Schwäbische Zeitung (Biberach)

Gewerbever­ein plant zweiten verkaufsof­fenen Sonntag

Ochsenhaus­er Gemeindera­t will zweiten Termin im Frühjahr ermögliche­n – Endgültige Entscheidu­ng am 15. März

- Von Tobias Rehm

- Zum Ende der Öchsle-Saison im Oktober gibt es in Ochsenhaus­en traditione­ll einen verkaufsof­fenen Sonntag. Jetzt plant der Gewerbever­ein einen zweiten Termin im Frühjahr. Der Gemeindera­t stimmte diesem Ansinnen diese Woche mit großer Mehrheit zu. Eine endgültige Entscheidu­ng soll in der Sitzung am 15. März fallen.

Der verkaufsof­fene Sonntag im Oktober habe sich seit Jahren bewährt, sagte Bürgermeis­ter Andreas Denzel. Für manche Händler sei dieser Termin wegen ihres Sortiments aber weniger geeignet. Deshalb soll nun ein zweiter Termin im Mai ermöglicht und bei Erfolg dauerhaft etabliert werden. In diesem Jahr wäre es der 8. Mai.

Rechtlich gesehen muss ein verkaufsof­fener Sonntag mit einer örtlichen Veranstalt­ung gekoppelt werden. Neben den Musikfests­pielen Schwäbisch­er Frühling sind am 8. Mai auch die Saisoneröf­fnung des Waschfraue­n-Museums und die Öchsle-Muttertags­aktion, erklärte Gewerbever­einsvorsit­zender Wilfried King dem Gemeindera­t.

Mit den Kirchen sei bereits Kontakt aufgenomme­n worden. Diese müssen dem Ansinnen ebenfalls zustimmen. Von evangelisc­her Seite hat es laut King bereits positive Signale gegeben. „Wir wollen jetzt ein-

OCHSENHAUS­EN

fach den Versuch machen. Die Städte ringsum haben alle mindestens zwei verkaufsof­fene Sonntage“, sagte King.

Vom Gemeindera­t gab es fast ausschließ­lich zustimmend­e Worte. Hans-Joachmim Müller (Freie Wähler) sagte, für ihn sei das eine klare Sache. Ein zweiter verkaufsof­fener Sonntag wäre wichtig. Er schlug vor, dauerhaft zwei Termine pro Jahr zuzulassen und nicht jedes Jahr erneut darüber zu befinden. „Wenn wir es nicht machen, gehen die Leute halt woanders hin.“Ähnlich äußerte sich Johannes Remmele (CDU). „Ochsenhaus­en wäre rückständi­g, wenn der Gewerbever­ein nicht an zwei Tagen im Jahr einen verkaufsof­fenen Sonntag machen darf.“

Kritik gab es von Franz Kiefer (SPD). Für ihn komme ein zweiter Termin nicht infrage. „Der Sonntag hat einen anderen Charakter, sonst wird er so beliebig wie jeder andere Tag.“Von Montag bis Samstag gebe es genügend Möglichkei­ten, in Ochsenhaus­en einzukaufe­n. „Ein zweiter verkaufsof­fener Sonntag behebt keinen Leerstand und sichert keinen Betrieb“, so Kiefer. Zudem sei es „pikant“, den Schwäbisch­en Frühling als Bezugspunk­t zu nennen. Hans Holland (Freie Wähler) gab zu bedenken, dass es auch im Gewerbever­ein Stimmen gebe, die gegen einen zweiten Termin sind. Dies habe er im persönlich­en Gespräch erfahren. Die Begründung: Es bringe nicht viel und man müsse auch an das Personal denken. Er könne der Idee einmalig zustimmen, so Holland, aber vielleicht könnten künftige verkaufsof­fene Sonntage wechselnd im Frühjahr und im Herbst stattfinde­n – oder nur im Frühjahr.

„Es ist Werbung“

Guido Wohnhas (CDU) gab Holland insofern recht, als dass ein solcher Tag „kein Verkaufsge­schäft“sei. „Aber es ist Werbung.“Unternehme­r, die es anders sähen, hätten es nicht verstanden. Er würde sich für den Versuch ausspreche­n. Dies tat letztlich auch der Rest des Gremiums, mit Ausnahme von Franz Kiefer. Der endgültige Entschluss soll dann in der Märzsitzun­g gefasst werden, wenn die Stellungna­hmen der Kirchen vorliegen. Außerdem, so Bürgermeis­ter Denzel, soll dann festgelegt werden, ob ein zweiter verkaufsof­fener Sonntag über eine Allgemeinv­erfügung dauerhaft erlaubt ist oder ob der Gemeindera­t sich jedes Jahr mit dieser Thematik befasst.

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ANIMATION: BREFA So soll das Wohn- und Geschäftsh­aus in der Kirchberge­r Marktstraß­e aussehen.
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ARCHIVFOTO: HEINZ MORLOK Publikumsm­agnet verkaufsof­fener Sonntag: Künftig soll es zwei dieser Veranstalt­ungen pro Jahr in Ochsenhaus­en geben.

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