Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Auftakt nach Maß für Tsb-judokas
Ravensburger Kämpfer starten mit einem Sieg in die 2. Bundesliga
(sz/tk) - Der TSB Ravensburg hat als Aufsteiger in der 2. Judo-bundesliga das Ziel Klassenerhalt. Trainer Uli Rothenhäusler gab vor der Saison die Devise aus, auf dem Weg zum angestrebten Ligaverbleib die Heimkämpfe zu gewinnen. Der Auftakt in die neue Saison ist den Judokas des TSB auf alle Fälle geglückt: Gegen das Judoteam Rheinland gewannen die Ravensburger in der gut besuchten und stimmungsvollen Kuppelnauhalle mit 9:5.
Der Auftritt des Fanfarenzugs Oberzell hatte der Veranstaltung laut Rothenhäusler gleich zu Beginn einen tollen Rahmen gegeben. Auf der Matte zeigte der baden-württembergische Meister der vergangenen Saison vor mehr als 300 Zuschauern nach der Pause einen fast perfekten Kampf und drehte einen 3:4-Halbzeitrückstand zum 9:5-Endstand. In der noch nicht sonderlich aussagekräftigen Tabelle sind die Tsbkämpfer vorerst Dritter – hinter dem Bundesligaabsteiger VFL Sindelfingen und dem Vorjahresmeister 1. Judoteam Heidelbergmannheim.
Den nächsten Kampftag bestreiten die Ravensburger am letzten Aprilwochenende bei eben jenem Vorjahresmeister, 14 Tage später geht es zum Bundesliga-absteiger und mehrfachen deutschen Mannschaftsmeister Rüsselsheim. Hier wird es für die Tsb-judokas extrem schwer. Nächster Heimkampf in der Kuppelnauhalle ist am 15. Juni gegen Kim Chi Mainz.
Dass es am Samstagabend Grund zum Feiern geben würde, war zu Beginn nicht abzusehen. „Wir haben völlig unnötig Kämpfe abgegeben“, schimpfte Tsbtrainer Uli Rothenhäusler beim Halbzeitstand von 3:4. Christian Vögele (bis 100 Kilogramm) mit einer Außensichel gegen Dimitar Dimitrov, Niklas Böhm (bis 66 kg) mit einem Haltegriff gegen Eric Lenz und Luca Guilbaut (bis 73 kg) mit einer Selbstfalltechnik gegen
Dominik Bogdanov gewannen ihre Duelle zwar.
Konstantin Lehmann (bis 60 kg) unterlag dem besten Bad Emser Robin Coßmann nach starkem Kampf. „Unnötig waren die anderen Niederlagen“, sagte Rothenhäusler und meinte die abgegebenen Kämpfe von Robin Weiler (bis 90 kg), Marco Frey (bis 81 kg) und Khangarel Bathuyag (Schwergewicht). Bathuyag war gegen den Ukrainer Nikolai Tereshchenko drückend überlegen und führte bereits mit zwei Strafen. Doch dann wollte der Ravensburger unbedingt den vorzeitigen Sieg, wurde ausgekontert und verlor.
Beim Stand von 3:4 gab es eine 30-minütige Pause, dann ging es
in den Rückkampf. Hier mussten beide Mannschaften laut Regelwerk jeweils mindestens zwei neue Kämpfer aufbieten. Mit der neuen Aufstellung lief es beim TSB nahezu perfekt.
Vögele (bis 100 kg) holte gegen Aaron Franken mit einer kleinen Außensichel den Ausgleich. Der neu aufgebotene Arne Böhm (bis 60 kg) erkämpfte sich gegen den starken Franzosen Aymeric Hahn zwei Wazzari-wertungen und drehte das Momentum zugunsten seines Teams. Der nun eine Gewichtsklasse höher eingesetzte Frey (bis 90 kg) besiegte den Dritten der deutschen Einzelmeisterschaft, Yaroslav Demydenko, mit einem Haltegriff und Böhm (bis 66 kg) holte gegen Coßmann mit
einer kleinen Außensichel den siebten Punkt. Dass Riadh Ben Sassi (über 100 kg) gegen Weber wegen einer unerlaubten Handlung disqualifiziert wurde, störte am Ende keinen Ravensburger mehr.
Schließlich machten Elis Bonitz (bis 81 kg) mit einem Armhebel gegen Oleg Kirsanov und Guilbaut mit einer Außensichel gegen Vincent Schiff ler den Sieg für den TSB klar. „Insgesamt war es ein super Start für uns in die 2. Bundesliga“, zeigte sich Rothenhäusler am Ende doch sehr zufrieden. „Wir haben zwei Punkte, tolle Kämpfe gesehen und hatten eine volle Halle mit super Fans. Das war der erste sehr wichtige Schritt Richtung Klassenerhalt.“