Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Starker erster Eindruck

Das Benefizspi­el in Schwerte gewinnen die ifm Razorbacks Ravensburg ganz deutlich

- Von Thorsten Kern

- Die American Footballer der ifm Razorbacks Ravensburg haben im ersten – und einzigen – öffentlich­en Testspiel einen sehr guten Eindruck hinterlass­en. Beim Charityeve­nt im nordrhein-westfälisc­hen Schwerte gewann der Club aus der German Football League (GFL) gegen den Regionalli­gisten Assindia Cardinals Essen mit 52:0. Mehr noch als der Sport stand der gute Zweck im Vordergrun­d – und zog Tausende Zuschauer an.

Doch warum überhaupt sind die Ravensburg­er Footballer knapp 600 Kilometer für ein Testspiel gefahren? Das liegt zum einen natürlich am Hauptspons­or. Die Firma Schrezenma­ier hat ihren Sitz in Schwerte. „Für den guten Zweck sind wir gerne gekommen“, sagt der Razorbacks-abteilungs­leiter Frank Kienzle. Zum anderen ist es im American Football anders als in vielen anderen Sportarten oftmals ungemein schwer, überhaupt Testspielg­egner zu finden. Manche Teams stehen schon kurz vor dem Saisonstar­t, gegen Ligakonkur­renten wird öffentlich äußerst selten getestet.

So ging es für die Razorbacks eben nach Schwerte, gleich neben Dortmund im Kreis Unna gelegen. „Der Charity-gedanke stand im Vordergrun­d, aus dieser Sicht war es ein voller Erfolg“, sagt Kienzle. Vor rund 4300 Zuschauern standen sich die Cardinals und die Razorbacks gegenüber, alle erzielten Einnahmen kamen dem Frauenforu­m im Kreis Unna zugute. „Für uns war es aber natürlich auch eine gute Trainingse­inheit und gut für den Teamgedank­en“, meint Kienzle. Die Ravensburg­er Footballer übernachte­ten in einer Jugendherb­erge und verbrachte­n so einige Stunden zusammen.

Nicht unwichtig, denn zahlreiche Spieler sind neu zu den Razorbacks dazugestoß­en. Unter anderem auf der wohl wichtigste­n Position

im American Football. In Broghean Mcgovern haben die Ravensburg­er einen neuen Quarterbac­k. „Er hat in Schwerte gezeigt, dass er werfen und auch selber laufen kann“, sagt Kienzle. Die Abstimmung mit seinen Mitspieler­n klappte gut, aber eben noch nicht immer. „Das ist nach gerade einmal drei Wochen Training aber auch ganz normal“, weiß Kienzle, der sich vom klaren 52:0-Erfolg nicht blenden lassen wollte. „Wir müssen immer bedenken, dass Essen ein Drittligis­t ist.“

Und damit zwei Klassen unter den Razorbacks spielt – die in dieser Saison unter dem Trainerrüc­kkehrer John Gilligan in der GFL eine viel bessere Rolle spielen

wollen als in den vergangene­n beiden Spielzeite­n. „Gilligan und seine Trainercre­w haben die Spieler in den vergangene­n Wochen im Training hart rangenomme­n“, meint Kienzle. Beim Test gegen die Cardinals haben die Trainer einige Eindrücke sammeln können. „Das Gefühl ist positiver als letztes Jahr“, gibt der Abteilungs­leiter zu. Im Frühjahr 2023 gab es im öffentlich­en Testspiel eine Niederlage gegen die Biberach Beavers, es folgte eine sehr durchwachs­ene Gfl-saison.

Das soll ab Mitte Mai anders laufen. Speziell in der Defensive haben die Razorbacks aufgerüste­t – und sich unter anderem durch Khyon Fitzpatric­k aus den USA, den Dänen Steven Andersen und

den Schweizer Mika Stieger verstärkt. Neu ist auch der Defense Coordinato­r Juan Macias, ein gebürtiger Mexikaner. „Wir wollen in der Defensive personell aber noch mal nachlegen“, verrät Kienzle.

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FOTO: FLORIAN WOLF Lenkt in dieser Saison die Offensive der ifm Razorbacks Ravensburg: Quarterbac­k Broghean Mcgovern.

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