Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Nur noch einen Sieg vom Titel entfernt
VFB Friedrichshafen schlägt die BR Volleys in beeindruckender Manier mit 3:1
- Die Meisterserie der Berlin Recycling Volleys könnte in diesem Jahr ein Ende finden. Im Heimspiel am Mittwochabend hat der VFB Friedrichshafen im Play-off-finale der Volleyball-bundesliga nachgelegt und dem überraschenden 3:2Auswärtserfolg am Montag einen 3:1 (19:25, 30:28, 25:15, 25:16)Sieg folgen lassen. Das feierten die Häfler vor rund 1000 Zuschauern in der ausverkauften Spacetech-arena mit einem kleinen Tanz. Nun sind sie nur noch einen Sieg vom 14. deutschen Meistertitel entfernt – es wäre der erste seit 2015, danach triumphierte Berlin siebenmal in Folge. Den ersten Matchball hat der VFB am Samstag in der Max-schmeling-halle (18 Uhr, live bei Dyn). In der Spacetech-arena gibt es erneut ein Public Viewing.
„Wir haben einfach gut gespielt“, lobte Vfb-trainer Mark Lebedew sein Team. Seine Prognose ist eingetroffen. „Berlin war heiß und stark am Anfang und hat im Aufschlag richtig Druck gemacht. Das war zu erwarten, es war klar, dass sie nicht von Anfang an die weiße Fahne hissen werden“, sagte er und freute sich: „Wir haben gut dagegengehalten und am Ende kein einziges Ass abgegeben. Das war sehr wichtig.“
Dennoch ging der erste Satz an Berlin, eine der wichtigsten Aufgaben war es aus Lebedews Sicht deshalb, geduldig zu bleiben. Friedrichshafen stellte die Angreifer der BR Volleys nach und nach über eine starke Block-abwehr-arbeit kalt und nach dem knappen Sieg im zweiten Satz „haben wir mehr Kraft und Energie bekommen, die weniger“, meinte der VFB Trainer.
Die laute Unterstützung der eigenen Zuschauer tat ihr Übriges und gab den Häf lern einen weiteren Schub. „Hinten raus ist uns alles gelungen“, sagte Vfb-geschäftsführer Späth-westerholt.
Vor Spiel 2 hatte Lebedew eigentlich nur eine Personalentscheidung zu treffen: Jackson Young oder Jan Fornal? Und der Australier entschied dafür, den schwächelnden Kanadier herauszunehmen und Edeljoker Fornal in die Startaufstellung zu berufen. „Der Wechsel in der Anfangsformation war schon ein kleines Risiko“, wusste Lebedew. Keine Überraschung war das Vertrauen in Kapitän Marcus Böhme, Zuspieler Aleksa Batak, Mittelblocker José Israel Masso Alvarez, Außenangreifer Tim Peter, Diagonalspieler Michal Superlak und Libero Nikola Pekovic.
Berlin, als Favorit in die Bestof-five-finalserie gestartet, spielte einen überzeugenden ersten Satz. Sotola war gut unterwegs und die BR Volleys brachten den früh erarbeiteten Vorsprung sicher nach Hause. Böhme blockte einen Berliner Angriff zum 25:19 für die Gäste ins Aus. Eine starke Antwort auf die erste Heimniederlage seit zwei Jahren.
Nach nur wenigen Minuten im zweiten Satz verloren die Berliner einen ihrer Leistungsträger. Außenangreifer Ruben Schott verließ das Feld verletzungsbedingt, der VFB sollte den Satz am Ende knapp mit 30:28 gewinnen. „Danach sind ein bisschen die Köpfe runtergegangen“, gestand Berlins Zuspieler Johannes Tille. Die Gäste befinden sich nach zwei Wochen Pause nach ihrem Halbfinale aktuell nicht im Play-offmodus und wirken als Team nicht gefestigt genug, um Rückschläge zu verarbeiten. Zudem ist das Team von Trainer Joel Banks gerade sehr unflexibel. Als der VFB vermehrt Lösungen gegen Sotola fand, versuchte Tille vieles. Friedrichshafen hatte jedoch auf alles Antworten und alle Einwechslungen der Gäste verpufften. Lebedews Team spielte sich in einen Rausch und gewann in beeindruckender Manier die Sätze drei (25:15) und vier (25:16).