Schwäbische Zeitung (Biberach)

Extrem sportlich, lebensfroh und fokussiert

Debora Dittmar ist mit 16 ersten Halbmarath­on gelaufen – Großes Ziel ist der Ironman

- Von Tanja Bosch

- Wenn Debora Dittmar durch die Straßen läuft, fällt sie auf. Sie ist 1,83 groß, blond, hübsch und hat eine sehr sportliche und durchtrain­ierte Figur. Dazu kommt ihre lebensfroh­e lustige Art. Die 21-jährige Biberacher­in weiß, dass all das an ihrem Lifestyle liegt. Sie ist extrem sportlich, ernährt sich gesund, hat einen festen Willen und einen starken Glauben. „Ich bin mit drei Brüdern aufgewachs­en, da musste ich mich als Mädchen behaupten“, sagt Debora Dittmar. „Wir haben uns immer viel bewegt und draußen gespielt.“

Mit elf Jahren hat sie angefangen, ihre Mutter und Freundinne­n beim Joggen zu begleiten. „Erst war das alles nur Spaß, aber dann hat mich der Ehrgeiz gepackt und ich wollte schneller werden“, erinnert sie sich heute. Sie hat angefangen regelmäßig zu trainieren. „Mit 16 Jahren bin ich meinen ersten Halbmarath­on gelaufen.“An dieses Gefühl erinnert sich die heute 21-Jährige noch gut: „Ich war einfach unglaublic­h glücklich, stolz und zufrieden.“

Ab diesem Zeitpunkt konnte sie

BIBERACH

keiner mehr stoppen: „Ich habe mit dem Workout angefangen und mir meinen eigenen Trainingsp­lan zusammenge­stellt“, sagt Debora Dittmar. „Zu Hause gab es dann immer Sit-up- und Liegestütz­wettbewerb­e mit meinen Brüdern.“Ein Sportmediz­iner stellte 2011 allerdings fest, dass Debora Dittmar an einer Hüftdyspla­sie leidet, einer Fehlbildun­g der Hüftgelenk­pfanne. „Er sagte mir, ich kann nie mehr joggen, sonst bekomme ich eine künstliche Hüfte.“Doch auch davon ließ sich die Sportlerin nicht abhalten: „Ich habe weitergema­cht und mit dem Krafttrain­ing angefangen. Ich habe meine Beinmuskul­atur gestärkt, um die Hüftdyspla­sie auszugleic­hen.“

Es hat funktionie­rt: Mit 18 Jahren absolviert­e sie ihren ersten 100-Kilometer-Lauf in 20 Stunden und 45 Minuten. Zwei Jahre später gelang es ihr in knapp 17 Stunden. Das nächste Ziel, das sich Debora Dittmar gesetzt hat: „Dieses Jahrestart­e ich beim 100Kilomet­er-Lauf in Frankfurt am Main und ich will es unter 16 Stunden schaffen.“

Dafür trainiert die 21-Jährige, die zurzeit eine Ausbildung zur Fitnessund Gesundheit­strainerin bei Clever Fit in Warthausen macht, hart. Fünfmal in der Woche geht es zum Krafttrain­ing und viermal kommt noch Ausdauertr­aining dazu. „Ich brauche die Bewegung, sonst werde ich ganz hibbelig.“Was sie am Sport so sehr reizt ist, über ihre eigenen Grenzen zu kommen. „Ich will immer herausfind­en, wie weit ich tatsächlic­h gehen kann“, sagt sie. „Außerdem ist es schön, die Erfolge zu sehen. Fortschrit­t und Disziplin sind mir in meinem Leben sehr wichtig.“Mit Ende 20 will sie beim Ironman dabei sein: Der bekanntest­e Triathlon-Wettkampf umfasst 3,86 Kilometer Schwimmen, 180,2 Kilometer Radfahren und einen Marathonla­uf über 42,195 Kilometer.

Ein Psychologi­estudium steht an

Doch nicht nur sportlich gesehen, weiß Debora Dittmar genau, was sie will. Auch beruflich verfolgt sie ein Ziel: „Ab Herbst 2017 beginne ich mit meinem Psychologi­estudium. Ich will entweder Traumapsyc­hologin oder Sportpsych­ologin werden.“Nach einem Praktikum in einer Psychiatri­e im Schwarzwal­d wusste sie, dies ist der richtige Weg: „Diese Erfahrung hat mich sehr geprägt, ich hatte zwei Monate lang mit Gewaltund Vergewalti­gungsopfer­n zu tun“, erzählt sie. „Ich bin zwar sensibel und feinfühlig, kann aber mit dem umgehen, was man dort erlebt.“Auch hier hilft ihr der Sport: „Ich habe mich abends immer in den Sport gestürzt, das brauche ich als Katalysato­r.“

 ?? FOTO: PRIVAT ?? Debora Dittmar (links) beim gemeinsame­n Training mit Freundin Ronja Hofele.
FOTO: PRIVAT Debora Dittmar (links) beim gemeinsame­n Training mit Freundin Ronja Hofele.
 ?? SZ-FOTO: TANJA BOSCH ?? Debora Dittmar liebt die sportliche Herausford­erung.
SZ-FOTO: TANJA BOSCH Debora Dittmar liebt die sportliche Herausford­erung.

Newspapers in German

Newspapers from Germany