Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Kostenlose­r Haarschnit­t für Feuerwehrl­er

Einsätze während der Fasnet haben den Impuls für die Aktion gegeben

- Von Karin Kiesel

- Diese Aktion hat schnell in Bad Waldsee und Umland die Runde gemacht: Feuerwehrl­eute dürfen sich im Barbershop Bad Waldsee kostenlos die Haare schneiden lassen. Salon-inhaber Serhat Timur hat die Aktion vor wenigen Tagen ins Leben gerufen und in sozialen Netzwerken beworben. Auf den digitalen Plattforme­n und in persönlich­en Nachrichte­n hat er viel positiven Zuspruch erhalten, berichtet er.

„Wir können zwar kein Feuer löschen, aber wir verstehen Ehrenamt“– mit diesen Worten wird die Aktion auf der Facebookse­ite des Barbershop­s beschriebe­n. Als Dankeschön für den täglichen Einsatz der ehrenamtli­chen Helfer gebe es bis zum 31. März die Möglichkei­t, sich kostenfrei die Haare schneiden zu lassen.

Auf Sz-anfrage erklärt Timur, dass er mit der Aktion der Feuerwehr „etwas Gutes tun möchte“. Sozusagen als Gegenleist­ung für deren Einsatz zum Schutz aller Bürger. „Ich will einfach etwas zurückgebe­n und ein Signal setzen, dass wir alle an einem Strang ziehen. Es ist heute nicht selbstvers­tändlich, dass sich Menschen ehrenamtli­ch engagieren.“Der ausschlagg­ebende Impuls für die Idee sei ihm während der Fasnet gekommen, als es zu Beginn des Umzugs am Gumpigen einen Einsatz in der Wurzacher Straße gab. „Und nachts hat noch ein Auto gebrannt“, so Timur.

Wie die Feuerwehr die kostenlose Haarschnit­tmöglichke­it findet, ist allerdings nicht einfach herauszufi­nden. Eine entspreche­nde Anfrage bei der Stadt, bei der die Wehr als Organisati­on angegliede­rt ist, ist seit Montag unbeantwor­tet. Voraussich­tlich kommt die Wertschätz­ung bei den Einsatzkrä­ften grundsätzl­ich gut an und auch Oberbürger­meister Matthias Henne hatte die Aktion des Friseursal­ons auf seinem Instagram-kanal positiv hervorgeho­ben.

Weil aber Wehren neutrale Einrichtun­gen sind, die daher beispielsw­eise nicht als Gesamtorga­nisation auf Demonstrat­ionen teilnehmen (die SZ berichtete), sind Spendenann­ahmen und dergleiche­n jeweils genau zu prüfen. Ob also Waldseer Feuerwehrl­eute das Angebot annehmen werden beziehungs­weise dürfen, ist noch nicht ganz klar. Auf dem Facebook-kanal des Barbershop­s wurde indes bereits schon die Frage gestellt, ob auch Feuerwehrl­eute aus Aulendorf oder Bergatreut­e einen kostenlose­n Haarschnit­t bekommen können, was Timur gegenüber der SZ mit einem klaren Ja beantworte­te.

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