Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
„Fahndungsaufruf“der SZ: Wer und wo ist Lena?
Liebesschwüre an der Straße zwischen Haisterkirch und Diepoldshofen werfen Fragen auf
- Wer und wo ist Lena? Diese Frage stellen sich spätestens seit Donnerstag viele Verkehrsteilnehmer, die zwischen Haisterkirch und Leutkirch am Vorbeifahren mehrere private „Fahndungsaufrufe“nach der uns Unbekannten entdeckt haben. Mit Liebesbekenntnissen auf Holzschildern sucht der Verfasser (oder die Verfasserin) entlang der Straße nach einer Lena, die häufig auf der Strecke Diepoldshofen-bad Waldsee unterwegs sein dürfte.
„Lena ich will mein ganzes Leben nur mit dir verbringen“, heißt es etwa am Ortseingang von Bad Waldsee kommend in Haisterkirch. Dort wurde das helle Holzschild mit dem eindringlichen Liebesschwur „Pro Lena“linksseitig an einem Baum befestigt – wohl in der Hoffnung, auch Lena am Steuer werde es beim Vorbeifahren entdecken. In Haidgau taucht das nächste Lenaschild am Ortseingang auf und ein weiteres mit ähnlichem Inhalt eines Verliebten steht in Haidgau-kimpfler an der viel befahrenen L 314 zwischen Bad Wurzach und Mennisweiler. Auch hier ist die amouröse Botschaft gut sichtbar für alle Autofahrer, die sich auf der Weiterfahrt dann so ihre Gedanken darüber machen, welche Liebesgeschichte sich dahinter wohl verbergen mag.
Und wer in Richtung Allgäu fährt, der entdeckt am Ortseingang von Diepoldshofen das nächste „Lena-bekenntnis“, bevor sich „ihre Spur“in Richtung Leutkirch verliert. Fährt Lena vielleicht täglich zur Arbeit nach Bad Waldsee, nachdem der Urheber diese Route auserwählt hat, um seine (oder ihre) Auserwählte auf sich aufmerksam zu machen? Oder umgekehrt von der Kurstadt in Richtung Leutkirch, weil sie dort beruf lich tätig ist?
Oder trifft vielleicht keines von beidem zu und Lena ist noch Schülerin oder vielleicht eine Weltenbummlerin, die mit ihrem selbst ausgebauten Mini-camper häufig auf den Straßen zwischen Oberschwaben und den Alpen unterwegs ist? Als weitere Möglichkeit käme in Betracht, dass Lena selbst diese Sätze verfasst hat, da in der Handschrift eine weibliche Note erkannt werden kann. Also gemeint ist, dass Lena selbst ihre eigenen Liebesschwüre an einen Unbekannten (oder eine Unbekannte) zum Ausdruck bringen will und daher ihren Namen vermerkt hat – hier schreibt Lena.
Fragen über Fragen, die aktuell auch von der SZ nicht beantwortet werden können zu diesem Sachverhalt, der breiten Raum lässt für Vermutungen aller Art. Dabei wäre es wirklich zu schön, würden die Autofahrer, die beim Anblick dieser Liebesschwüre die Fragezeichen auf der Stirn stehen haben, bald erfahren, wer und wo Lena ist. Und vor allem: Wird diese Lena (griechisch: „die Sonnengleiche“) den initiativ Gewordenen am Ende sogar erhören? Oder hat sie mit diesem Kapitel vielleicht abgeschlossen? Vielleicht wurde aber noch gar keines geschrieben zwischen diesen beiden und Lena weiß von überhaupt gar nichts? Vielleicht kommt es aber auch zu einem Happy End? Das wäre natürlich wunderbar. Sollte die „Schwäbische Zeitung“etwas dazu beigetragen haben mit der Veröffentlichung dieses Artikels, dann wäre die Freude darüber in der Redaktion jedenfalls groß. Einen weiteren Beitrag dazu wird es natürlich obendrein geben für das Paar, so es tatsächlich zusammenfinden sollte.