Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Zu viel Fasnetsprogramm? Nein!
Die Fasnet ist vorbei – Zunftmeister Angele zieht Bilanz
- Daumen hoch oder runter für die Aulendorfer Fasnet 2024? Zunftmeister Florian Angele hebt ganz klar den Daumen nach oben. Auch dass die närrischen Hoch-tage sehr friedlich abliefen, nimmt er positiv wahr. Denn das sei nicht immer so gewesen. Früher habe es schon einige junge Wilde gegeben, auch Alkohol sei ein Problem gewesen. Aber die Zusammenarbeit mit Schulen in Sachen Prävention zahle sich aus. Und wenn inzwischen junge Familienväter, die früher ordentlich Krawall gemacht hätten, jetzt auf ihn zukämen, dann freue ihn das sehr.
Obwohl Angele ein erfahrener Fasnetsmensch ist, sind die Brauchtumsveranstaltungen für ihn immer wieder die Höhepunkte. Und auch die Tatsache, dass Aulendorf immer noch eine aktive Hallenfasnet hat, findet er heutzutage nicht mehr selbstverständlich. So ein Programm auf die Beine zu stellen, dazu brauche es Leute, und die gebe es in Aulendorf. „Da sind wir gut aufgestellt“, sagt er.
Sowieso sei das eins der wichtigsten Dinge – Angele ist zwar als Zunftmeister eine entscheidende Person, aber ohne ein gut funktionierendes System mit vielen kleinen Rädchen, würde das alles nicht laufen. Er könne sich auf alle Mitwirkenden verlassen. Mit seinem Vize, Michael Weißenrieder, fühlt er sich sogar so eng verbunden, dass er sagt: „Wir sind aus einem Guss.“Dabei ergänzen sie sich gut. Weißenrieder sei in Sachen Kommunikation und Sicherheit besonders stark, er selbst sei eher der Impulsivere.
Hexeneck, Gumpige, Freitagszunftund Pfarrgemeindeball, Narrenbaumstellen und Kehraus – die Tage in der Hochfasnet sind vollgepackt. Zuviel? Nein, so Angele. Das Programm empfinde er als genau richtig. Auch die positive Resonanz beim Freitagsball habe ihn gefreut, denn dieser stand die letzten Jahre auf der Kippe. Toll fand er auch, dass beim Gumpigen ganz Junge bei den Ulkgruppen dabei gewesen seien – und es ihnen nicht peinlich war. Das mache für ihn Fasnet aus.
Beim Kehraus habe es nochmal richtig Party gegeben – bis weit in die Morgenstunden. Jetzt heißt es bei Angele aber erst einmal: Die Wohnung auf Null stellen. Ein wenig traurig sei das natürlich schon, aber Angele ist niemand, der Dingen ewig nachweint. Denn auch das sei Fasnet: Ein Kreislauf, der Sinn mache.
Und zu tun gibt es jetzt sowieso genug für die Aulendorfer. Das Landschaftstreffen 2025 steht an. Viel Zeit zum Verschnaufen bleibt da nicht.