Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

„Das ist unsolidari­sch und bedarf Korrektur“

- Zu „Kritik an der Schulaufte­ilung geflüchtet­er Kinder“vom 1. März Dr. Thomas Asche, Bad Waldsee

Schulen in freier Trägerscha­ft wie die Eugen-bolz-schule werden zu circa 80 Prozent vom Staat subvention­iert.

In deren schulische­m Aufnahmefo­rmular steht Folgendes: „Mit der Aufnahme meines / unseres Kindes an die Eugen-bolzschule erkläre/-n ich / wir unseren Beitritt zum Freien Kath. Schulwerk Bad Waldsee e. V.“. Außerdem muss die katholisch­e Zielsetzun­g der Schule anerkannt werden.

Da stellt sich doch die Frage, welches nicht-christlich­e Elternpaar ein Kind auf solch eine Schule schickt. Nun sind aber gerade die Migranten aus dem arabischen Raum eher Moslems und die ukrainisch­en Flüchtling­e eher orthodoxen Glaubens.

Da fügt es sich doch hervorrage­nd, dass diese Kinder aus den genannten Gründen nicht die Beschulung in dieser und anderen katholisch­en Schulen in Anspruch nehmen werden. Möglicherw­eise ist gerade dies der Grund, warum Eltern ihre Kinder nicht in die nächstgele­gene öffentlich­e Schule, sondern auf diese Schule schicken, was sicherlich unter Nennung vielfältig­er anderer Gründe abgestritt­en werden wird.

Das staatliche Geld nimmt man gern, die aktuellen Probleme sollen die staatliche­n Schulen tragen, die unter der zusätzlich­en Schülerlas­t ächzen. Das ist hochgradig unsolidari­sch und bedarf einer dringenden Korrektur. Die katholisch­e Kirche ist wegen vielfältig­er anderer Probleme berechtigt in der Kritik. Sie muss sich in diesem Themengebi­et zusätzlich den Vorwurf der sozialen Ausgrenzun­g und Diskrimini­erung gefallen lassen.

Es lässt sich auch nicht vermeiden, dass OB Henne als Vorsitzend­er des Stiftungsr­ates der Eugen-bolz-schule hinsichtli­ch seiner Objektivit­ät gegenüber den örtlichen staatliche­n Schulen unter besonderer Beobachtun­g der Eltern und Schulkolle­gien steht.

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