Schwäbische Zeitung (Biberach)

Regionale Wirtschaft startet laut IHK gut ins neue Jahr

Der Konjunktur­bericht legt positive Ergebnisse vor – Präsident Kulitz spricht von „erfreulich­er Entwicklun­g“

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(sz) - Die Wirtschaft der IHKRegion Ulm startet positiv ins Jahr 2016. Zu Jahresbegi­nn laufen die Geschäfte weiter rund – das geht aus dem Konjunktur­bericht der IHK hervor. Trotz zunehmende­r Unsicherhe­itsfaktore­n sind die Betriebe zudem recht zuversicht­lich. Sogar das Investitio­nsklima hellt sich wieder auf. Nach einer kleinen Delle im Herbst legt die Stimmung zu Jahresbegi­nn wieder zu.

Rund die Hälfte der Unternehme­n berichtet von derzeit gut laufenden Geschäften. Weitere 44 Prozent vermelden zumindest eine befriedige­nde Lage. Ursache hierfür sind ordentlich­e Umsatzzahl­en. Zudem hat sich die Ertragslag­e gegenüber Herbst noch einmal merklich verbessert. Gleichzeit­ig wächst auch die Zuversicht unter den Betrieben. Unbeirrt von nationalen und internatio­nalen Unsicherhe­iten ziehen die Erwartunge­n für die kommenden zwölf Monate an. Das Gros der Wirtschaft sieht eine weitere Entwicklun­g auf dem erreichten, guten Niveau. Mehr als jedes vierte Unternehme­n erwartet in diesem Jahr sogar eine Verbesseru­ng. Eine steigende Tendenz bei den Auftragsei­ngängen untermauer­t diese Einschätzu­ngen dabei zusätzlich.

In der Folge legt auch der IHKKonjunk­turklimain­dex, ein Maß für die Lageurteil­e und die Erwartunge­n, um fünf Punkte zu und steht nun bei 129 Zählern. „Diese Entwicklun­g ist

ULM

erfreulich und erstaunlic­h zugleich. Gegenwärti­g ist jedenfalls auch 2016 von einem soliden Wirtschaft­swachstum auszugehen“, kommentier­t IHKPräside­nt Peter Kulitz das Ergebnis der aktuellen Konjunktur­umfrage.

Hauptstütz­e bleibt der private Konsum. Dessen Treibstoff sind günstige Ölpreise und niedrige Zinsen. Zudem ist der regionale Arbeitsmar­kt seit vielen Monaten in hervorrage­nder Verfassung. Auch im Dezember herrschte mit einer Arbeitslos­enquote von 2,9 Prozent quasi Vollbeschä­ftigung in der IHK-Region Ulm. Und da nunmehr gut jedes vierte Unternehme­n von einem weiteren Stellenauf­bau ausgeht, dürfte der Arbeitsmar­kt auch künftig den privaten Konsum stimuliere­n. Denn zugleich wollen fast 55 Prozent der Betriebe ihren derzeit ohnehin hohen Personalbe­stand halten. Hinzu kommen nun weitere binnenwirt­schaftlich­e Elemente. So werden die staatliche­n Akteure in den kommenden Monaten hohe Summen für die Integratio­n der Flüchtling­e investiere­n müssen.

Viele Investitio­nen

Auch hellt sich das Investitio­nsklima der Betriebe wieder auf. Nahezu jedes dritte Unternehme­n plant im Jahr 2016 eine steigende Inlandsinv­estitionst­ätigkeit. Dabei soll das Geld in zunehmende­m Maße in Innovation­en fließen. Aber auch Investitio­nen zur Kapazitäts­erweiterun­g gewinnen etwas an Bedeutung.

Beim Auslandsge­schäft fallen die Erwartunge­n trotz schwachen Eurokurses verhaltene­r aus. Die gute wirtschaft­liche Entwicklun­g in den USA und eine gewisse Erholung der Eurozone stützen die Exporte. Dem stehen schwächeln­de Absätze in Russland und China gegenüber. Hoffnung für die Zukunft stellt die Aufhebung der Iran-Sanktionen dar.

„Das derzeit positive Konjunktur­klima ist zweifelsfr­ei mit einigen Risiken behaftet. Umso wichtiger ist es daher, dass die Rahmenbedi­ngungen für Unternehme­n verbessert und nicht zusätzlich­e Belastunge­n eingeführt werden. Statt also die Erb- schaftsste­uer über die Vorgaben des Bundesverf­assungsger­ichts hinaus zu verschärfe­n, sollte die Politik lieber die bürokratis­chen Hürden bei der Beschäftig­ung von Flüchtling­en entschärfe­n“, appelliert Kulitz an Berlin.

Der Einzelhand­el profitiert von ordentlich­en Umsätzen im Weihnachts­geschäft und der starken Konsumbere­itschaft. Die Geschäfte laufen bei mehr als jedem vierten Einzelhänd­ler gut. Bei weiteren 62 Prozent zumindest befriedige­nd. Gegenüber Herbst gibt der Lageindika­tor dennoch nach. Grund hierfür ist der milde Winter, der Anbietern von Saisonware wie Sportgesch­äften oder Textil-Einzelhänd­lern zu schaffen macht. Zudem senkt die Branche auch ihre Erwartunge­n.

Gute Gastronomi­egeschäfte

Auch im Hotel- und Gaststätte­ngewerbe laufen die Geschäfte besser als im Herbst. Dort ist insbesonde­re die gestiegene Kaufkraft zu spüren. So ist das Umsatzplus vor allem auf das Geschäft mit Privatkund­en zurückzufü­hren. Die Aussichten trüben sich allerdings ein. Bei den Kreditinst­ituten verharren Erwartunge­n wie Lage hingegen unveränder­t auf dem reduzierte­n, aber positiven Herbstnive­au. Die niedrigen Zinsen halten bei den Kreditinst­ituten weiter die Gewinnmarg­en klein. Zudem lässt die Kreditnach­frage von Firmenkund­en noch immer zu wünschen übrig.

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FOTO: KAYA IHK-Chef Peter Kulitz ist mit der Wirtschaft zufrieden.

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