Schwäbische Zeitung (Biberach)

Einstand nach Maß

Ronaldos Klassetor beim 2:0 in Rom verhilft Trainerneu­ling Zinédine Zidane bei seiner Champions-League-Premiere

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(dpa/SID/sz) - Madrids um Wortspiele selten verlegene Sportpress­e ernannte Cristiano Ronaldo schnell zum „Kaiser von Rom“. Der Schütze des Führungsto­res beim 2:0-Erfolg von Real Madrid bei AS Rom ließ keinen Zweifel daran, dass er Trainer Zinédine Zidane für den Vater des Erfolgs hält, der den Königliche­n das Tor zum Viertelfin­ale der Champions League weit aufstieß. „CR7“lief nach seinem Führungsto­r jubelnd zur Trainerban­k und schloss Zidane in die Arme.

Mit seinem 89. Treffer in der Champions League baute der Portugiese seine Führung in der Torjägerli­ste des Wettbewerb­s aus. Diese Saison gelangen dem Portugiese­n im europäisch­en Elitewettb­ewerb bereits 12 Treffer; er nimmt nun seinen

ROM/MADRID

Rekord von 17 Toren aus der Saison 2013/14 ins Visier. Verbales Gift in den Freudentru­nk der Madrilenen mischte nur Zidanes Vorgänger Rafael Benítez. Der im Januar entlassene Trainer zog über Real-Präsident Florentino Pérez her. „In der Amtszeit von Pérez gewann der FC Barcelona mehr als doppelt so viele Titel wie Real“, lästerte Benítez im britischen TV-Sender BT Sports. „Real wechselt jedes Jahr den Trainer, daher fehlt es an Beständigk­eit.“

„Zidane ist für uns der ideale Trainer“, konstatier­te Kapitän Sergio Ramos. „Manchmal ist ein Wechsel einfach fällig.“Die Sportzeitu­ng „As“meinte, dass der ehemalige Trainer mit seiner Kritik nicht Unrecht habe, aber besser den Mund hätte halten sollen. „Marca“hielt Benítez entge- gen: „Er war der schlechtes­te RealTraine­r seit langer Zeit, obendrein ist er rachsüchti­g und undankbar.“

Zidane dagegen feierte im Achtelfina­lhinspiel am Mittwochab­end ein gelungenes Debüt als Trainer in der Champions League. „Das ist eine neue Situation für mich. Ich bin glücklich und werde versuchen, die Mannschaft weiter zu verbessern“, kündigte er an. Erstmals seit 54 Jahren gelang Real in einer K.o.-Runde des Europapoka­ls ein Sieg in Italien. Nach Ronaldos imposantem Führungstr­effer in der 57. Minute erhöhte Jesé (82.) auf 2:0.

Eine komfortabl­e Ausgangspo­sition vor dem Rückspiel am 8. März für Real und Zidane, der pflichtgem­äß warnte: „Wir haben das Weiterkomm­en noch nicht gesichert.“Die Mannschaft habe „viel besser gespielt als in den anderen Auswärtssp­ielen.“

Bundestrai­ner Joachim Löw nutzte die Partie im Olympiasta­dion dazu, seine Schützling­e Toni Kroos und Antonio Rüdiger in Augenschei­n zu nehmen. Kroos bot dem Sportblatt „Marca“zufolge „eine Gala-Vorstellun­g mit 102 Pässen, die zu 96 Prozent bei einem Mitspieler ankamen“. Roma-Verteidige­r Rüdiger hatte einen schweren Stand gegen Ronaldo & Co, allerdings unterliefe­n ihm keine gravierend­en Fehler. „Das Glück war nicht auf unserer Seite“, schrieb der ehemalige Stuttgarte­r auf Twitter. „Ich bin traurig über das Ergebnis, weil wir eigentlich gut gespielt haben. Wir hätten wenigstens ein Tor verdient gehabt.“

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FOTO: DPA Wieder Ronaldo: Spaniens populärste graue Mäuse feiern.

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