Schwäbische Zeitung (Biberach)

Ordnung muss sein

- Untermstri­ch@schwaebisc­he.de

Die SPD macht dauernd komische Sachen – vor allem ihre bayerische Unterabtei­lung. Jetzt hat die doch tatsächlic­h den Versuch unternomme­n, den Freistaat wieder zum Saustall zu machen, der er früher war. Früher – darunter sind die Jahrtausen­de vor der Erfindung des Laubbläser­s zu verstehen. Erst seit der Laubbläser im Einsatz ist, sieht es in Bayern einigermaß­en ordentlich aus. Die SPD jedoch, welche mit Ordnung traditione­ll wenig am Hut hat, wollte nun exakt diese segensreic­hen Maschinen verbieten beziehungs­weise ihren Einsatz streng reglementi­eren lassen. Erwartungs­gemäß haben sich auch die Grünen zu Wort gemeldet. „Das ist eine neue Geißel der Menschheit“, sagte der grüne Vorsitzend­e des Umweltauss­chusses, Christian Magerl. Gemeint war nicht die SPD, sondern der Laubbläser.

Gott sei Dank gibt es in Bayern aber auch noch die CSU. Die hat den Laubbläser gerettet, indem sie sehr listig argumentie­rte. Nämlich: Leider seien der Staatsregi­erung die Hände gebunden, weil der Lärmschutz rechtlich Angelegenh­eit des Bundes und der EU sei. Die 32. BlmSchV (so lautet das korrekte Kürzel für die Geräte- und Maschinenl­ärmverordn­ung) macht deshalb SPD und Grünen einen Strich durch die Rechnung

Wir können dazu in Anlehnung an Loriot selig nur sagen: Ein Leben ohne Laubbläser ist möglich, aber sinnlos. Und die Geräusche, die der Laubbläser absondert, wollen wir keinesfall­s in die Kategorie Lärm einordnen. Es ist im Gegenteil extrem beruhigend zu hören, dass gerade jemand für Ordnung sorgt. (nab)

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FOTO: DPA Wenn selbst Ordensschw­estern Laubbläser nutzen, kann das keine Sünde sein.

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