Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
„Das ist unsolidarisch und bedarf Korrektur“
Schulen in freier Trägerschaft wie die Eugen-bolz-schule werden zu circa 80 Prozent vom Staat subventioniert.
In deren schulischem Aufnahmeformular steht Folgendes: „Mit der Aufnahme meines / unseres Kindes an die Eugen-bolzschule erkläre/-n ich / wir unseren Beitritt zum Freien Kath. Schulwerk Bad Waldsee e. V.“. Außerdem muss die katholische Zielsetzung der Schule anerkannt werden.
Da stellt sich doch die Frage, welches nicht-christliche Elternpaar ein Kind auf solch eine Schule schickt. Nun sind aber gerade die Migranten aus dem arabischen Raum eher Moslems und die ukrainischen Flüchtlinge eher orthodoxen Glaubens.
Da fügt es sich doch hervorragend, dass diese Kinder aus den genannten Gründen nicht die Beschulung in dieser und anderen katholischen Schulen in Anspruch nehmen werden. Möglicherweise ist gerade dies der Grund, warum Eltern ihre Kinder nicht in die nächstgelegene öffentliche Schule, sondern auf diese Schule schicken, was sicherlich unter Nennung vielfältiger anderer Gründe abgestritten werden wird.
Das staatliche Geld nimmt man gern, die aktuellen Probleme sollen die staatlichen Schulen tragen, die unter der zusätzlichen Schülerlast ächzen. Das ist hochgradig unsolidarisch und bedarf einer dringenden Korrektur. Die katholische Kirche ist wegen vielfältiger anderer Probleme berechtigt in der Kritik. Sie muss sich in diesem Themengebiet zusätzlich den Vorwurf der sozialen Ausgrenzung und Diskriminierung gefallen lassen.
Es lässt sich auch nicht vermeiden, dass OB Henne als Vorsitzender des Stiftungsrates der Eugen-bolz-schule hinsichtlich seiner Objektivität gegenüber den örtlichen staatlichen Schulen unter besonderer Beobachtung der Eltern und Schulkollegien steht.