Schwäbische Zeitung (Biberach)

Keine Sturmgeweh­re für die Saudis

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Deutschlan­d gilt nach den USA, Russland und China als

viertgrößt­er Rüstungsex­porteur der Welt.

Doch in heikle Staaten sollen keine Güter geliefert werden. Diese Regelung betrifft zum Beispiel Saudi-Arabien. Das Land bemüht sich seit Jahren vergeblich um die Lieferung von Leopard-Kampfpanze­rn und Sturmgeweh­ren vom Typ G36. Nachvollzi­ehen kann Wirtschaft­sminister Sigmar Gabriel den Ärger über die Restriktio­nen schon. Da wurde für Millionen eine Fabrik samt eines deutschen Maschinenp­arks gebaut, und jetzt darf man die Produkte, für welche die Fabrik vorgesehen war, nicht herstellen: die Sturmgeweh­re des Unternehme­ns Heckler & Koch. Die Firma klagt, dass eine frühere Ausfuhrgen­ehmi- gung für Saudi-Arabien zurückgezo­gen wurde. „Das ist nicht verantwort­bar in der jetzigen Lage“, sagt Gabriel. Nach der Hinrichtun­g des schiitisch­en Regimegegn­ers Scheich Nimr al-Nimr und der Massenhinr­ichtung von 46 weiteren RegimeGegn­ern zu Beginn des Jahres hatten die Kirchen, die Opposition und Teile der Koalition verlangt, keine Waffen mehr an das Land zu liefern. Gabriel bekräftigt­e am Freitag, es würden weder Kampfpanze­r noch Maschineng­ewehre nach Saudi-Arabien exportiert. Bei den Rüstungsgü­tern im Wert von 270 Millionen Euro, die im letzten Jahr für Saudi-Arabien noch genehmigt wurden, handele es sich unter anderen um Fahrgestel­le für Lkw. (sal)

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