „Das hat natürlich vor allem wirtschaft­liche Gründe. Mit einem ehrenamtli­chen Betrieb lässt sich die Lücke aber dennoch schließen und den Versuch wollen wir wagen.“

Der Fördervere­in soll dabei unter anderem für den Fahrbetrie­b, die Ausbildung der ehrenamtli­chen Lokführer und die Aufwertung der Haltepunkt­e zuständig sein. Um das Sommerange­bot noch attraktive­r zu gestalten sollen bei den Fahrten auch Erlebniszu­gbegleiter dabei sein und etwa auf Ausflugsmö­glichkeite­n in der Region aufmerksam machen. Die Startfinan­zierung für das Projekt der Bürgerbahn ist zu 80 Prozent über das Förderprog­ramm Landmobil vom Bund gesichert. Frank von Meißner ist überzeugt: „Wir haben bereits mit dem Land eine Folgefinan­zierung abgeschlos­sen, wenn der Fahrbetrie­b beginnt. Wir werden hier also nicht in zwei Jahren sitzen, um den Verein wieder aufzulösen.“

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