Schwäbische Zeitung (Biberach)
In der Ortsmitte wird endlich gebaut
Spatenstich für Wohn- und Geschäftshaus in Kirchberg – Fertigstellung Ende 2016
- Das Grundstück in der Marktstraße 8 und die Überlegungen, wie dieser Teil der Ortsmitte gestaltet werden soll, beschäftigen die Gemeinde Kirchberg schon seit Jahren. Jetzt wird es endlich konkret. Die Firma Brefa Bauunternehmung aus dem bayerischen Woringen investiert auf dem rund 2200 Quadratmeter großen Grundstück in ein Wohn- und Geschäftshaus. Am Donnerstag war Spatenstich, Ende des Jahres soll der Neubau stehen.
Ins Erdgeschoss ziehen der Allgemeinarzt Dr. Peter Bühler (bisher Marktstraße 5), die Kreissparkasse Biberach (bisher Hauptstraße 18) und die Bäckerei Grieser aus Ochsenhausen. In den beiden Obergeschossen entstehen neun barrierefreie Wohnungen, die vermietet werden. Bürgermeister Jochen Stuber war in seiner Rede anzumerken, welche Bedeutung dieses Projekt für seine Gemeinde hat. Seit knapp sechs Jahren sei er mittlerweile im Amt, seither beschäftige in das Thema Marktstraße 8.
Es habe in dieser Zeit Höhen und Tiefen gegeben – unter anderem sprang ein Investor wieder ab. Deshalb ging sein Dank auch an die Fir-
KIRCHBERG
ma Brefa. „Es ist nicht selbstverständlich, dass man in einem 2000Seelen-Dorf einen Investor findet, der dieses Risiko eingeht“, sagte Stuber. Er sei froh, dass dieses Projekt nun konkrete Formen annimmt. „Für uns ist es wichtig, dass wir an zentraler Stelle so etwas hinbekommen.“
Brefa-Geschäftsführer Gerhard Breher betonte, dass seine Firma gerne in Kirchberg investiere, „damit die Nahversorgung auch in Zukunft gewährleistet ist“. Bislang sei alles „relativ reibungslos“verlaufen. Kritik gab es von Breher lediglich für manche Vorschrift in Baden-Württemberg: So beklagte er teils „extre- me Gebühren“sowie die Anzahl der auszuweisenden Fahrradstellplätze. „So viele Fahrräder gibt es in Kirchberg gar nicht.“
Barrierefreie Praxisräume
Kreissparkassen-Regionaldirektor Robert Loritz sprach von einer „etwas ungewöhnlichen“Entscheidung eines regionalen Kreditinstituts, in die Fläche zu investieren. Dies sei „gegen den Trend der Zeit“. Er sei aber der Überzeugung, dass Banken mit Filialschließungen in Gemeinden mit Einwohnerzahlen zwischen 2000 und 5000 am eigenen Ast für die Zukunft sägen. Als einen „richtig großen Schritt“bezeichnete Dr. Pe- ter Bühler den bevorstehenden Umzug seiner Praxis in das neue Wohnund Geschäftsgebäude. Künftig sind die Praxisräume ebenerdig zu erreichen, was für Patienten, die schlecht zu Fuß sind, eine große Erleichterung sei. Er versuche, so Bühler, die Gemeinde dabei zu unterstützen, die ärztliche Versorgung auf dem Land zu sichern. Denn mit den neuen Praxisräumen werde eine gute Basis geschaffen, auch für nachfolgende Arztgenerationen.
Circa ein Dreivierteljahr sollen die nun beginnenden Bauarbeiten dauern. „Wir freuen uns auf die Eröffnung Ende des Jahres“, sagte Winfried Ried von der Firma Brefa.