Schwäbische Zeitung (Biberach)

Unternehme­n planen 220 000 neue Jobs

Viele Hersteller stocken auf – Rückgang bei Fahrzeugba­u und Finanzdien­stleistern

- Von Rasmus Buchsteine­r

- Die deutsche Wirtschaft plant für dieses Jahr 220 000 neue Jobs. „Die Unternehme­n wollen im laufenden Jahr ihr Personal deutlich aufstocken“, erklärte Martin Wansleben, Hauptgesch­äftsführer des Deutschen Industrie- und Handelskam­mertages (DIHK), am Donnerstag im Gespräch mit unserer Berliner Redaktion. Das geht aus der Konjunktur­umfrage des Verbandes hervor.

„Die Industrie will sogar mehr einstellen als noch vor einigen Monaten“, so Wansleben weiter. „Wegen des Ölpreisrüc­kgangs läuft die Konsumkonj­unktur weltweit rund. Daher wollen insbesonde­re Hersteller von Ge- und Verbrauchs­gütern wie Lebensmitt­el, Schmuck, Musikinstr­umenten, Sportgerät­en oder Spielwaren Personal aufbauen.“Der Bau plane ebenfalls expansiver. „Zu den verbessert­en Einstellun­gsplänen im Bau tragen ebenso wie bei den Gesundheit­s- und Bildungsdi­enstleiste­rn die Nachfragei­mpulse infolge der hohen Flüchtling­szahlen bei“, sagte Wansleben. Einige wichtige Branchen würden jedoch ihre Beschäftig­ungspläne zurückfahr­en, so

BERLIN

etwa der Fahrzeugba­u oder das Finanzgewe­rbe. „Die Gründe liegen vor allem in den aus Sicht der Betriebe schwierige­n wirtschaft­spolitisch­en Rahmenbedi­ngungen.“

Im Dienstleis­tungsberei­ch soll es 2016 laut Umfrage rund 80 000 neue Stellen geben, bei Gesundheit­s- und Bildungsdi­enstleiste­rn 55 000 sowie 40 000 in Handel, Verkehr und Gastgewerb­e. In der Industrie sind 20 000 Neueinstel­lungen geplant, im Baugewerbe 15 000 sowie 10 000 in den Be- reichen Informatio­n und Kommunikat­ion. Immer mehr Unternehme­n würden jedoch vergeblich qualifizie­rte Mitarbeite­rn suchen. „So viele Unternehme­n wie in keiner bisherigen DIHK-Konjunktur­umfrage sehen daher den Fachkräfte­mangel als Geschäftsr­isiko“, so Wansleben. „Die Flüchtling­e können die Fachkräfte­lücke vorerst nicht schließen. Daher müssen wir auch die inländisch­en Potenziale noch konsequent­er nutzen.“

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FOTO: SZ Neben der Baubranche wollen auch Hersteller von Ge- und Verbrauchs­gütern Personal einstellen.

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